10 das kommt | 02 | 2023 das war „Das ist aus mir geworden“ Täglich besuchen viele Kinder und Jugendliche die KJR-Einrichtungen. Was ist eigentlich im Laufe der vielen Jahre aus ihnen geworden? Welche Wirkung hatte der Kontakt mit den Pädagoginnen und Pädagogen in den Einrichtungen, die Teilnahme an einer Ferienfahrt oder einem Bildungsangebot? In dieser Serie berichten ehemalige Besucherinnen und Besucher über ihre Erlebnisse und wie sie auf dem Weg zum selbstbestimmten Leben gut begleitet und individuell unterstützt wurden. Denise (39) war 7 Jahre alt, als sie den Jugendtreff Neuaubing das erste Mal besuchte Ich war das erste Mal vor 30 Jahren im Jugendtreff. Das war 1991 und ich war 7 Jahre alt. Regelmäßig im Jugendtreff war ich, bis ich 18 Jahre wurde – eine lange Zeit also, danach kam ich nur noch ab und zu als Gast vorbei. Ich habe damals bei allen Angeboten des Jugendtreffs mitgemacht, zum Beispiel Reisen in die Türkei, nach Frankreich oder an den Gardasee. Außerdem habe ich die Hausaufgabenbetreuung mit Mittagessen genutzt. Ich war zu meiner Zeit im Jugendtreff Neuaubing auch Mini-Jugendrätin und Jugendrätin und daher bei vielen Seminaren dabei. Besonders wichtig waren früher für mich Wolfgang, Berti und Petra, die damalige Leitung. Den Freizeittreff Au besuchte Pepe (38) zum ersten Mal mit 10 Jahren Im Freizeittreff Au war ich regelmäßig von 1995 bis 2005, dann bis 2008 sehr sporadisch, also mal vorbeischauen, bisschen Karten spielen, quatschen und den Abend in Geselligkeit verbringen. Genutzt habe ich fast alles, aber am meisten die Sporthalle zum Fußballspielen und ab 2002 häufig die Disco. Dort habe ich auch einen DJ-Kurs gemacht und Tanzmoves geübt. Wir hatten auch den Playstation-Raum. Den habe ich auch oft genutzt. Nach dem Fußball in der Halle in den Playstation-Raum und FIFA und Pro Evolution Soccer gezockt. Wichtige Ansprechperson für mich war auf jeden Fall der Miguel. Das war eine Art Respektperson. Aber auch mit Kati, Jasminka und Nici habe ich mich gut verstanden und das Gespräch gesucht. Lang ist‘s her – läuft bei mir! Ich denke schon viel an die Zeit zurück. Ganz besonders an die Auslands- und Wochenendfahrten. Oder auch ans Tanzen mit Züleyha, sie hat uns damals Bauchtanz beigebracht. Aber es gab auch viele verschiedene Kreativangebote, an denen ich teilgenommen habe. Durch mein Amt als Jugendrätin wurde ich selbstbewusster und konnte meine Unsicherheit und Schüchternheit ablegen. Die Unterstützung bei den Hausaufgaben war auch wichtig für mich. Bei den Freizeitangeboten denke ich vor allem an die Mädchenangebote (z.B. Selbstverteidigungskurse, Sexual-Aufklärung) zurück. Der Jugendtreff war für mich ein Ort, an dem ich immer Wertschätzung und Anerkennung erfahren habe und so wachsen konnte. Regelmäßig sehe ich Züleyha, die anderen Mitarbeitenden von damals sind ja leider nicht mehr da. Aber ich habe noch viele Freunde aus der Zeit damals. Heute bin ich Mutter von zwei Kindern, zwei Jungs. Die sind 6 und 9 Jahre alt. Ich bin verheiratet und wohne jetzt wieder in Neuaubing, ganz in der Nähe vom Jugendtreff. Ich hoffe, dass mein ältester Sohn jetzt auch in den Jugendtreff kommt, weil er bald 10 Jahre alt wird.
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