Schwerpunkt: Leben in der Stadt www.kjr-m.de ■ 10 Jahre One Billion Rising ■ Überdurchschnittlich begabt ■ OBEN OHNE 2023 Das Magazin des Kreisjugendring München-Stadt 29. JAHRGANG | AUSGABE 2 | MAI 2023
| 02 | 2023 2 das war Inhalt 3 kurz & knapp / 27 Impressum / 28 zum Schluss das kommt Städte sind Räume, große Räume – mit Möglichkeiten und Gelegenheiten, die im Idealfall die Bewohner*innen dieser Städte mitgestalten können. Die Faszination von Städten bringt nach wie vor weltweit Millionen von Menschen dazu, in Städte zu ziehen: gut bezahlte und spannende Jobs, öffentlicher Nahverkehr zu jeder Tages- und Nachtzeit, Kultur- und Freizeitangebote in Hülle und Fülle. Auch München als drittgrößte Stadt Deutschlands übt diese magische Anziehungskraft aus. Doch spätestens dann, wenn man die Koffer packen will, um an die Isar zu ziehen, wird klar: es gibt vieles, was außerhalb der Städte vielleicht doch besser ist. Der K3 macht den Realitätscheck. Ab Seite 16 Schwerpunkt: LEBEN IN DER STADT 10 Jahre ONE BILLION RISING 6 Rise! Dance! Resist! Klimaneutraler KJR mit dem 9-Punkte-Plan 7 Mobilität und Klimaschutz Erfolg für JAPs-Auszubildende 8 Überdurchschnittlich begabt 11. KJR-Hallenfußballcup 2023 9 FZT Freimann und MKJZ Westend küren sich zum Sieger Zwischenruf 9 Podiumsdiskussion zum Fachkräftemangel Lang ist‘s her – läuft bei mir! 10 „Das ist aus mir geworden“ KJR intern 12 Seminartage, neue Gesichter und Systemisches Konsensieren Open Air auf dem Königsplatz 13 OBEN OHNE 2023 Aktionswochen Nachhaltigkeit 14 „Fair in die Zukunft“ Der Jugendtreff am Biederstein wird 70 Jahre alt 14 Vom „Amerikanischen Club“ zum Hotspot globaler Jugendkulturen Ferien Extra! Pfingsten und Sommer 15 In 80 Ferientagen um die Welt Erfolg für Studierende 15 Deutschland- statt Semester-Ticket Im Studio 4 produzieren Ingrid Zorn und Frauke Gnadl vom KJR-Referat ÖA Hörbeiträge, die den K3 ergänzen und begleiten. Unterstützt wird das Studio 4 von Wolfgang Haberl (Fachstelle MuT) und dem Café Netzwerk, das die Podcast-Ausstattung zur Verfügung stellt. Zu dieser Ausgabe: Interview mit Julia Traxel zum Thema Nachhaltigkeit (s. auch S. 7 & 14) und mit Tom Droste zum Systemischen Konsensieren (s. auch S. 12). www.kjr-m.de/k3-2-23 Foto: E. Hennig
| 02 | 2023 3 kurz & knapp Online-Tool Prävention Der BDKJ München und Freising hat ein Online-Tool zu den Themen Prävention sexualisierter Gewalt & Kinderrechte entwickelt. Innerhalb mehrerer kurzweiliger Module kann man dabei sein Wissen in verschiedenen Situationen der Jugendarbeit interaktiv testen und Informationen zum Thema erhalten. Die Idee überzeugte nicht nur den Bayerischen Jugendring, der die Entwicklung im Rahmen des „Aktionsplan Jugend“ unterstützte, sondern auch die Jury des eLearning Journals: Das Tool wurde als innovatives Projekt mit Vorzeigecharakter als Sieger prämiert. Viel Spaß beim Ausprobieren! www.eja-muenchen.de/praevention/online-tool-praevention Berufsorientierungstag FutureGirls am 13. Mai Was soll ich werden? Medienkauffrau? Polizistin? Elektronikerin? Oder was ganz anderes? Antworten bekommen Mädchen* und junge Frauen* ab 12 Jahren von Profis mit Einblick: Frauen aus 20 Berufen verraten in kurzen Live-Interviews, was sie an ihrem Beruf reizt und was frau dazu wissen sollte. Das Rahmenprogramm lockt mit DIY- und Spaßaktionen und zu jeder vollen Stunde mit kurzen Bewegungseinheiten von Tanz über Rückenentspannung bis Faszientraining. Dazu Bewerbungstipps und professionelle Bewerbungsfotos – alles kostenlos, barrierefrei und ohne Anmeldung. Am Samstag, 13. Mai von 11 bis 15 Uhr in der Kolping Bildungsagentur in der Landsberger Straße 6 nahe der Hackerbrücke. Mehr unter https://futuregirls.de und bei Instagram (futuregirls.muc). BJR-Vollversammlung Bei der 162. Vollversammlung des BJR von 17. bis 19. März in Pappenheim wurde Philipp Seitz (im Bild mit KJR-Vorsitzender Judith Greil) zum neuen BJR-Präsidenten gewählt. Der 30-jährige Oberpfälzer löst am 1. Mai Matthias Fack ab, der zwölf Jahre lang BJR-Präsident war. Die Delegierten bestimmten zudem einen neuen Landesvorstand: BJR-Vizepräsidentin Ilona Schuhmacher von der Evangelischen Jugend in Bayern wurde für zwei Jahre im Amt bestätigt, sieben weitere Mitglieder wurden für den Landesvorstand gewählt. Daneben verabschiedeten die Delegierten insgesamt elf Beschlüsse (www.bjr. de/ueber-uns/gremien/vollversammlung/162-vv), darunter vier zum Thema Mobilität, die Aufnahme des Dachverbands Bayerischer Jugendvertretungen (DVBJ) in den BJR. Maßnahmen gegen Ethnic bzw. Racial Profiling in der Polizeiarbeit, die Schaffung einer Antidiskriminierungsstelle durch die Bayerische Staatsregierung sowie u.a. eine Selbstverpflichtung zu ausschließlich vegetarischer Verpflegung bei Veranstaltungen der BJR-Organe. Außerdem wurden fünf Kommissionen eingesetzt, und die Delegierten befassten sich mit dem Schwerpunktthema nachhaltige und jugendgerechte Mobilität sowie dem Volksbegehren „Vote16“ zur Wahlalterabsenkung in Bayern. Aktionstag im Haus der Kunst 40 Kinder von 6 bis 10 Jahren aus verschiedenen KJR-Einrichtungen waren am 23. Februar eingeladen, im Haus der Kunst die Werke der Künstlerin Joan Jonas kennenzulernen. Die 86-jährige Amerikanerin arbeitet mit Video, Performance, Zeichnung und Klang. Im Dialog und mit praktischen Körperübungen näherten sich die Kinder zunächst dem Begriff Performance. Dann erlebten sie, wie Joan Jonas Performance, Video und Zeichnung zu faszinierenden, raumfüllenden Werken miteinander verknüpft. Dabei konnten sie durch Schattenspiele und Projektionen mit den Werken interagieren und spielen. Auch Masken sind wichtige Elemente von Jonas‘ Performances. Die Kinder haben eigene Masken gestaltet und nachgespürt, was es mit dem Körper macht, sie zu tragen. Das war ein besonderes Erlebnis und für manche der erste Besuch in einem Kunsthaus. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Team vom Haus der Kunst, dem AK Kinder im KJR und der Fachstelle Kinder statt. Ein Video davon gibt es auf Vimeo: www.kjr-url.de/k3-hdk Foto: Daniel Köberle Foto: Christine Körngen
