K3 No. 2 - Mai 2023

| 02 | 2023 19 Leben in der Stadt Schwerpunkt Ressourcen sind da – sie sind nur ungleich verteilt in der Stadt. Gelegenheiten für die vielfältige Jugend in der Mitte Münchens POP UP STAGE Die POP UP STAGE bereichert seit 2020 das kulturelle Leben im öffentlichen Raum: In verschiedenen Stadtvierteln Münchens, entweder angedockt an Einrichtungen des KJR München-Stadt oder an Plätzen des öffentlichen Lebens, macht die mobile Bühne mehrmals im Jahr Station, um bei freiem Eintritt einen Tag lang ein vielfältiges Kulturangebot zu schaffen. Dabei liegt der Fokus auf Konzerten sowie Workshops, und die POP UP STAGE schafft es, Brücken zu schlagen von namhaften Headlinern zu hoffnungsvollen Newcomern sowie von sportlichen Trainings bis hin zu kreativen Möglichkeiten, wie Siebdruck oder eigene HipHop-Beats zu basteln. Im vergangenen Jahr konnte die POP UP STAGE neun Mal stattfinden und erreichte so mehrere hundert Zuschauer*innen, die sich von der Musik sofort begeistern ließen. Die Veranstaltungen an öffentlichen Plätzen, sei es der Platz der Menschenrechte in Riem oder Im Gefilde in Neuperlach, waren dabei Highlights und erreichten viele Jugendliche. Für einige war es – aufgrund der coronabedingten Zwangspause – das erste Konzerterlebnis überhaupt. Während sonst Nah dran an der spannenden und vielfältigen Kultur bei der POP UP STAGE. Musik vornehmlich per Streamingdienst konsumiert wurde, konnten manche hier erstmals ihre Idole live erleben. In diesem Jahr wird die POP UP STAGE sechs weitere Male durch München touren – teilweise an etablierten Plätzen oder wie im Vorjahr als zweite Bühne beim OBEN OHNE Open Air. Darüber hinaus stehen einige neue Orte auf dem Programm, um kulturelle Vielfalt kostenfrei an Orte zu bringen, die man üblicherweise nicht mit einem so umfangreichen Kulturprogramm in Verbindung bringt. Christoph Neder, Team junge Kultur, KJR Treffpunkt der vielfältigen Jugend in der Mitte Münchens Das diversity Café Als Folge von Nutzungsbeschränkungen im Rahmen des Brandschutzes musste für die LGBTIAQ*-Jugend im „diversity Jugendzentrum“ eine neue Heimat gefunden werden. Aus der zeitlichen Not heraus wurde in der Folge das „diversity Café“ als Erweiterung des bestehenden Jugendzentrums in den Blick genommen: 2017 eröffnete das frisch renovierte Jugend-Café seine Tür. Namensgeber ist dabei der Ort mit seiner Historie selbst, da an dieser Stelle ursprünglich das Café am Hochhaus Gäste mit Kaffee und Kuchen bewirtete. Später residierte an dieser Stelle unter gleichem Namen ein Nachtclub bzw. eine Bar. Heute bietet das diversity Café den vielen Jugendgruppen den dringend benötigten Raum, insbesondere für größere Gruppentreffen und Veranstaltungen. Mittlerweile öffnen wir auch am Wochenende nachmittags regelmäßig als diversity Café und bieten Kuchen und warme Getränke zu jugendgerechten Preisen. Zudem öffnet einmal wöchentlich die diversity Bar, ein offener Abend für alle LGBTIAQ*-Jugendlichen und deren Freund*innen bis 27 Jahre. Du lebst in der Großstadt München. Was bedeutet das für dich? Was ist gut daran? Was hat es für Nachteile? » Ich finde es gut, weil es so groß ist und es so viele Einkaufsgeschäfte gibt. Es gibt so viele Schulen in München und Horte. Ich finde es schlecht, dass so viel Stau in München ist – besonders auf dem Mittleren Ring. Und es gibt so viel Müll. (Maxi, 7) Aktive, freie Kunstschaffende, Ö ffentlichkeit, Politik und Presse teilten und debattierten ihr Wissen und ihre Anliegen uber Freiraume in Munchen und in anderen Stadten. Mit mehr als 1.500 Teilnehmenden lieferte das Forum fur Freiraum erneut den Beweis fur die Relevanz des Themas. Das Netzwerk hat sich im Rahmen der Veranstaltung zudem fur kommende Aktionen und weiterfuhrende Gesprache mit Politik und Verwaltung gestarkt. Joshua Neumann Du lebst in der Großstadt München. Was bedeutet das für dich? Was ist gut daran? Was hat es für Nachteile? » Das Leben in einer Großstadt bedeutet für mich, dass ich viele Vernetzungsmöglichkeiten habe, viele soziale Kontakte pflegen kann und durch die öffentlichen Verkehrsmittel selbständig gut von einem zum anderen Ort komme. In München würde ich mir mehr Freiraum für Kunst und Kultur wünschen und ein vielfältigeres Nachtleben. (Mia, 18) Foto: Jessy Romero Foto: Michael Hofmann

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