K3 No. 5 - Oktober 2021
7 das kommt | 05 | 2021 das war Workshop-Reihe von Wohnwerkstatt und convex_us Insbesondere für junge Menschen stellt sich in einer so teuren Stadt wie München oft die Frage, ob man sich das „allei- ne Wohnen“ überhaupt leisten kann. Hier will convex_us gemeinsam mit der Wohnwerkstatt einen Impuls setzen. Mit den Workshops wollten die Veranstalter Hilfestellung anbieten sowie Methoden erarbeiten und einfach mal durchspielen, wie eine Gruppe gemeinschaftliches Wohnen gestalten kann. Der Fokus lag auf vielfältig genutzten und geteilten Gemeinschaftsflächen und sehr gerin- gem Anteil an privatem Wohnraum. Dies kann aus Sicht von convex_us vielfältige Vorteile mit sich bringen, zum Beispiel Aus- tausch von Erfahrungen (Stichwort Mehrge- nerationenhäuser), die Möglichkeit für jedes Individuum, vielfältige gemeinsame Flächen zu nutzen und zu gestalten, die es sich sonst nicht leisten könnte, und auch der teilweisen gesellschaftlichen Vereinzelung in Großstäd- ten etwas entgegenzusetzen. Wozu braucht‘s ein Warum? Gegliedert war der Workshop an vier Tagen jeweils durch drei themenbezogene Blöcke, in denen die Teilnehmenden sich um inhaltliche Fragen gekümmert und Ideen gemeinsam erarbeitet haben. Zwischendurch und insbe- sondere auch nach „Feierabend“ blieb noch genug Zeit für den persönlichen Kontakt und Austausch. Die Hauptorganisation übernah- men Daphne Schubert und Regina Pläsken (beide convex_us). Der erste Samstag stand unter dem Motto „Purpose – oder wozu braucht‘s ein Warum?“ Hier gab es einen super Impuls von Ursula Wendeberg und den Rest des Tages näherte man sich in verschiedenen Gruppenarbeiten kreativ der „Sinnfrage“. Am zweiten Workshop-Tag ging es um die Frage, wie man eine geeignete Bewoh- ner*innen-Gruppe finden kann, welche zentralen Werte eine Rolle spielen und welche Position(en) jedes Mitglied innerhalb einer Gruppe einnimmt oder einnehmen kann. Nach einer Einleitung oder einem Impuls teilte man sich in Gruppen auf und ging die Aufgaben getrennt voneinander an, um danach wieder zusammenzukommen und die unterschiedlichen Ergebnisse und Herangehensweisen zu präsentieren und zu diskutieren. Am zweiten Workshop-Wochenende setzten sich die Teilnehmenden intensiv mit der The- matik „von der Gruppe zur Gemeinschaft“ auseinander. Nach einem Impuls von Eva Stüt- zel aus der Dorfgemeinschaft Siebenlinden ging es insbesondere darum, einen virtuellen Zeitstrahl zu erstellen. Auf diesemwurden die Phasen, die eine Projektgruppe auf demWeg zu einer Gemeinschaft durchlebt, aufgezeichnet und daran wurden dann Chancen und Risiken durchgespielt und evaluiert. Spaß und Inspiration Hierbei durften die Teilnehmenden fest- stellen, wie vielfältig und unterschiedlich Ansichten und Ideen sind, und zahlreiche Punkte wurden gefunden, die nun angegan- gen werden sollen. Ein Hauptpunkt der aufgefallen ist, war die Unterscheidung zwischen ‘baulichen’, ‘sozia- len’ und ‘organisatorischen’ Wegpunkten auf der Timeline. Beispielsweise kann sich eine Gruppe jahrelang als Gemeinschaft betrach- ten, ohne jemals ein Objekt zu erhalten oder als Organisation tätig zu sein. Aber es kann auch passieren, dass eine lose Gruppe auf einmal die Möglichkeit hat, in einem Objekt gemeinschaftliches Wohnen zu starten, ohne sich bereits als Gemeinschaft zu betrach- ten oder eine Rechtsform zu haben. Nach vier Tagen gemeinschaftlichem Arbeiten sind die Teilnehmenden er- schöpft und hochmotiviert für neue Pro- jekte aus demWorkshop gegangen. Neben viel Spaß und Inspiration für zukünftige Hausprojekte konnten alle viel Input mitnehmen, der an anderer Stelle noch vertieft und erarbeitet werden kann. Ergebnisse gibt’s auf LinkedIn oder Instagram zu bestaunen – ein spannendes Stück Weg auf dem #roadtohausprojekt Regina Pläsken, convex_us Von der Idee zur Gemeinschaft In Kooperation mit der Wohnwerkstatt hat sich die frisch gegründete Münchner Genossen- schaft convex_us in einem vierteiligen Workshop mit der Thematik rund um das Finden und Gestalten einer Gruppe für ein gemeinschaftliches Wohnprojekt beschäftigt
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