K3 No. 3 - Juli 2023

Dachzeile 26 das kommt | 03 | 2023 Fachkräftemangel Schwerpunkt Können zum Beispiel Kulturpädagog*innen auch Freizeitstätte? Ja, aber … Der Kindertreff als Lebensaufgabe … Quereinsteiger*innen – Löcher stopfen um jeden Preis? Nicht alle können alles Quereinsteiger*innen im pädagogischen Bereich sind Menschen, die aus anderen Berufsfeldern kommen und sich entscheiden, eine Karriere in der Erziehung und Bildung zu verfolgen. Welche Erkenntnis hattest du aus der Praxisphase gewonnen? Während meiner Ausbildung zur Erzieherin beim KJR war für mich eine wichtige Erkenntnis, welche Herausforderung es mit sich bringt, die Bedarfe einzelner Kinder mit den Bedürfnissen der Gruppe zu vereinbaren, ebenso die Bedeutung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit für die Persönlichkeitsentwicklung. Dieses Anerkennungsjahr war für mich die ausschlaggebende Praxisphase für die Entscheidung zum Studium. Was motiviert dich, mit jungen Menschen pädagogisch zu arbeiten? Ich habe mich für ein pädagogisches Arbeitsfeld entschieden, weil ich junge Menschen auf ihrem Lebensweg begleiten und meinen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenleben leisten möchte. Meine Motivation für einen Beruf im sozialen Bereich hat schon im Jugendalter begonnen – mit der Jugendleiterausbildung bei der JDAV Bayern. Was ist jetzt anders als fertig ausgebildete pädagogische Fachkraft? Ich trage mehr Verantwortung, vor allem deshalb, weil ich allein auf meinem Posten arbeite. Dadurch kann ich freier handeln und meinen Arbeitstag individuell umsetzen. Worin bestehen deine (täglichen) Aufgaben? Ich bin Ansprechpartnerin für Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern in individuellen bzw. problematischen Lebenslagen. Ich übernehme Beratung, Einzelfallhilfe, begleite und entwickle sozialpädagogische Gruppenangebote, Klassenprojekte und arbeite mit sozialen Diensten und Einrichtungen im Stadtviertel zusammen. Warum machst du diese Arbeit (gerne)? Jeder Tag ist anders! Ich habe einen Wohlfühlarbeitsplatz für mich und für die Kinder, die mich aufsuchen, zur Verfügung und kann somit einen vertrauten Raum in der Schule bieten. Was möchtest du (beruflich) noch erreichen? Eine Festanstellung beim KJR oder einer vergleichbaren Institution wäre toll; eventuell auch ein Master-Studium. Auch Weiterbildungen im Bereich der systemischen Beratung und/oder der Kinder- und Jugendarbeit würden mich interessieren – schließlich eine Leitungs- bzw. Koordinationsstelle im sozialen Bereich. Foto: Eirena auf Pixabay Sie können Fähigkeiten und Perspektiven mitbringen, die für die Kinder und Jugendlichen von großem Nutzen sind. Allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Qualifikationen und Erfahrungen, die Quereinsteiger*innen mitbringen, um eine wirksame pädagogische Arbeit leisten zu können. Die Pädagogik ist ein komplexes und anspruchsvolles Fachgebiet. Pädagogische Fachkräfte müssen eine Vielzahl von Fähigkeiten und Kenntnissen besitzen, um Kinder und Jugendliche adäquat betreuen und mit ihnen qualitativ hochwertig pädagogisch arbeiten zu können. Wenn Quereinsteiger*innen ohne eine ausreichende Vorbereitung oder Schulung in den pädagogischen Bereich einsteigen, sind sie möglicherweise nicht in der Lage, den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden und ihnen Sicherheit und Wohlbefinden zu geben. Aus diesem Grund sollten Schulen und Bildungseinrichtungen sicherstellen, dass Quereinsteiger*innen angemessen geschult und unterstützt werden. Dies kann beinhalten, dass sie an speziellen Fortbildungen teilnehmen müssen und zusätzlich von erfahrenen Pädagog*innen begleitet und unterstützt werden, um ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Durch den Fachkräftemangel haben sich eine Vielzahl von neuen und vor allem kurzen Qualifizierungsmöglichkeiten aufgetan und es kommen stetig neue dazu. So ist es fast unmöglich, den Überblick zu behalten – zumal es keine Vereinheitlichung der Lehrinhalte oder allgemeine Standards gibt. Foto: Jametlene Reskp auf Unsplash

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