| 02 | 2023 4 kurz & knapp Auf in den Sommer – mit Tchaka! FEGA + Schmitt spendet für „Hilfe für Kids“ 221 Wohnungen für Auszubildende Das AzubiWerk München ist ein gemeinsames Projekt der Landeshauptstadt München, des KJR München-Stadt und der DGB-Jugend München. Ziel ist es, die Lebens-, Ausbildungs- und Wohnbedingungen von Auszubildenden in München dauerhaft zu verbessern. Der wichtigste Baustein ist die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum. Für das neue Wohnheim am Hanns-Seidel-Platz im Münchner Osten (Von-Knoeringen-Straße 21) haben sich im März über 300 Auszubildende auf einen der 71 Plätze, die direkt von AzubiWerk vergeben werden, beworben. Damit die Vergabe fair geschieht, wurde in einem komplexen Losverfahren entschieden, das zusätzlich gleichen Männer- und Frauenanteil, soziale Dringlichkeit und Ausbildungsgehalt berücksichtigt hat. Soziales Engagement brachte ebenfalls extra Punkte. Die übrigen der insgesamt 221 Plätze werden von der Landeshauptstadt an ihre Auszubildenden und von der Gewofag an Firmen, die ihre Auszubildende dort unterbringen können, vermietet. Siehe auch S. 20 und www.azubiwerk-muenchen.de Kinderkulturfestival Jedes Jahr zum Sommerbeginn gibt es gemeinsam mit über 100 Partnern, Unterstützer*innen, weit mehr als 500 auftretenden Kindern und Jugendlichen und allen aktiven Festival-Gästen viel Platz für Kinderkultur! Auf der großen Bühne und in den Foyers der Alten Kongresshalle, auf der Außenbühne, in Zelten rund um den Schneckenplatz und im Verkehrszentrum des Deutschen Museums lässt sich die Bandbreite kultureller Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche erleben. Das nächste KiKS-Festival findet von 9. bis 11. Juni 2023 (Fr-So) statt. Vom 5. bis zum 8. Juni (Mo-Do) gibt es zur Einstimmung und stadtweiten Beteiligung ein „KiKS unterwegs“. Dabei richtet sich der Blick auf die vielen Stadtteileinrichtungen, Kultur-Projekte und Aktionen. Die Ergebnisse der Arbeit der KiKS-Blog-Redaktion der letzten beiden Jahre finden sich auf kiks-festival.online. Weitere Infos auf S. 25 und auf www.kiks-muenchen.de Fürs Tchaka, das erlebnispädagogische Zentrum des KJR steht die Sommersaison vor der Tür – mit vielen bereits ausgebuchten Aktionen. Freie Plätze gibt es noch für Gruppen bei den Rafting-Touren, Anfragen dazu bitte direkt ans Tchaka stellen (Einzelanmeldungen sind nicht möglich). Der Materialverleih und die Beratung für erlebnis- und freizeitpädagogische Aktionen stehen allen offen, Anfragen dazu sollten so früh wie möglich direkt im Tchaka gestellt werden. Das Tchaka-Team freut sich auf über 50 spannende Aktionstage mit mehr als 150 Gruppen aus dem KJR sowie von anderen Trägern und Organisationen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Über die Materialien, Angebote und Fortbildungen des Tchaka kann man sich auch auf der Website www.tchaka.de informieren, die seit März mit neuem Design online ist. Das Unternehmen FEGA + Schmitt Elektrogroßhandel unterstützt jedes Jahr soziale Projekte mit Spendengeldern, die beim traditionellen Familienfest am Standort Heilbronn über den Verkauf von Glückslosen gesammelt werden. Die letztjährig dadurch erzielte Spendensumme von 25.000 Euro wurde auf die mittel- und süddeutschen Bezirke aufgeteilt. Der Standort München entschied sich, seinen Spendenanteil von 2.000 Euro „Hilfe für Kids“ zugutekommen zu lassen. Bereichsleiter Oliver Vesely (links) und der Münchner Niederlassungsleiter Stefano Boi überreichten den offiziellen Spendenscheck an Frauke Gnadl (Projektleitung „Hilfe für Kids“). Herzlichen Dank! „Wonder Girls“ im KJR Die Wanderausstellung „Wonder Girls“ zeigt die Ergebnisse eines Buchprojekts, für das eine amerikanische Fotografin mit ihrer damals elfjährigen Enkeltochter um die Welt gereist ist. Elf Roll-ups sind daraus entstanden, die 14 mutige Mädchen vorstellen. Fünf Monate lang tourte die Wanderausstellung durch neun KJR-Einrichtungen … Den ganzen Artikel lesen unter www.kjr-url.de/k3-wg
kurz & knapp | 02 | 2023 5 Wir sind da – wo bist Du? Überall in München sind derzeit farbige Pfeile auf Straßen, Fuß- und Radwegen zu sehen. Dazu der Spruch „Wir sind da – wo bist Du?“. Was auf den ersten Blick rätselhaft erscheint, ist der Auftakt einer Kampagne, mit der der KJR auf seine Freizeitstätten hinweist. Mit Schablonen und Sprühkreide aufgebracht, weisen die Pfeile den Weg zur nächtsgelegenen KJR-Freizeitstätte, deren Name mit dazu gesprüht ist. Für diese pädagogische Aktion waren Pädagoginnen und Pädagogen zusammen mit Kindern und Jugendlichen in ganz München unterwegs. Die Aktion soll auf die vielen und fast immer kostenlosen Angebote der 50 Münchner Freizeitstätten des KJR aufmerksam machen. Ob Kickern, Billard oder Tischtennis spielen, ob Tanzen, Gamen, Rappen, Sprayen, Theater spielen, Chillen oder vieles mehr, hier finden Kinder und Jugendliche nicht nur Freundinnen und Freunde, sondern auch ein zweites Zuhause. Entwickelt haben die Kampagne Studentinnen und Studenten der Hochschule Macromedia. Nach der Kreideaktion folgen Plakate unter dem Motto „50x dein Jugendtreff“ sowie Reels und Stories auf Instagram. Fotoshooting und Videodreh laufen gerade. Das Bündnis „Vote16“ will das Wahlalter in Bayern auf 16 Jahre absenken. Dazu ist eine Änderung der Bayerischen Verfassung notwendig, es ist also ein sehr dickes Brett zu bohren. Die erste Unterschriften-Sammlung für ein Volksbegehren startet Anfang Mai. Der Bayerische Jugendring ist Bündnispartner, der KJR München-Stadt unterstützt die Initiative gemeinsam mit vielen Verbänden und auch politischen Parteien. Wählen auch für 16- und 17-Jährige ist in elf Bundesländern jetzt schon möglich, in Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg auch auf Landesebene. In Bayern liegt die Altersgrenze nach wie vor bei 18 Jahren, sowohl für Kommunal- als auch für Landtagswahlen. Für die Europawahl hat der Bundestag letzten Herbst ebenfalls das Wahlalter auf 16 Jahre gesenkt. Ein Volksbegehren gliedert sich in drei Schritte: Zunächst wird bei der Bayerischen Staatsregierung ein Zulassungsantrag eingereicht. Dafür werden der angestrebte Gesetzesentwurf und mindestens 25.000 Unterschriften benötigt. Dieser Schritt startet am 3. Mai. Danach prüft das Innenministerium das Vorhaben auf Zulässigkeit und legt den Zeitraum für das Volksbegehren fest. Innerhalb von 14 Tagen müssen sich mindestens 10 Prozent der Stimmberechtigten in den Eintragungslisten der Rathäuser wiederfinden.Das Vorhaben wird dem Bayerischen Landtag vorgelegt. Es folgt der Volksentscheid. Dieser läuft wie eine reguläre Wahl ab. „Vote16“, das von jungen, politisch Aktiven initiiert wurde, möchte mit der Absenkung des Wahlalters die Demokratie stärken. „Je früher junge Menschen in unsere Demokratie integriert werden, desto eher unterstützen sie sie als Wähler*innen“, sagen die Initiatoren. Der Bayerische Jugendring fordert seit vielen Jahren eine Wahlalterabsenkung, gerade die Erfahrungen aus der Pandemie und der Klimawandel haben deutlich gezeigt, dass junge Menschen gehört werden müssen. Die junge Generation ist so politisch wie lange nicht. Sie verliert Vertrauen, da sie sich demokratisch nicht beteiligen kann. Durch ein Wahlrecht ab 16 können sich junge Menschen auch mit ihrer Stimme wirkungsvoll in die Gestaltung unserer Zukunft einbringen. Mehr Infos auf www.vote-16.de, die Münchner Aktivitäten in Kürze auf