19 das kommt | 04 | 2022 das war Aktionstage Nestlé und Co – nein danke! In der KJR-Geschäftsstelle beschäftigte man sich mit Schokolade aus fairem Handel. Es wurde gerätselt, welche Bedingungen hinter welchem Siegel stecken, über Kinderarbeit diskutiert und natürlich genascht. Bei der Schokoladenverkostung probierten über 35 Mitarbeitende fair gehandelte Schokolade von verschiedenen Supermarktketten. Besonders wertvoll war die Entdeckung, dass mittlerweile sogar in Discountern Fair-Trade-Schokolade mit seriösen Siegeln zu vernünftigen Preisen angeboten wird. Im Treppenhaus gab es ein „Rätsel to go“. Dabei wurde u.a. gezeigt, dass es gar nicht unbedingt teuer ist, nachhaltig zu leben: Für den Preis von einem Liter Vittel-Mineralwasser bekommt man fast 500 Liter Münchner Trinkwasser aus der Leitung. Und 1 Kilo Nescafé kostet bis zu 60 Euro, 1 Kilo Bio-Kaffee aus fairem Handel dagegen nur ca. 16 Euro. Im Jugendtreff M10City konnten sich die Besucher*innen mit Hilfe einer PowerPoint-Ausstellung über Großkonzerne wie Nestlé, Coca Cola Company und McDonald‘s und deren Produktionsweisen informieren und anschließend mit den Pädagoginnen z.B. über das Konsumverhalten in Deutschland diskutieren. Am Freitag wurde zum Abschluss der Aktionswoche ein „Nestlé & Co“-freies Essen gekocht und gemeinsam gegessen. Das Rumfordschlössl startete bereits in der zweiten Pfingstferienwoche mit einem Tag zur Kinderarbeit für Fußballschuhe. Es wurde ein Film zum Thema gezeigt und im Anschluss mit den Kindern diskutiert. Und die Kinder sammelten Ideen, wie diese Situation verändert werden könnte. Am Tag darauf wurden vegane Burger zubereitet und gemeinsam gegessen. Beim Kochen haben die Kinder viel über die Auswirkungen des Fleischkonsums und McDonald‘s gelernt. In der zweiten Woche gab es einen Aktionstag zum Thema Schokolade: Es war ein Zeichentrickfilm zu sehen und die verschiedenen „Fair Trade“-Siegel wurden besprochen. Danach gab es ein Schokoladen-Tasting mit Abstimmung, und einige Kinder haben sogar selbst Schokolade hergestellt. An einem anderen Tag stand „Coca Cola und Trinkwasser“ auf dem Programm. Nach einem Film und einem Quiz konnten die Kinder an einer Geschmackstation blind Wasser probieren, das mit unterschiedlichen Früchten und Kräutern versetzt war. Julia Traxel, Nachhaltigkeitsbeauftragte, KJR Das Spielhaus Sophienstraße startete mit einem Quiz, bei dem eifrig gerätselt wurde. Die Vielzahl der Produkte von Nestlé im Supermarkt löste bei den Kindern Erstaunen aus. Der Versuch, zusammen mit den Kindern ein Eis am Stiel im Edeka zu kaufen, das nicht zu einer Firma aus der Nestlé-Gruppe gehört, scheiterte – auch Schöller gehört leider dazu. Daraufhin wurde beschlossen, alternative Süßigkeiten in Form von Obstspießen mit saisonalem Obst aus der Region zu kreieren. Bemerkenswert war, dass viele Kids zuvor noch nie eine Stachelbeere gesehen hatten. Eine weitere Aktion war die Gestaltung von Brezen-Beuteln als ressourcenschonende Verpackung, denn Nestlé ist auch in Punkto Verpackungen kein Vorbild. Im RIVA NORD wurden Supermarktprospekte gewälzt. Die Jugendlichen fanden verschiedene Produkte, die sie mit ihren Eltern häufig einkaufen. Und sie fanden heraus, was von Nestlé ist. Mit einer Dokumentation und im Gespräch wurde schnell klar, was das bedeutet, und dass es gut ist, andere Produkte zu kaufen oder selber herzustellen. So wurden während der Aktionstage Eis-Tee und Milchschnitten selbst hergestellt.
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