K3 No. 2 - Mai 2022

Dachzeile 26 das kommt | 02 | 2022 Generationen Schwerpunk Hausaufgabenbetreuung im Dülfer Ein Gewinn für alle Die Hausaufgabenbetreuung für Grundschülerinnen* im Dülfer wurde 2001 von der ehemaligen Leiterin der Einrichtung Ulrike Hämmerle initiiert. Sie hatte erkannt, dass die Kinder im Stadtteil Schwierigkeiten bei deren Erledigung hatten und kostengünstige Angebote waren rar. Ältere Ehrenamtliche unterstützen die Kinder bei ihren Hausaufgaben Anfänglich wurde die Betreuung der Hausaufgaben von den Pädagoginnen des Hauses übernommen. Schon im darauffolgenden Jahr zeigte sich, dass es einen Bedarf für eine zweite Gruppe gab. Diese konnten nur mit Hilfe von Ehrenamtlichen ermöglicht werden. Nicht nur das Dülfer als Einrichtung profitiert von diesem Engagement, sondern vor allem die Kinder. Diese bekommen Erwachsene an die Seite gestellt, die sich Zeit für sie und ihre schulischen Belange nehmen – zum Erklären, Lernen, Üben, Kontrollieren, Vermitteln von Allgemeinwissen oder zum Austausch mit Lehrkräften. Die Ehrenamtlichen werden zu wichtigen Bezugspersonen für die Schülerinnen*, die manchmal auch außerhalb des Dülfers bei der schulischen Entwicklung helfen. Im Laufe der Zeit gab es schon einige Ehrenamtliche, jüngere, ältere – Frauen und Männer. Allen gemein ist, dass sie Freude an der Arbeit mit Kindern haben und dies als sehr sinnvoll und bereichernd erleben. Ein zusätzlicher Aspekt ihres Engagements ist das Vermitteln von eigenen Erfahrungen und Werten, egal ob es Verhaltensregeln oder bestimmte Sichtweisen auf die Welt sind. Gerade unsere älteren Hausaufgabenbetreuer*innen schätzen diese Beschäftigung, die sie jung hält. Sie schätzen es, sich mit der Lebenswelt und den Themen der Jüngeren auseinanderzusetzen und raus aus den eigenen Kreisen und familiären Bezügen zu kommen. Wie wichtig dieses Engagement ist, wird daran ersichtlich, wie gern die ehemaligen Grundschülerinnen sich an die Zeit im Dülfer und an ihre Betreuer*innen erinnern. MAR C E L PACHO L AK, Jahrgang 1977 aus Freital, Ausbildung zum Tischler in Dresden, Diplomstudium der Sozialen Arbeit in München, Leitung Kinder- und Jugendtreff ´s Dülfer, KJR Generationenübergreifendes Mediationsprojekt Seniorpartner in School Für ein Alter, das noch was vorhat! Ziel von Seniorpartner in School (SiS) ist es, Kinder und Jugendliche an Grundschulen zu unterstützen, Alltagskonflikte in Mediationen konstruktiv zu lösen. Geballte Ladung an Erfahrung, die gern weitergegeben wird. Unsere Mediatorinnen* und Mediatoren* sind Woche für Woche als Zweier-Team jeweils vormittags an den Schulen präsent. Im Durchschnitt betreuen sie mindestens fünf Jahre lang eine Schule. Die Arbeit kommt nicht nur den Kindern zugute. Sie ist darüber hinaus ein wertvolles Angebot für die Generation 55+, um deren gesellschaftliches Engagement und ihre Teilhabe an Bildungsprozessen zu fördern. Die Bedeutung des Alters hat sich gesellschaftlich gewandelt. Aus dem „Lebensabend“ ist ein „Lebensnachmittag“ geworden. Nach ihrer beruflichen Tätigkeit suchen viele Menschen nach neuen sinnvollen Aufgaben. Dabei verfügen sie über einen reichen Erfahrungsschatz und bieten etwas besonders Wertvolles: Sie haben Zeit. Die Mediatorinnen* und Mediatoren* werden kostenfrei in einer professionellen Grundausbildung auf ihre Aufgabe vorbereitet. SiS ist im Landesverband Bayern derzeit an über 38 Grundschulen mit mehr als 100 Ehrenamtlichen aktiv. Im Schuljahr 2019/20 konnten so weit über 2.000 Schüler*innen in fast 1.000 Mediationen bei der gewaltfreien Lösung ihrer Konflikte unterstützten werden. SiS baut damit auch eine Brücke zwischen Jung und Alt. SiS gibt es auch in Augsburg und Deggendorf – der Standort Nürnberg soll demnächst hinzukommen. www.sis-bayern.de MAT TH I A S K RA EME R, Jahrgang 1951 aus Braunschweig, Magister der Philosophie, ehrenamtlicher Schulmediator, Landesvorsitzender der „Seniorpartner in School“ in Bayern Foto: KJR Foto: Agnes Jäger

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