www.kjr-m.de Vote16 startet KJR beim CSD dabei 400.000 Menschen waren 2022 beim Christopher Street Day (CSD) dabei, darunter allein 27.000 Teilnehmer*innen bei der PolitParade. Der KJR ist heuer mit von der Partie und nimmt mit Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Mitarbeitenden teil. Die Planungen laufen unter dem KJR-Motto „Vielfalt ist unsere Stärke“. Angemeldet sind ein Infostand und ein Wagen für die Parade, weitere Aktivitäten in den PrideWeeks sind in Vorbereitung und es gibt eine Menge Ideen für den KJR-Auftritt bei der PolitParade. Der CDS findet heuer am Samstag, den 24. Juni statt. Die PrideWeeks sind von 10. bis 25. Juni. Mehr Infos gibt es unter www.csdmuenchen.de, die Infos zu den KJR-Aktivitäten ab Juni unter www.kjr-m.de Save the Date: KJRSommerempfang Am Mittwoch, den 28. Juni, ab 17:30 Uhr, lädt der KJR-Vorstand zum Sommerempfang ins Laimer Jugendzentrum (Von-der-Pfordten-Str. 59) ein. Vor der traumhaften Kulisse des Abenteuerspielplatzes werden die bei der Frühjahrsvollversammlung am 13. Juni ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder verabschiedet und der neu gewählte Vorstand stellt sich vor. Außerdem wird es einen Input zum Volksbegehren „Vote16“ geben, das das Wahlalter auch in Bayern auf 16 Jahre absenken will (siehe oben). Foto: Kornelija Rade
6 das kommt | 02 | 2023 das war 10 Jahre ONE BILLION RISING Der 14. Februar ist seit zehn Jahren nicht nur der Valentinstag. Seit 2013 ist er auch der Tag der Frauenrechte und besonders jener gegen Gewalt an Mädchen und Frauen. Zum zehnjährigen Jubiläum von „One Billion Rising“ wurde der weltweite Aktionstag allein in Deutschland an 150 Orten mit Happenings, Protesten und Paraden begangen, in München erstmals auf gleich vier Plätzen. Von Anfang an engagiert war das Spielhaus Sophienstraße in enger Kooperation mit dem benachbarten Luisengymnasium und dem OBR München e.V. Es war auch dieses Jahr Anlaufstelle und Probenort zur Vorbereitung, Kinder und Jugendliche konnten hier eigene T-Shirts und Plakate für den Aktionstag gestalten. Am 14. Februar war der Andrang dann so groß, dass die vielen Teilnehmenden beinahe das kleine Spielhaus sprengten. So wurde auf der Wiese geprobt und getanzt – Tanz als Befreiung und Zeichen von Kraft, Mut und Stärke. Zum Start am Karl-Stützel-Platz kamen viele engagierte KJR-Kolleg*innen mit Kindern und Jugendlichen vom Luisengymnasium, aus dem Arnulfpark und aus den Freizeitstätten Tasso 33, LOK Arrival, Natur- und Kulturtreff Rumfordschlössl, Intermezzo, Jugendtreff am Biederstein Rise! Dance! Resist! One Billion Rising ist die weltweit größte Kampagne gegen Gewalt an Mädchen und Frauen. Der KJR war von Anfang an dabei – und natürlich auch beim zehnjährigen Jubiläum. Der große Zulauf „sprengte“ dieses Mal fast das Spielhaus Sophienstraße Fotos: Ilona Stelzl / www.instagram.com/lolaslicht Foto: E. Hennig und aus der KJR-Geschäftsstelle. Als Externe waren unter anderen IMMA, INVIA, FTZ sowie mehrere Mittelschulen vertreten. Zum zehnjährigen Jubiläum gab es etwas Besonderes: statt einer festen Bühne an einem Standort ging es mit einer bunten Parade zum Tanz–Flashmob durch die Münchner Innenstadt, begleitet von der Percussion-Gruppe DrumaDama. Vom KarlStützel-Platz ging es zum Stachus, weiter zum Marienplatz und zuletzt zog der Zug zum Odeonsplatz. So machten die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen auf ihre Statements und Forderungen aufmerksam, die sie zuvor auf Plakate geschrieben hatten. One Billion Rising – kurz OBR ist – die weltweit größte Kampagne gegen Gewalt an Mädchen und Frauen. Um auf das Thema aufmerksam zu machen, finden in mehr als 200 Ländern Tanz-Flashmobs statt. Die Kampagne wurde 2012 von der Künstlerin und Aktivistin Eve Ensler aus New York initiiert und fand am 14. Februar 2013 erstmals statt. OBR in München ist inklusiv, interkulturell und generationenübergreifend. Auch Menschen im Rollstuhl konnten bei dieser Aktion gut mitmachen und mittanzen! Man braucht auch keine Erfahrung im Tanzen – ob Frauen und Männer, Mädchen und Jungen, alle waren herzlich eingeladen! Kerstin Hof, Kulturpädagogin, Spielhaus Sophienstraße, KJR Kinder und Jugendliche hatten T-Shirts und Plakate gestaltet Der Karl-Stützel-Platz war Startpunkt der Parade, die erstmals auf vier Plätzen stattfand Abschluss am Odeonsplatz mit Choreographie zum One-Billion-Rising-Song „Break the Chain““ – und mit dem Lastenrad Zacki Zahn aus dem Spielhaus Sophienstraße
7 | 02 | 2023 Neue Blickrichtung Einfach ausschneiden und hinten in die (durchsichtige) Handyhülle stecken. Oder in den Geldbeutel, an die Pinnwand oder den Kühlschrank. Geld sparen und Umwelt schonen Schon mal ausgerechnet, wie lange du jeden Monat arbeitest, um dein Auto zu finanzieren? Laut ADAC belaufen sich die realistischen Kosten für einen günstigen Kleinwagen im Monat auf ca. 400 €. Ab 1. Mai ist das 49-€-Ticket eine Alternative! Das erspart der Umwelt viele Stickoxide, Lärm, Treibhausgase und Mikroplastik, das durch Reifenabrieb entsteht. Und dir spart es Geld – und den Reifenwechsel! Monatliche Kosten (in Euro): Auto ÖPNV (mit dem 49-€-Ticket) Quelle: ADAC In jedem K3 ein Tipp zu klimagerechtem Leben EUTRAL Mobilität und Klimaschutz Seit diesem Jahr greift der 9-Punkte-Plan im KJR. Damit wollen wir in zehn Jahren weitgehend klimaneutral sein. Der K3 informiert in jeder Ausgabe über Herausforderungen, Wissenswertes und erfolgreiche Projekte auf dem Weg zum „neuen Normal“ Klimaneutraler KJR mit dem 9-Punkte-Plan auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMANEUTR auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMANE auf dem Weg zum „neuen Normal“ KLIMA Was hat unsere Mobilität mit Klimaschutz zu tun? Knapp 30 % aller CO2-Emissionen der EU entstehen im Straßenverkehr. Der Verkehr ist der einzige Sektor, dessen Ausstoß seit 1990 kaum gesunken ist. Die Motoren werden zwar immer effektiver, die Autos jedoch schwerer und schneller. Und es wird mehr gefahren. Von den mehr als zehn Tonnen Klimagasen, die ein Mensch in Deutschland im Durchschnitt pro Jahr verursacht, entfallen rund zwei Tonnen auf individuelle Mobilität. Das läuft schon im KJR … … beim Punkt Mobilität Gerade, wenn schwere Dinge transportiert werden müssen, greift man aus Gewohnheit gerne auf das Auto zurück. Das Team der Servicestelle für berufsbezogene Jugendarbeit hat hier eine praktische Alternative gefunden: Für den Transport der Materialien und Laptops zu den Bewerbertests wurde ein Handwagen mit sogenannten Systainern angeschafft. Dieser war auch schon erfolgreich in U-Bahnen und Trambahnen unterwegs. Seit der Anschaffung musste dafür kein Auto mehr benutzt werden. Klimamythos aufgeräumt: Verkehrswende Bei „Verkehrswende“ denken viele