K3 No. 1 - Februar 2023

8 das kommt | 01 | 2023 das war Projektförderung I Mittlerweile hat sich Guerilla Gardening zum urbanen Gärtnern weiterentwickelt und verbindet den Protest mit dem Nutzen der Ernte und der Verschönerung trister Innenstädte durch bepflanzte Flächen. Auch für uns im Freizeittreff Freimann ist Guerilla Gardening eine Ausdrucksform des Protests. Unser Ziel ist es, über den Klimawandel aufzuklären. In Form von gesammelten Statements zu der Frage „Wie sieht eine klimagerechte Zukunft aus?“ wollen wir Kindern und Jugendlichen eine Stimme geben. Wir wollen innerhalb der Gesellschaft unseren Beitrag für eine respektvolle, buntere Welt leisten und Eigeninitiative, Solidarität und Verantwortung stärken. Kindern und Jugendlichen eine Stimme geben Bereits 2021 startete das urbane Gartenprojekt gegenüber der Einrichtung. Das damals vom BA 12 gefördert Projekt wurde von einer Fotografin begleitet. Hier wurden unter anderem zwei Bauzäune aufgestellt und mit upgecycelten Behältern bepflanzt. Der Arbeitsprozess sowie gesammelte Forderungen bzw. Statements der Kinder und Jugendlichen zu einer klimagerechteren Welt sind aktuell noch als Fotoausstellung im FZT Freimann zu besichtigen. Das Projekt mit dem neuen grünen Fleckchen in der Burmesterstraße erfreute sich großer Beliebtheit bei den Besucher*innen und Menschen aus dem Stadtteil. So war schnell klar: Das Projekt soll weiterwachsen und vermehrt Leute aus dem Stadtviertel miteinbeziehen. Gesagt, getan. An mehreren Aktionstagen wurden 2022 zwei neue Hochbeete sowie ein großer Pflanzenturm aus Kokosmatten und Estrich gebaut. Insgesamt wurden mehr als zwei Tonnen Erde und hunderte Liter Wasser benötigt. Neben den Statements der Kinder und Jugendlichen wurden eine Bank, die zum Verweilen einlädt, sowie zwei Regentonnen (inklusive Gießkannen) aufgestellt, die Passant*innen animieren sollen, Gießdienste zu übernehmen. Guerilla Gardening im Freizeittreff Freimann Als Guerilla Gardening (span. guerilla „kleiner Krieg“ und engl. gardening „Gärtnern“) wurde ursprünglich die heimliche Aussaat von Pflanzen als subtiles Mittel politischen Protests und zivilen Ungehorsams im öffentlichen Raum bezeichnet, vorrangig in bebauten Großstädten oder auf öffentlichen Grünflächen Projektarbeit im KJR München-Stadt Projektarbeit wird im KJR besonders gefördert, denn projektspezifische Arbeitsformen sind in allen Arbeitsfeldern geeignet, neue Ideen und Angebote zu entwickeln. Projektarbeit unterscheidet sich von der Regel- oder Routinearbeit durch eine begrenzte Aufgabenstellung mit inhaltlich oder methodisch innovativem Charakter. Projektarbeit ist immer ein effektives Lernfeld für alle Projektbeteiligten, die Professionellen wie die Kinder und Jugendlichen. Die Verpflichtung zur Dokumentation und Präsentation der geförderten Projekte ermöglicht, dass die gewonnenen Erfah rungen in die Arbeit weiterer Arbeitseinheiten einfließen. Im K3 berichten wir regelmäßig über solche Projekte. Es wurde eingepflanzt, was das Zeug hält. Zucchini, Tomaten, rote Beete, die verschiedensten Salat- und Kräutersorten und Erdbeeren. Ohne Beteiligung von Helfer*innen wäre es kaum möglich gewesen, dem Gartenprojekt gerecht zu werden. Vor allem während der bis zu 36 Grad heißen Sommertage war tägliches Gießen unausweichlich. Belohnt wurde die harte Arbeit mit einem Gemeinschaftsgefühl über die Pforten des Freizeittreffs hinaus. Durchweg erhielten wir positives Feedback. Gemeinschaftsgefühl und positives Feedback Aus der Ernte haben wir mit den Kindern und Jugendlichen tolle Gerichte gekocht und Kräutersalz hergestellt. Zudem gab es im August ein Erntefest vor der Einrichtung mit Live-Musik der Hausband Screaming Chili Beans – welch passender Name! Festzuhalten bleibt, dass die Aktion sehr öffentlichkeitswirksam war und gut in der Nachbarschaft ankam. Um das sehr zeit- und ressourcenintensive Gartenprojekt am Laufen zu halten, bedarf es aber noch mehr Hilfe von außen. Luca Cantarelli, Freizeittreff Freimann, KJR Ausführliche Version des Artikels lesen unter www.kjr-url.de/k3-fztf Den grünen Guerilla-Garten gegenüber dem Freizeittreff Freimann schmücken nicht nur Blumen, sondern auch Klima-Statements von Kindern und Jugendlichen

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