K3 No. 6 - Dezember 2021
10 das kommt | 06 | 2021 das war Danke für 1015 Jahre im KJR „Danke“ sagen für langjährige Arbeit im KJR, das ist der Kern der jährlichen Jubilarsehrung. Der Reiz war aber stets auch die Begeg- nung. Für ein paar Stunden mit Kolleginnen* und Kollegen* zusammen sein, die man sonst nicht oft trifft, einige neue kennenlernen und auch bei altbekannten Neues erfahren. Dazu Kaffee, Kuchen, Geschenke und das in der Arbeitszeit. Doch in der Pandemie? Nach der ersten Online-Version vergangenes Jahr lud der KJR auch heuer wieder in Zoom ein statt in einen großen Saal. Die Geschenke, die den Jubilarinnen* und Jubilaren* sonst persönlich überreicht werden, kamen per Post, unter anderem mit einem Fläschchen Prosecco und einem mit Orangensaft, so dass alle auch „richtig“ anstoßen konnten. Insgesamt 59 Kolleginnen* und Kollegen* wurden von der Vorsitzenden Judith Greil für zusammen 1015 Jahre geehrt, gemeinsam mit der KJR-Geschäftsführerin Claudia Cas- pari und der Personalratsvorsitzenden Lea Clauditz. Für die beiden letzteren war es eine besondere Veranstaltung. Für Claudia Caspari nicht nur, weil sie zum ersten Mal überhaupt und das gleich als neue Geschäftsführerin teilnahm, sondern weil sie mit zehn Jahren KJR-Zugehörigkeit auch selbst Jubiläum fei- ern konnte. Gleiches galt, nur mit doppelter Anzahl an Jahren, für Lea Clauditz, die vor 20 Jahren zum KJR stieß. Geehrt werden Beschäftigte, die seit zehn, 15, 20, 25, 30, 35 oder gar 40 Jahren dem KJR angehören. Teilnehmende in der letzten Kategorie sind selten, denn sie müssen ihre Tätigkeit beim KJR spätestens 1981 begon- nen haben. Also in dem Jahr, in dem Lady Di und Prinz Charles heirateten und der Bun- deskanzler noch Helmut Schmidt hieß. Dieses Jahr konnte Ulli Hämmerle, die langjährige Leiterin des Kinder- und Jugendtreff Hasen- bergl ’s Dülfer, ihr 40. Jubiläum feiern. Und sich dabei zumindest in diesem Kreis „live“ in die Rente verabschieden, die wenige Tage später begann. Gecko Wagner, Öffentlichkeitsarbeit, KJR Diskussion anlässlich 75 Jahre KJR München-Stadt und 50 Jahre KSH München Zum Glück Jugendarbeit! Kann die soziale Arbeit am Wesen der Jugendarbeit genesen? Die Diskussion „Zum Glück Jugend- arbeit“ sagt: Deren Prinzipien bergen ein großes Potenzial Gerade in der aktuellen Situation brauchen junge Menschen den Freiraum der Jugendar- beit, in dem sie frei sind von Leistungsan- forderungen, sie die Möglichkeit bekommen, sich auszuprobieren, auch mal zu scheitern und Hilfestellung zu erhalten – vorurteils- frei, ohne sich aufzudrängen. Darüber waren sich alle einig bei der Diskussion „Zum Glück Jugendarbeit“, die im Rahmen von 75 Jahre KJR München-Stadt und 50 Jahre KSH Mün- chen am 29. November über Zoom stattfand. Es ging um nichts weniger, als um die Frage, ob am Wesen der Jugendarbeit die soziale Arbeit genesen kann. Die Diskutantinnen* und Diskutanten* verdeutlichten, dass Ju- gendarbeit ein Ort der Zugehörigkeit und der Möglichkeiten ist, der ihnen selbst viel mit auf den Weg gegeben hat, so etwa Geduld und Verhandlungsgeschick, Organisationstalent und Selbstbewusstsein. Die Prinzipien der Jugendarbeit – Offen- heit, Freiwilligkeit, Partizipation, Subjekt- und Sozialraumorientierung – bergen ein großes Potenzial für die Soziale Arbeit insge- samt. Denn wenn das eigene Handlungsfeld sich um Subjekte und deren Bedarfe dreht, ist das konkrete Feld der Sozialen Arbeit unerheblich. Die Prinzipien sind daher auch auf andere Felder übertragbar, müssen ge- gebenenfalls an die jeweiligen Settings angepasst werden. Deswegen plädierten die Diskussionsteilnehmenden auch für einen Schulterschluss der unterschiedlichen So- zialarbeitsfelder, weil der Anspruch – wenn auch nicht immer umsetzbar – an das jewei- lige Arbeiten sehr ähnlich sei. Wichtig sei auch, mehr über den Alltag der unterschiedlichen Felder zu lernen. Jugendarbeit beispielsweise ist sichtbar politisch, aber auch in anderen Bereichen gibt es Betei l igungsstrukturen, werden Selbstwirksamkeit und Selbstermächtigung angestoßen. Am Ende der Veranstaltung stand das Plädoyer, die Vereinzelung von Trägern und Angebotsformen zu durchbrechen und das Subjekt wieder stärker in den Mittelpunkt zu stellen und dies am besten auch in weiteren gemeinsamen Diskussionen. Manuela Sauer, Leiterin Referat für Grundsatzfragen, KJR Auf dem Podium waren: • Angela Bauer , Geschäftsführerin bei hpkj e.V • Rosemarie Lainer , Sozialarbeiterin im Stadtjugendamt München • Gerhard Mayer , Leiter des Amts für Wohnen und Migration München • Clemens Scheerer , Projektmitarbeiter beim KJR Ebersberg • Prof. Dr. Andreas Schwarz , Professor an der KSH München Moderation: Jana Wulf , BDKJ und Vorstandsmitglied im KJR München-Stadt Claudia Caspari, Judith Greil und Lea Clauditz (v.l.n.r.) gratulierten Jubilarsehrung 2021
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjk2NDUy