an einen Umstieg auf Elektro-Antrieb. Die Idee, dass wir zukünftig mit E-Autos einfach klimaneutral fahren, ist jedoch falsch. Die Produktion, die enthaltenen Rohstoffe und die Entsorgung sind ökologisch wie auch sozial sehr kritisch zu sehen. Auch die Methode der Stromerzeugung spielt eine große Rolle. Elektroautos sind die bessere Alternative zu Verbrennungsmotoren, aber selbst eine komplette Umstellung des Verkehrs auf Elektroantrieb würde nicht ausreichen, um die Ziele des deutschen Klimaschutzgesetzes zu erreichen! Es braucht also die technische Neuerung UND eine Verhaltensänderung: Der Umstieg auf deutlich kleinere, leichtere Autos ohne Verbrennungsmotoren, die wir nur noch sehr eingeschränkt nutzen. Dafür mehr ÖPNV und Fahrrad. Und die CO2-intensivste Fortbewegungsmethode – Fliegen – muss die absolute Ausnahme sein! Warum sollten wir auch im KJR unsere Mobilität neu denken? Wir organisieren Ferienfahrten und Ausflüge, kaufen für den Jugendtreff ein oder planen ein Sommerfest. Mobilität spielt eine Rolle auch im KJR-Alltag, nicht nur bei der Anreise zum Arbeitsplatz. Auch diese täglichen Entscheidungen beeinflussen die Zukunft des Klimas. Wie wollen wir das umsetzen? Zusammen neue Wege ausprobieren, im wahrsten Sinne des Wortes. Umdenken und die vorhandene Infrastruktur der Großstadt nutzen, egal ob ÖPNV, Lastenrad oder Carsharing. Eine gute Möglichkeit, den Arbeitsweg mal per Fahrrad auszuprobieren, bietet die Aktion „Stadtradeln“, bei der der KJR seit vielen Jahren mitmacht. 2022 haben sich mehr als 60 Kolleg*innen beteiligt und zusammen über 3500 km „erradelt“. Und was passiert um uns herum? Auch wenn der beschlossene Altstadt-Radlring in München nur langsam umgesetzt wird und der Bau der 2. S-Bahn-Stammstrecke noch länger dauert – es tut sich was! Die Zahl der Radwege hat zugenommen und dazu geführt, dass Radelnde etwas sicherer unterwegs sind. Die steigende Anzahl an Radler*innen zeigt der Politik auch, dass hier noch mehr geschehen muss! Auch in zahlreichen anderen europäischen Großstädten wird die Verkehrswende vorangebracht: Kopenhagen ist bekannt für seine gute Fahrradinfrastruktur, obwohl es dort ähnlich viel regnet wie in München. Paris baut jährlich 10.000 Parkplätze zurück und in London zahlen Autonutzer*innen pro Tag umgerechnet 17 Euro „City Maut“, wenn sie in die Innenstadt fahren möchten – die Parkgebühr noch nicht mit eingerechnet. Denn das Ziel muss sein: So wenig CO2 wie möglich – auch im Verkehr!
8 das kommt | 02 | 2023 das war Erfolg für JAPs-Auszubildende Die Auszubildende des JAPs-Malerprojekts im 3. Lehrjahr, Anna Matejka, konnte innerhalb ihrer praktischen Zwischenprüfung im Oktober 2022 mit ihren guten Leistungen so überzeugen, dass sie von den Ausbildungsverantwortlichen der Innung auf eine Teilnahme am Leistungskurs der „Maler und Lackierer Innung München“ angesprochen wurde. Dieser Kurs wird überdurchschnittlich begabten Malerlehrlingen angeboten, die große Freude am Beruf, Motivation und Lernbereitschaft mitbringen, die Plätze sind begrenzt und heiß begehrt. Über eine Bezuschussung durch die Faßnacht-Stiftung sowie die Finanzierung durch das Stadtjugendamt konnte die Teilnahme kurzfristig realisiert werden. Neben dem Kennenlernen von historischen und modernen Techniken und Arbeitsverfahren werden in diesem Kurs über die Dauer von dreieinhalb Monaten verschiedene Spezial- und Schmucktechniken vermittelt: Bronzelasur, Maserierung, Marmorierung; Sandsteinimitation, Schleiflacktechnik; Goldradierungen, Ölvergoldungen; hochwertige Spritzlackierungen; Schablonierungen, Glättetechnik, computergestütztes Arbeiten und typografische Entwurfsarbeiten. Über diese fachpraktischen Inhalte hinaus werden spannende Einblicke in die Kunstgeschichte und die Erweiterung des KunstverÜberdurchschnittlich begabt Von Marmorierung bis Goldradierung: Für ihre sehr guten Leistungen erhält eine Auszubildende des JAPs-Malerprojekts einen heiß begehrten Platz im Leistungskurs der Maler und Lackierer Innung München schule München) integriert. Die beiden sonst verbindlichen überbetrieblichen Lehrgänge im 3. Lehrjahr, die Voraussetzung zur Prüfungszulassung sind, entfallen ebenfalls mit dieser Teilnahme am Leistungskurs. Den Abschluss des Leistungskurses stellte eine Ausstellung der kreativen Musterplatten in den Räumlichkeiten des Berufsbildungszentrums Mitte März 2023 dar. Unsere alleinerziehende Auszubildende konnte trotz erschwerter und herausfordernder Alltagsbewältigung bisher mit ausschließlich sehr guten Leistungen und fortwährender hoher Motivation überzeugen. Bei den zahlreichen Gesprächen mit den Innungsmeistern wurde deutlich, wie wichtig persönliche Erfolgserlebnisse, wohlwollende Aufmerksamkeit, aber auch das richtige Maß an „Fördern und Fordern“ für eine positive und stabile Persönlichkeitsentwicklung sind. In Anbetracht der hervorragenden Leistungen und der Abwicklung von anspruchsvollen fachpraktischen Arbeiten gehen wir davon aus, dass das Bestehen der Gesellenprüfung im Sommer 2023 für Anna eine reine „Routineaufgabe“ wird. Peter Vogl, JAPs-Malerprojekt Geschafft! Mehr als 100 Einrichtungen wurden abgefragt und um Aktualisierung ihrer Daten gebeten. Alle Rückmeldungen wurden eingearbeitet und jetzt ist der neue Freizeitstätten-Flyer vom Aktionsbündnis „Wir sind die Zukunft“ da. Es gibt ihn zum Download als PDF oder als FlippingBook zum Durchblättern auf www.wir-sind-die-zukunft.net. Zu haben ist der Freizeitstätten-Flyer in den Münchner Stadtbibliotheken, den Sozialbürgerhäusern sowie im JIZ und der Kinder- und Familieninformation im Rathaus, außerdem legt die Elternbriefstelle im Stadtjugendamt den Flyer ihren Aussendungen bei. Flyer können auch unter info@wir-sind-die-zukunft.net bestellt werden. ständnisses durch exklusive museumspädagogische Führungen in Münchner Museen und Pinakotheken vermittelt. Im Kursablauf ist der Berufsschulunterricht (durch Fachlehrkräfte der Städtischen BerufsFreizeitstätten-Flyer neu erschienen Überzeugende Leistung: Anna Matejka, Auszubildende im JAPs-Malerprojekt
