22 das kommt | 04 | 2022 das war Neue Freizeitstätte „Gleis 24“ eröffnet Großer Bahnhof für Jugendkultur Nach der Eröffnung im Februar 2021 standen im Gleis 24 auch ohne Werbung jeden Tag neue Jugendliche vor der Tür. Das zeigt, wie sehr Pasing auf diesen neuen Jugendtreff gewartet hat Ein Schritt zurück, noch einer, am Ende klettern die Fotografen auf einen Tisch. Anders bekommen sie die vielen offiziellen Gäste nicht aufs Gruppenfoto: Bürgermeisterin Verena Dietl, Stadtschulrat Florian Kraus, mehrere Stadträtinnen und Stadträte, die KJR-Vorsitzende Judith Greil, Abgesandte von Bezirksausschuss, Sozial- und Baureferat und etliche mehr. Sie und viele andere sind nach Pasing-Nord gekommen, in die Erna-Eckstein-Straße 24. Hier wird Münchens neueste Freizeitstätte offiziell eröffnet, das Gleis 24. „Warum erst jetzt?“, fragt Birgit Kehr ins Mikrofon. Denn die Türen stehen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen seit bald anderthalb Jahren offen. Kehrs Frage ist rhetorisch, ihre Antwort ebenso kurz wie erschöpfend: „Corona!“. Die Leiterin hat den Jugendtreff mit ihrem Team aufgebaut, mitten in der Pandemie geöffnet und musste keinerlei Werbung machen. „Jeden Tag standen neue Besucherinnen und Besucher vor der Tür“, berichtet sie. Pasing hat auf diesen Ort gewartet. So wie auf die Kindertagesstätte St. Andreas nebenan. Beide feiern am letzten Schultag vor den Sommerferien gemeinsam Eröffnung. Auch deshalb sind Stadtspitze und Stadtrat prominent vertreten. Bürgermeisterin Verena Dietl versichert, dass „jeder Euro, den wir in Kinder und Jugendliche investieren, für uns einen hohen Stellenwert hat – auch in Krisenzeiten.“ Dietl lobt auch die gute Kooperation von Kinderhaus und Jugendtreff. Die ist spürbar, beide Einrichtungsleitungen moderieren das Programm gemeinsam, der Festakt findet im Saal des Jugendtreffs statt und jetzt strömen die Kita-Kinder der Eichhörnchengruppe auf die Bühne. Die Bürgermeisterin und das Publ ikum zucken erschrocken zusammen. Die Musik zum „Körperteil-Blues“ der Eichhörnchen hat aus Versehen in maximaler Lautstärke begonnen, die Soundanlage ist für Konzerte und Partys ausgelegt. „Normalerweise haben unsere Kindergärten nicht so eine Anlage!“, scherzt Gabriele Stark-Angermeier von der Caritas, die das Kinderhaus betreibt. KJR-Vorsitzende Judith Greil bringt als Geschenk des Vorstands ein Spikebal l-Set mit. Und sie dankt dem Team für die Aufbauarbeit, die es gemeinsam mit jungen Menschen geleistet hat. Wie diese Partizipation praktisch aussieht, illustriert sie an mehreren Beispielen. Angefangen beim Namen „Gleis 24 – Ernas Jugendkulturcafé“, den sie ausgesucht haben. „Die Jugendlichen wollten eine Einrichtung mit Bahnhofsflair“, wegen der Bahngleise nebenan. Der Name verweist auf die Anschrift, „und ‚Jugendkulturcafé‘, weil Jugendkultur einen besonderen Stellenwert haben soll.“ Greil berichtet, dass die Jugendlichen „Kataloge gewälzt, Möbel ausgesucht und dabei vor allem nach gebrauchten Gegenständen gestöbert“ haben. Etwa in der „Halle 2“, dem Gebrauchtwarenhaus der Wertstoffhöfe oder im Kleinanzeigen-Portal, in dem sie die weinrote Riesencouch gefunden haben, inzwischen ein Lieblingsstück hier. Für die Ausstattung des Bandraums haben sie Musikgeschäfte durchstreift und Instrumente ausprobiert. Auf die nachhaltige Energieversorgung des Gebäudes weist Detlef Langer vom Baureferat hin. Die 100 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugt 17.000 Kilowattstunden Strom – „damit ist das Haus weitgehend autark.“ Großer Bahnhof zur Eröffnung: Detlef Langer vom Baureferat, Frieder Vogelsgesang vom BA 21, Ronald Wirth vom Stadtjugendamt, Gabriele Stark-Angermeier, Stefan Schori, Anna Zimmermann und Christian Müller (alle Caritas), Bürgermeisterin Verena Dietl, Stadtschulrat Florian Kraus, Gleis-24-Leiterin Birgit Kehr, Matthias Stadler und Alexandra Gaßmann aus dem Stadtrat sowie KJR-Vorsitzende Judith Greil (v.l.) Rasanter Tanz: Die Gleis-24-Besucherinnen Dilara und Victoria zeigen ihren Showtanz, den sie hier eingeübt haben Mixed Martial Arts: Lorin, Carlos und Isaac präsentieren Kampfkunst, im Hintergrund Pädagoge und Trainer Chris Wörner
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