6 das kommt | 04 | 2022 das war Galerie 90 endlich wieder geöffnet Im ersten Stock eröffnete KJR-Vorsitzende Judith Greil die Ausstellung „Lang ist’s her – läuft bei mir. Vol. 2“. Vol. 2 verrät es schon, es gab bereits einen ersten Teil der sog. Ehemaligen-Kampagne. Und auch diesmal hatten sich Ehemalige zur Ausstellungseröffnung eingefunden, um alte Bekannte oder „ihre“ Lieblingspädagog*innen zu treffen. So erzählte Sladana, die 1992 als 16-Jährige erstmals das SBZ Sendling besucht hatte, dass sie und die damalige Clique immer noch regelmäßigen Kontakt zu ihren Pädagog*innen Edi und Sylvia haben, die inzwischen längst verrentet sind. Man trifft sich im Biergarten, hilft beim Umzug und feiert gemeinsam bei Festen im SBZ, wie gerade zum 60-jährigen Einrichtungsjubiläum. Die Idee zu diesem Ausstellungskonzept lieferte die Frage „Was ist im Laufe der Jahre aus den ehemaligen Besucherinnen und Besuchern unserer Einrichtungen geworden?“ Denn jeden Tag kommen mehr als tausend Kinder und Jugendliche in KJR-Freizeitstätten. Und das schon seit Jahrzehnten. Hat die Zeit beim Kreisjugendring etwas bewirkt? Und falls ja: was? Schließlich sind sie hier Pädagoginnen und Pädagogen begegnet, haben von ihnen Hilfe und Unterstützung erfahren, aber auch mal eine „Ansage“ bekommen und kontroverse Diskussionen erlebt. Sie sind mit dem KJR in die Ferien gefahren und verbrachten ihren ersten Urlaub im Ausland oder am Meer. Frauke Gnadl, die sich als Fundraiserin im KJR viel mit Wirkungsorientierung beschäftigt, hatte sich in den 50 KJR-Freizeitstätten umgehört. Es fanden sich mehrere Dutzend Ehemalige, die bereit waren, von damals zu erzählen. Und davon, was sie heute machen. Sie arbeiten als Kundenbetreuerin, in einer Anwaltskanzlei, der eine ist heute Koch mit eigener Catering-Firma, die andere führt einen IT-Betrieb, einer wurde Pressesprecher der Polizei, manche sind schon in Rente. Und einige sind selbst Sozialpädagoginnen bzw. Sozialpädagogen geworden und arbeiten sogar beim KJR. Sie erzählen, dass ihnen die Quali-Kurse im Jugendtreff zu einem „wahnsinnig guten Notenschnitt“ verhol fen haben. Oder dass sie ohne „Freizeitheim“ – so hießen die Freizeitstätten früher – auf die schiefe Bahn geraten wären. Oder, dass sie hier die Liebe ihres Lebens kennengelernt haben. Dies sind nur wenige Beispiele aus 67 Portraits und Geschichten. Sie zeigen auch, wie der KJR junge Menschen auf dem Weg zum selbstbestimmten Leben begleitet und unterstützt hat. Und wie wichtig und wirkungsvoll Offene Kinder- und Jugendarbeit war, ist und bleibt. Judith Greil nutzte die Gelegenheit für ein herzliches Dankeschön an alle Kolleg*innen im KJR „Ihr arbeitet heute dafür, dass das Leben von Kindern und Jugendlichen gelingt. Und sehr wahrscheinlich werden diese in 10, 20 oder 30 Jahren gerne an ihre Zeit im KJR zurückdenken!“ Einen roten Teppich gab es nicht, aber viel jugendarbeitsaffine Münchner Prominenz hatte sich zur Ausstellungseröffnung von „75 Jahre KJR – mit Geschichte in die Zukunft“ im 4. Stock eingefunden. Stadtschulrat a.D. Dr. Anton Fingerle, übrigens der erste und langjährigste KJR-Vorsitzende (1945 - 1971) nahm die Gäste in Empfang. Frisch restauriert saß die lebensgroße und sehr echt aussehende Puppe auf einem roten Sessel im Foyer und freute sich über die Gäste, die da zur Türe herankamen. Ex-Bürgermeisterin Dr. Gertraud Burkert, die mit dem KJR noch den 60. Geburtstag im Alten Rathaussaal gefeiert hatte, der ehemalige Sozialreferent Frieder Graffe und Fingerles Zwei neue Ausstellungen: Lang ist’s her und 75 Jahre KJR Nach mehr als zwei Jahren pandemiebedingter Zwangspause öffnete am 28. Juli die Galerie 90 in der KJR-Geschäftsstelle ihre Räume für zwei neue Ausstellungen. Seit 1990 zeigt die Galerie 90 im 1. und 4. Stock Ausstellungen, die Themen aus der Kinder- und Jugendarbeit und aktuelle gesellschaftliche Themen aufgreifen KJR-Vorsitzende aller Generationen im Gespräch: Martin Janke, Frieder Wehner, Judith Greil und Elke Geweniger (v.l.n.r.) Die beiden Schwestern Denise und Daniela freuten sich, Zühleya Yilmaz, „ihre“ Pädagogin im Jugendtreff Neuaubing zu treffen. KJR-Pressereferentin Ingrid Zorn fing gleich O-Töne für den KJR-Podcast ein, der im Herbst starten soll
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