9 das kommt | 02 | 2023 das war 11. KJR-Hallenfußballcup 2023 Sowohl der „ESV Gern“ aus der Oase Neuhausen als auch die „39-Boys“ aus dem MKJZ Westend sammelten im Jeder-gegen-Jeden-Modus 14 Punkte, sodass das Torverhältnis über den Sieg der Jungs aus dem Westend entschied. Damit verwiesen sie die „BWSporties“ aus dem KJT ZeitFrei (3.), die Sendlinger Kicker aus dem SBZ Sendling (4.), die LOK Arrival (5.), „LOK United“ aus der LOK Freimann (6.) und das Team aus dem KJT Waaghäusl (7.) auf die Plätze. Besonders hervorzuheben ist nicht nur die fußballerische, sondern auch die sportlich faire Leistung, insbesondere des letztplatzierten Teams, das sich damit die begehrte Fair-PlayTrophäe sicherte. In der Spielklasse U11, die ebenfalls im Jeder-gegen-Jeden-Modus, allerdings mit Hin- und Rückrunde, ausgetragen wurde, waren die Karten um einiges deutlicher verteilt: Das Team „FZT Sparta“ aus dem FZT Freimann sicherte sich ohne Punktverlust und ohne Gegentreffer den Pokal des Turniersiegers. „Die Gustls“ aus der Kooperativen Ganztagsbildung an der Gustl-Bayrhammer-Straße schlossen das Turnier als Zweiter deutlich besser ab als die „Gelben Gustls“ aus dem selben Haus auf Rang fünf, die mit dem FairPlay-Preis jedoch ebenfalls einen Pokal mit nach Hause nehmen durften. Das Mittelfeld wurde vom Team „T33“ aus dem KJT Tasso 33 (3.) und den „PowerGirlz’n’Boyz“ aus der LOK Freimann (4.) komplettiert. Besonders hervorzuheben sind die beiden letztgenannten Teams sowie die LOK United, die mit geschlechtergemischten Teams antraten, die „PowerGirlz’n’Boyz“ mit 5 Mädchen und 3 Jungs, sogar mit Mädchen-Überhang. Vielleicht sind diese Beispiele Motivation für andere Mädchen, beim nächsten KJR-Hallenfußballcup den Jungs zu zeigen, was in ihnen steckt – das Team der LOK Freimann würde sich freuen! Florian Lachner, LOK Freimann, KJR FZT Freimann und MKJZ Westend küren sich zum Sieger So spannend wie in der Spielklasse U14 des 11. KJR-Hallenfußballcups, der am Samstag, den 11. März in der Dreifachhalle der Willy-Brandt-Gesamtschule stattfand, war es in der Geschichte des Freizeitstättencups noch nie Am 30. März fand in der Hochschule München Pasing ein Dialog zum Fachkräftemangel zwischen Münchner Hochschulen und Praxis statt. Der Fachkräftemangel in der Sozialen Arbeit ist eine leider nicht neue Herausforderung für Praxis und Hochschulen. 1987 war ich als Erzieher mit meinem Berufsstand auf meiner ersten Demo für eine leistungsgerechtere Bezahlung. 1995 war das Thema meiner Abschlussrede an der Katholischen Stiftungshochschule der Ruf nach mehr Solidarität durch Eintritt in Berufsverbände, um mehr an Gewicht zu gewinnen. An den Ausgang legte ich Antragsformulare des DBSH. Das ist fast dreißig Jahre her! Seitdem ist dieser Hinweis Teil meines Alltags in Praxis und Lehre. Als Philipp Heinze von der verdi-Betriebsgruppe im Sozialreferat kürzlich auf der Podiumsdiskussion an der Hochschule München zum Fachkräftemangel anmerkte, dass hier dringend Handlungsbedarf bestünde und er nicht in 15 Jahren hier mit den gleichen Forderungen sitzen wolle, musste ich leise lächeln. Die flammende Rede von Dr. Basilios Mylonas war Standard und wie immer berechtigt. Seit Jahrzehnten unterstreicht der Berufsstand, dass etwas passieren muss: bei der öffentlichen Wahrnehmung, der professionellen Anerkennung, der tariflichen Vergütung, dem gemeinsamen Schulterschluss. Und immer wieder der Ruf, dass Verantwortungsträger*innen aufs Podium sollen. Und doch bleiben sie, wie an diesem Tag auch, immer wieder fern. Weil „wir“ selbst unseren Ansprüchen zu oft, auch nach Jahrzehnten, nicht gerecht werden. Weder in der Lehre noch in der Praxis. Im K3 mit dem Schwerpunkt „Fachkräftemangel“, der am 10.7. erscheint, gehe ich gerne mit einer persönlichen Innenansicht von Praxis und Lehre und manchem Stillstand dort ins Detail. Heiko Neumann, Leitung Offene und schulbezogene Kinder- und Jugendarbeit, KJR, Lehrbeauftragter für Erziehungswissenschaften an der Hochschule München sowie an den Fachakademien für Sozialpädagogik der Caritas-Don Bosco und AWO Bayern Zwischenruf zum Fachkräftemangel Heiß umkämpfte Partien beim KJR-Hallenfußballcup, hier zwischen den „PowerGirlz“ und dem siegreichen „FZT Sparta“
10 das kommt | 02 | 2023 das war „Das ist aus mir geworden“ Täglich besuchen viele Kinder und Jugendliche die KJR-Einrichtungen. Was ist eigentlich im Laufe der vielen Jahre aus ihnen geworden? Welche Wirkung hatte der Kontakt mit den Pädagoginnen und Pädagogen in den Einrichtungen, die Teilnahme an einer Ferienfahrt oder einem Bildungsangebot? In dieser Serie berichten ehemalige Besucherinnen und Besucher über ihre Erlebnisse und wie sie auf dem Weg zum selbstbestimmten Leben gut begleitet und individuell unterstützt wurden. Denise (39) war 7 Jahre alt, als sie den Jugendtreff Neuaubing das erste Mal besuchte Ich war das erste Mal vor 30 Jahren im Jugendtreff. Das war 1991 und ich war 7 Jahre alt. Regelmäßig im Jugendtreff war ich, bis ich 18 Jahre wurde – eine lange Zeit also, danach kam ich nur noch ab und zu als Gast vorbei. Ich habe damals bei allen Angeboten des Jugendtreffs mitgemacht, zum Beispiel Reisen in die Türkei, nach Frankreich oder an den Gardasee. Außerdem habe ich die Hausaufgabenbetreuung mit Mittagessen genutzt. Ich war zu meiner Zeit im Jugendtreff Neuaubing auch Mini-Jugendrätin und Jugendrätin und daher bei vielen Seminaren dabei. Besonders wichtig waren früher für mich Wolfgang, Berti und Petra, die damalige Leitung. Den Freizeittreff Au besuchte Pepe (38) zum ersten Mal mit 10 Jahren Im Freizeittreff Au war ich regelmäßig von 1995 bis 2005, dann bis 2008 sehr sporadisch, also mal vorbeischauen, bisschen Karten spielen, quatschen und den Abend in Geselligkeit verbringen. Genutzt habe ich fast alles, aber am meisten die Sporthalle zum Fußballspielen und ab 2002 häufig die Disco. Dort habe ich auch einen DJ-Kurs gemacht und Tanzmoves geübt. Wir hatten auch den Playstation-Raum. Den habe ich auch oft genutzt. Nach dem Fußball in der Halle in den Playstation-Raum und FIFA und Pro Evolution Soccer gezockt. Wichtige Ansprechperson für mich war auf jeden Fall der Miguel. Das war eine Art Respektperson. Aber auch mit Kati, Jasminka und Nici habe ich mich gut verstanden und das Gespräch gesucht. Lang ist‘s her – läuft bei mir! Ich denke schon viel an die Zeit zurück. Ganz besonders an die Auslands- und Wochenendfahrten. Oder auch ans Tanzen mit Züleyha, sie hat uns damals Bauchtanz beigebracht. Aber es gab auch viele verschiedene Kreativangebote, an denen ich teilgenommen habe. Durch mein Amt als Jugendrätin wurde ich selbstbewusster und konnte meine Unsicherheit und Schüchternheit ablegen. Die Unterstützung bei den Hausaufgaben war auch wichtig für mich. Bei den Freizeitangeboten denke ich vor allem an die Mädchenangebote (z.B. Selbstverteidigungskurse, Sexual-Aufklärung) zurück. Der Jugendtreff war für mich ein Ort, an dem ich immer Wertschätzung und Anerkennung erfahren habe und so wachsen konnte. Regelmäßig sehe ich Züleyha, die anderen Mitarbeitenden von damals sind ja leider nicht mehr da. Aber ich habe noch viele Freunde aus der Zeit damals. Heute bin ich Mutter von zwei Kindern, zwei Jungs. Die sind 6 und 9 Jahre alt. Ich bin verheiratet und wohne jetzt wieder in Neuaubing, ganz in der Nähe vom Jugendtreff. Ich hoffe, dass mein ältester Sohn jetzt auch in den Jugendtreff kommt, weil er bald 10 Jahre alt wird.
