K3 No. 3 - Juli 2022

15 das kommt | 03 | 2022 das war Abschied vom KJR nach 39 Jahren Beim „Abschiedslied“ von Farin Urlaub singen die Gäste mit leuchtet“ in Bronze. Die Überraschung ist gelungen, Franz Schnitzlbaumer ist – O-Ton – „geplättet“. Bei der anschließenden Laudatio nimmt Judith Greil die Gäste zur Einstimmung mit in die Zeit, in der Franz Schnitzlbaumer zum KJR kam: die frühen 80er Jahre. Sie äußert die Vermutung, dass Franz, der ja als großer Musikliebhaber bekannt sei, sein Einstiegsjahr ganz gezielt ausgewählt habe, denn musikalisch sei 1983 einiges los gewesen. Beispielsweise wurden die heute weltbekannte Bands Red Hot Chilli Peppers und Modern Talking in diesem Jahr gegründet. „Es scheint also ein gutes Jahr gewesen zu sein, um richtig durchzustarten“, schlussfolgert Greil. Und auch für Franz‘ jahrzehntelangen Erfolg seien – wie bei großen Bands – zwei Dinge wichtig gewesen: Weiterentwicklung und Durchhaltevermögen. Den Satz „Des hamma imma scho so gmacht“ habe man von ihm – außer als Negativ-Beispiel – nie gehört. Und mit fast 40 Dienstjahren sei das Durchhaltevermögen „definitiv nachgewiesen“. Und anders als in dem Hit von Peter Schilling, der am 1.2.1983, als der junge Franz seine neue Wirkungsstätte in der Quiddestraße betrat, auf Platz 1 in den deutschen Single-Charts stand, sei er glücklicherweise nie „Völlig losgelöst von der Erde“ gewesen, sondern jemand, der immer mit beiden Beinen auf dem Boden stand. „Danke, dass du im Gegensatz zum ‚Major Tom‘ nicht abgedriftet bist, sondern das KJR-Raumschiff sicher gesteuert hast!“ Nun wäre normalerweise ein guter Zeitpunkt für Geschenke, aber „die gibt es erst später“, verkündet Judith Greil. Und bevor Franz Schnitzlbaumer selbst eine Abschiedsrede halten darf, kommen einige Weggefährt*innen in einem Film zu Wort, mit Antworten darauf, was ihnen zu Franz einfällt. Das erste Treffen? Was kann man von Franz lernen? Was bleibt in Erinnerung? Und was wollen sie ihm mit auf den Weg geben. Sichtlich bewegt übernimmt Franz Schnitzlbaumer schließl ich das Mikrofon und tei lt seinen persönlichen Rückblick sowie herzliche Dankesworte mit dem Publikum. Dann ist es Zeit für eine Pause und Stärkung am Büffet – bis „der Berg ruft“. Nun erschließt sich die Bedeutung der Seile und Hänge-Sessel im Saal. Wer den KJR kennt – an diesem Abend eigentlich alle – mag es schon geahnt haben. „Ich freue mich, dass Björn Röhrle vom Tchaka und Gerhard Wagner eine für Franz wirklich passende Verabschiedung vorbereitet haben. Es gibt so viele Bilder von Franz im Klettergarten und bei erlebnispädagogischen Maßnahmen, dass wir finden, das muss heute auch noch mal sein“, kündigt Judith Greil die Aktion an, bei der sich Franz nun seine Geschenke „verdienen“ muss. Während dieser die Kletterausrüstung anlegt, wird er von Gerhard Wagner, der die Aktion moderiert, motiviert: „Hinten wartet schon der Liegestuhl!“. Geschenke müssen „verdient“ werden Doch zunächst gilt es, angefeuert von den zahlreichen Zuschauenden, auf wackligen Seilen verschiedene Stationen zu erreichen. In drei Hänge-Sesseln warten sein ehemaliger Stellvertreter Gerhard Mayer, der ehemalige KJR-Vorsitzende Christian Müller und Claudia Caspari, seine Nachfolgerin in der Geschäftsführung. Jede*r mit einer persönlichen Botschaft und einem „typischen“ Geschenk, so zum Beispiel ein Reise-Espressokocher. Nachdem Franz den „Klettergarten“ bravourös gemeistert hat, kann er im Liegestuhl entspannen, während der ganze Saal zum „Abschiedslied“ von Farin Urlaub für ihn singt. Die Taschentuchbox erweist sich als nützlich. Da hatte Judith Greil recht, und auch damit, dass Franz Schnitzlbaumer „nur“ in seiner Funktion als Geschäftsführer verabschiedet wurde – denn „natürlich bleibst du IMMER gern gesehen beim KJR!“ Ingrid Zorn, Öffentlichkeitsarbeit, KJR Ein letztes Mal hängt Franz in den Tchaka-Seilen, sicherheitshalber

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