11 das kommt | 02 | 2023 das war Ebersberg teilgenommen. Außerdem fand ich die Selbstverteidigungskurse immer super, ich wurde dadurch auch selbstbewusster. Besonders wichtig war mir damals Petra, die ehemalige Leiterin des Jugendtreffs, mit ihr habe ich sehr viel gemacht. Aber auch Züleyha war eine wichtige Ansprechperson für mich. Ich habe mich im Jugendtreff immer sehr wohl und aufgehoben gefühlt. Deshalb habe ich meinen Kindern empfohlen, auch hierherzukommen. Drei meiner Kinder sind jetzt regelmäßig im Jugendtreff und nutzen die Angebote. Meine älteste Tochter ist sogar aktive Jugendrätin und voller Freude dabei. Sie liebt es, mit Bettina und Züleyha Zeit zu verbringen und natürlich mit ihren Freunden zusammenzusein. Heute bin ich vierfache Mutter und verheiratet. Ich lebe mit meiner Familie wieder in Neuaubing. Kontakt halte ich immer noch zu Züleyha und über meine Kinder bekomme ich noch einiges mit. Hassan (37) besuchte als Kind das SBZ Sendling Mein Name ist Hassan. Ich bin 37 Jahre alt. Gelernt habe ich Speditionskaufmann. Heute arbeite ich bei Philip Morris in der Logistik-Abteilung. Meine Zeit als Kind im SBZ Sendling war sehr schön und hat mich positiv geprägt. Was ich am liebsten tat: die Rutsche in der Halle nutzen, den „Großen“ zuschauen und mit Uli spielen. Die familiäre Atmosphäre ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Lang ist‘s her – läuft bei mir! Beim Sport und bei Turnieren wurden wir voll unterstützt. Teilnahmegebühr, Fahrtkosten und Verpflegung wurden bezahlt. Man hat viel Liebe und Respekt auch von den Betreuern bekommen. Jetzt wo ich zurückdenke, kann man sich das gar nicht mehr so vorstellen. Unglaublich, was die für uns gemacht haben. Aber natürlich mussten wir auch die Argumente dafür haben, wieso und warum wir das wollten. Wir haben dann auch mit Hingabe unseren Beitrag geleistet, indem wir die Au bei jeder Situation bestmöglich repräsentiert haben, sei es bei den Turnieren oder bei unseren Partys. Auch heute noch habe ich Kontakt zu Leuten von damals und in der Einrichtung mit Jasminka. Ich habe eine Ausbildung zum Restaurant-Fachmann beim Mövenpick-Restaurant gemacht und arbeite immer noch in der Gastronomie-Branche. Daniela (35) betrat den Jugendtreff Neuaubing zum ersten Mal im zarten Alter von zwei Jahren Das erste Mal war ich im Jugendtreff 1990, ich war da erst 2 Jahre alt, weil meine Mama hier als Köchin angestellt war. Ich war dann regelmäßig im Jugendtreff, bis ich 14 Jahre alt wurde, wir sind dann umgezogen. Ich habe die Hausaufgabenbetreuung mit Mittagessen genutzt und fand die Betreuung auch sehr hilfreich für mich. Aber auch an einigen Freizeitaktivitäten habe ich teilgenommen, zum Beispiel war ich bei Ausflügen oder auch bei einer Reise an den Gardasee dabei. Und ich habe an einer Reittherapie in
Dachzeile 12 das kommt | 02 | 2023 das war k uKrJzR &i nktne ar np p ▲ Seminartage in Bernried ▲ Neue Gesichter, neue Ideen, neues Glück Willkommen! Wir begrüßen 24 neue Kolleg*innen in unseren Kitas, Freizeitstätten, in unserer Fachstelle Demokratische Jugendbildung, im Team Reinigung und im Team Junge Kultur! Bei der Begrüßungsveranstaltung am 2. März konnten sie den KJR mit seinem breiten und vielfältigen Angebot kennenlernen, Fragen stellen und sich mit Kolleg*innen austauschen. Wir freuen uns über jede*n Einzelne*n und wünschen viel Freude bei der Arbeit im KJR! ▲ Fachtag beim KJR – Systemisches Konsensieren in der OKJA Unter dem Titel „Partizipation stärken und erleichtern – für alle!“ fand am 28. März im Zeugnerhof ein Fachtag zum Systemischen Konsensieren (SK) mit professioneller Anleitung und Beratung durch Angela Mahling von den Konsenslotsen in Berlin statt. Die gute Nachricht vorweg: es lohnt sich unbedingt, mit dem Systemischen Konsensieren einfach mal anzufangen, auch wenn die Umsetzung zunächst „holpert“. Die schlechte Nachricht: ganz einfach ist es nicht, sich von gewohnten Mustern (Mehrheitsentscheidung, Machtausübung) zu verabschieden, eine veränderte Haltung einzunehmen und die Widerstände in Entscheidungsprozessen wirklich ernst zu nehmen. Die Teilnehmenden am Fachtag haben sich großartig darum bemüht. Der Mix aus prak12 | 02 | 2023 Starnberger See, um eine der drei angebotenen Fortbildungen zu besuchen. Ein Seminar beinhaltete das Thema „Achtsamkeit im (Arbeits)Alltag“, bei einem weiteren fanden alle Kreativen die Möglichkeit, mit Holz und Papier zu arbeiten, und ein wichtiges Thema insbesondere für die Fachkräfte in der OKJA bot das Seminar „Gewalt(rückfall)prävention – Sicherheit bei grenzverletzendem und gewalttätigem Verhalten von Jugendlichen gewinnen“. Nach der Corona-Zeit war das die zweite Bernried-Veranstaltung, und es hat sich wieder gezeigt, wie wichtig und gewinnbringend es ist, sich mit Kolleg*innen in Präsenz auszutauschen und sich einfach drei Tage lang bewusst mit einem Thema zu befassen. VIELFALT IST UNSERE STÄRKE! Komm zu uns, als KINDERPFLEGER*IN, ERZIEHER*IN, SOZIALPÄDAGOG*IN oder als MITARBEITER*IN IN VERWALTUNG, HAUSWIRTSCHAFT und REINIGUNG. www.kjr-m.de www.instagram.com/kjr_muenchen ARBEITEN BEIM KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT Wie seit vielen Jahren wurden die diesjährigen Seminartage in Bernried wieder sehr gut angenommen. 51 Teilnehmende trafen sich vom 14. bis zum 17. März im Kloster am Systemisches Konsensieren bringt alle unter einen Hut tischen Übungen, Theorie und gemeinsamer Suche nach Lösungen war sehr wertvoll. Der Erfolg und die Stärke des Systemischen Konsensierens liegt ganz klar darin, dass die Anliegen aller beachtet werden. Die Widerstandsmessung lässt das System aufwendig erscheinen, weil wir ja alle scheinbar unter Zeitdruck sind. Aber die Tragfähigkeit der getroffenen Entscheidungen nach dem SK-Prinzip minimiert die endlosen Diskussionen im Nachgang von unbefriedigenden Mehrheitsentscheidungen. Schön, dass einige Einrichtungsteams mit mehreren Kolleg*innen vertreten waren. So kann man sich gemeinsam auf den Weg machen. Wer neugierig geworden ist oder noch Infos und Unterstützung braucht, kann sich gerne an Mirjam Kranzmaier oder Tom Droste wenden. Tom Droste, RIVA NORD, KJR Audiobeitrag zum Systemischen Konsensieren: www.kjr-url.de/k3-sk
13 das kommt | 02 | 2023 Nach dem grandiosen Vorverkaufsstart im Weihnachts-Presale und der Veröffentlichung der ersten und zweiten Bandwelle mit BHZ als Headliner, ENNIO als Co-Headliner sowie Dilla, BLVTH, anaï s, Blushy AM x Levin, Berq und Lokey ist das Open Air auf dem Königsplatz schon Anfang April zur Hälfte ausverkauft. Mit SYMBA, Verifiziert, Katha Pauer, Wa22ermann, QUEEN Lizzy, Belli und Plume ist nun das Line-up für das OBEN OHNE 2023 vollständig. Erstmals hat dabei die Community das Programm aktiv mitgestaltet: Vier Münchner Newcomer konnten auf Instagram zum Voting aufrufen, durchgesetzt haben sich in der Abstimmung mit unglaublich hoher Beteiligung QUEEN Lizzy und Belli. SYMBA gibt Einblick in den wilden Großstadtalltag, aber auch in sein Gefühlsleben zwischen Freundschaften und Rap-Star-Sein. Symbas Debüt ist vom Sound und Style progressiv und er verkörpert eine neue Kultur im deutschen Rap. In seiner jungen, etwas punkigen Art, Rap zu machen, benötigt Symba keinerlei Sexismus und ist zwischen den Zeilen häufig politisch, ohne seine Leichtigkeit zu verlieren. Die Wiener Rapperin Verifiziert kategorisiert sich ungern in ein Genre, aber wenn sie sich festlegen müsste, würde sie ihre Musik als „Cloud-Pop“ beschreiben – eine Kombination aus sphärischem Rap mit eingängigen Toplines des Pop. Ihre Songs handeln vom Leben und von der Liebe. Es geht um Gefühle, nicht nur um die oberflächlichen, sondern die echten. Katha Pauers Musik spricht für sich: rotzige, pop-punkige Gitarre-Sounds, 2000er-Einfluss und ehrliche Texte, die das ausdrücken, was sich viele nicht trauen zu sagen. Melancholisch, frech und wütend – mit OBEN OHNE 2023 Am 22. Juli 2023 steigt am Königsplatz wieder das größte nicht-kommerzielle Festival im süddeutschen Raum: Das OBEN OHNE Open Air der Kreisjugendringe München-Stadt und München-Land ihrer Musik will sie das „Unperfekte“ in jeder und jedem von uns zur Normalität machen. Bekannt wurde die Berliner Rapperin Wa22ermann über TikTok. Mit coolen Trap-Beats, lässiger Selbstverständlichkeit und lebensnahen, unverblümten Punchlines erzählt Wa22ermann in ihren Songs vom Berliner-Alltag. QUEEN Lizzy – Rapperin, Aktivistin gegen Rassismus, Poetry-Slammerin, Influencerin, Model und Vize-Miss-Germany. Mit ihren Texten will die Münchnerin empowern. Mit ihrer souligen Stimme rappt und singt sie auf Deutsch und Englisch. Belli – Musik begleitet die 20-jährige Musikerin aus Freising schon ihr ganzes Leben. Mit fünf fing sie an, Klavier zu spielen, mit zwölf hat sie ihren ersten Song geschrieben und aufgenommen, professionelle Musik macht sie seit 2020. Das Know-how dazu hat sie sich während der Corona-Pandemie selbst angeeignet. Angefangen hat sie als Singer-Songwriterin im Indie-Sound mit Bedroom-Pop, während sie sich heute eher im Deutsch-Rap und Trap bewegt. Musik ist wie ihr Tagebuch, sagt sie, denn ihre Texte sind sehr persönlich und handeln von Dingen, die in ihr vorgehen. Plume steht für herausstechende Synths, tiefe Gitarren, stimulierende Beats und Gesang, der im Kopf bleibt. In dem genreübergreifenden Sound der jungen Münchner Band findet man Elemente von Rock, Electronic und Pop bis hin zum Metalcore oder Darkwave. Im vergangenen Jahr machten die fünf Musiker mit dem ersten Platz beim „Sprungbrett“ und dem „Running For The Best“ auf sich aufmerksam. Tickets und Infos Wer eine Juleica hat, erhält das Ticket für das Open Air kostenlos, mit München-Pass bekommt man das Ticket für 3 Euro (zzgl. VVK-Gebühr). Schwerbehinderte Menschen (Grad der Behinderung mind. 50 und B im Behindertenausweis) haben die Berechtigung, eine Begleitperson mitzunehmen. Der Eintritt für die Begleitperson ist kostenfrei. Ab 12 Jahren dürfen Jugendliche ohne Erziehungsberechtigte bis zum Veranstaltungsende auf dem Festivalgelände bleiben, Kindern unter sechs Jahren ist der Besuch des OBEN OHNE leider nicht gestattet. Alle Infos und Tickets unter www.oben-air.de/ tickets. Weitere Informationen auf www.oben-air.de sowie Instagram (@obenohneopenair) Open Air auf dem Königsplatz Die Rap-Crew „BHZ“ aus Berlin bringt als Headliner Hip-Hop und Trap auf die OBEN-OHNE-Bühne Noch gibt es Tickets für 5 Euro – und mit Juleica sogar kostenlos Foto: Leon-Wiedemann@Aktutphoto
14 das kommt | 02 | 2023 Aktionswochen Nachhaltigkeit Zum Thema „Fair in die Zukunft“ bieten zahlreiche Freizeitstätten Aktionen zu Klimagerechtigkeit, Gendergerechtigkeit oder Bildungsgerechtigkeit an. Kinder und Jugendliche bekommen bei Koch-Aktionen, Filmnachmittagen oder Rallyes Infos und Anstöße für eine gerechte Zukunft und entwickeln eigene Ideen. Im Spielhaus Sophienstraße beispielsweise entdecken die Kinder von 5. bis 7. Juni bei einem Baumspaziergang, beim Papierschöpfen und beim Herstellen von Bienenwachs- „Fair in die Zukunft“ Von 5. bis 18. Juni finden die diesjährigen BNE-Aktionswochen im KJR statt tüchern die Bedeutung von Gerechtigkeit im ökologischen und globalen Zusammenhang. Im KHJT Harthof läuft am 7. und 15. Juni der Projektnachmittag „Prima Klima für alle“, der Freizeittreff Au veranstaltet einen Kinoabend und eine Ausstellung samt Quiz zum Thema und lädt am 13. Juni zur Kleidertausch-Party ein. Viele weitere Angebote werden derzeit geplant, darunter auch eine große Clean-up-Aktion in Zusammenarbeit mit dem Verein „Rehab repuplic“. Audiobeitrag: Mehr zum Thema im Interview mit der KJR-Nachhaltigkeitsbeauftragten Julia Traxel unter www.kjr-url.de/k3-jt Der Jugendtreff am Biederstein wird 70 Jahre alt Was einst das Ideal US-amerikanischer GIs war – Münchner Jugendlichen 1953 ein neues demokratisches Lernen durch Sport- und Treffmöglichkeiten sowie besondere Musik- und Tanzstile zu vermitteln –, hat sich in 70 Jahren gewandelt. Seit vielen Jahren finden Jugendliche ihren Weg zum Jugendtreff am Biederstein (JTB), die zu einem großen Anteil aus nichtdemokratischen Staaten geflüchtet sind. Allen gemeinsam ist das jeweilige Interesse an ihrer Jugendkultur. Vom HipHop zu Korean Pop und AfroBeats, den gerade aktuellen Trends aus Westafrika. Vom täglichen Training im Offenen Treff bis zu regelmäßigen Workshops – mit der Peerto-Peer-Methode entstehen Events und Veranstaltungen im öffentlichen Raum. Die GIs von damals hätten sicher ihre FreuVom „Amerikanischen Club“ zum Hotspot globaler Jugendkulturen Der Jugendtreff am Biederstein feiert am Freitag, den 12. Mai 2023 ab 18 Uhr sein 70-jähriges Bestehen de an den Jugendlichen von heute. Aus unterschiedlichen Schulformen bilden sie ihre Crews, nationale Zugehörigkeiten spielen keine Rolle. Zusammen mit den heutigen Jugendlichen freuen wir uns auch auf besondere „Zeitzeugen“ wie Evi Nickl (82), einst Jugendliche in der Baracke der GIs. Sie sagt, das sei zwar eine Baracke auf der grünen Wiese gewesen, aber „für uns war es unser ‚Amerikanischer Club‘“. Zum 70-jährigen Jubiläum präsentiert der JTB ein buntes Programm Offener Jugendarbeit. Bayerisch-asiastisches Street Food gibt’s zur Stärkung, bevor auch die Gäste rocken dürfen. Das Geburtstags-Graffito zum 70. Jubiläum
15 das kommt | 02 | 2023 Ferien Extra! Pfingsten und Sommer Am 27. Mai beginnen die Pfingstferien und das KJR-Programm „Ferien Extra!“ hat jede Menge Spaß und Action für Kinder und Jugendliche auf Lager. Highlights sind die Ferienfahrten nach Raas in Südtirol, das Zeltlager im Allgäu und die Woche „Manege frei“ bei den Oberbayerischen Kinderzirkustagen. Die Sommerferien locken mit insgesamt 19 Tagen Surf- und Segelfreizeit am Plattensee, zwei Wochen Jugendferienfahrt nach Kroatien, einer Woche Sommer Sport Camp im Salzburger Land und dem interkulturellen Ferienprojekt „Komm doch mit nach Indien“ mit indischen Gewürzen, Geschichten und Yoga am Seil im ZeitFrei Neuperlach. In 80 Ferientagen um die Welt Das KJR-Programm „Ferien Extra!“ für Pfingsten und Sommer ist online. Es bietet Spiel, Sport und Spaß mit tollen Tagesausflügen und neun Ferienfahrten, von Südtirol über Kroatien bis Ungarn – und nach Indien mitten in München Für alle, die es in den Ferien lieber ruhig angehen lassen und sich in gewohnter Umgebung wohl fühlen, gibt es die Tagesferienbetreuung. Hier kann gechillt, gebastelt, getobt und gespielt werden. Tagesausflüge führen zum Raften auf der Isar, in den Skyline Park, zur Wassersportaction an der Floßlände oder in den Bergtierpark Blindham. Zusammen bietet FerienExtra! an 80 Ferientagen Programm, wie immer professionell betreut und sehr günstig. Das ausführliche Programm steht auf www.ferien-extra.de. Diese und viele weitere nichtkommerzielle Ferienprogramme sind auf www.ferien-muenchen.de versammelt. Erfolg für Studierende Der Solidarbeitrag, den Studierende für das Sommersemester bereits bezahlt haben, wurde bis zur Verfügbarkeit des Deutschlandtickets ab dem 1. Mai 2023 als vollständiges Semesterticket (Fahrtberechtigung ganztags im MVV-Gesamtnetz) aufgewertet. Somit entfällt die Notwendigkeit, die IsarCard Semester zu kaufen, stattdessen kann direkt das Deutschlandticket erworben werden – dieses bietet auf das Semester bezogen wesentlich mehr Leistung. Daher wird die IsarCard Semester aus dem Verkauf genommen. Für Studierende, die das Deutschlandticket nicht nutzen wollen, gilt der Solidarbeitrag weiterhin von 18 bis 6 Uhr und am Wochenende als Ticket im gesamten MVV-Gebiet. Sie können jedoch monatsweise ihren Solidarbeitrag auf ein Deutschlandticket aufwerten. Die bereits bezahlten Beiträge werden anteilig angerechnet. Studierende, die bereits eine IsarCard Semester für das Sommersemester gekauft Deutschland- statt Semester-Ticket Dem „Netzwerk junge Mobilität der Jugendverbände und Jugendorganisationen im Ballungsraum München“, dem auch der KJR angehört, ist es gelungen, mit dem MVV eine Lösung zum Übergang der Studierenden auf das Deutschlandticket zu verhandeln hatten, konnten diese in den Kundenzentern bis zum 30.04 unter voller Erstattung des Kaufpreises zurückgeben. Bereits verkaufte IsarCard Semester behalten ihre Gültigkeit und können bis zum Ende des Semesters genutzt werden. Ab September wird dann für alle Auszubildenden, Studierenden und Freiwilligendienstleistenden in Bayern das Deutschland-Ticket zum vergünstigten Preis von 29 Euro pro Monat verfügbar sein. Die Mehrkosten trägt der Freistaat Bayern. Dies war seit Ankündigung des Deutschlandtickets eine Forderung des Netzwerks Junge Mobilität. Schüler*innen sollen allerdings nicht berechtigt sein, das 29-Euro-Ticket zu nutzen. Der KJR München-Stadt und das Netzwerk Junge Mobilität setzen sich dafür ein, dass dies noch geändert wird. Gerade ältere Schüler*innen sind teilweise gleich alt oder nur geringfügig jünger als Studierende. Eine Fortführung von unterschiedlichen Tarifen für die Gruppe der jungen Menschen macht aus Sicht des Netzwerks keinen Sinn. Dieses Anliegen wurde auch von den Delegierten der letzten BJR Vollversammlung unterstützt, auf der der KJR München-Stadt einen entsprechenden Antrag eingebracht hat. Die angekündigte Absenkung der Familienbelastungsgrenze für ältere Schüler*innen bringt nur eine sehr geringe Entlastung. Unklar ist noch, ob das 29-Euro-Ticket ein dauerhaftes Angebot oder nur eine einmalige Möglichkeit zur Einführung des Deutschlandtickets sein wird. Der Arbeitskreis Mobilität der Münchner Studierendenvertretungen hat eine FAQ-Sammlung und einige Beispielrechnungen zum Übergang vom Semesterticket auf das Deutschlandticket erstellt: www.semesterticket-muenchen.de/dt-faq Isar-Rafting ist immer ein Highlight bei den Tagesausflügen
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