K3 No. 5 - Oktober 2021

5 das kommt | 05 | 2021 das war Kooperationsprojekt im Spielhaus Sophienstraße Dieses Jahr nahmen 12 Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 12 Jahren am The- ater-Projekt teil. Im Zirkus- und im Drachen- land wurden zwischen Zirkusvorführungen, Clown-Einlagen, Hexen-Verschwörungen, Kunststücken und königlichen Besuchen wichtige Themen wie Zusammenhalt, Kom- promissfindung und Streitschlichtung be- arbeitet. Aufgrund der Corona-Maßnahmen wurde – statt der ansonsten üblichen Auffüh- rung – die Premiere verfilmt und den Kindern als Aufnahme geschickt. Im Vorfeld der Projektwoche fanden Proben mit einer Klasse der Mathilde-Eller-Schule, einem Förderzentrum mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung, statt. Dadurch konn- ten die Kinder spielerisch an Theater und Schauspiel herangeführt werden und einen Einblick in die Theaterarbeit mit Christl Feiler bekommen. Vorbestimmte Rollen und Auswendiglernen von Texten? Fehlanzeige! Hier stehen der Prozess und die persönliche Entwicklung der Kinder im Vordergrund! So darf zum Beispiel jedes Kind jede Rolle ausprobieren und sich dadurch in unterschiedlichste Charaktere Alles Theater?! Vorhang auf! – Zu Beginn der Sommerferien konnte wieder das inklusive Theaterprojekt im Spielhaus Sophienstraße stattfinden. Die Kooperation mit Christl Feiler von Trampelmuse Bayern e.V. und Devrim Uygun von BiB e.V. be- steht schon seit über 20 Jahren Die Königin, der König und die Prinzessin mit selbstgestaltetem Bühnenbild, Kostümen und Requisiten Zwei Clowns im Dialog hineinversetzen. Durch diese Anpassung des Theaterstücks an die Gruppe wird jedes Kind dort abgeholt, wo es gerade steht, und in das Geschehen miteinbezogen. Drache oder Hexe – alles ist möglich! „Willst du lieber Drache oder Hexe sein?“ Darauf antworten die Kinder zu Beginn des Workshops meist zögerlich oder lassen jemand anderen für sich entscheiden. Im späteren Verlauf erfolgt auf diese Frage jedoch eine klare Antwort. Bei genauerem Betrachten wird klar: die Kinder haben sich in verschiedene Rollen hineinversetzt, in sich hineingespürt und eigenständig die Entscheidung getroffen, was sich für sie besser anfühlt. Im meist durchgeplanten Alltag fehlt oft die Zeit, bewusst in sich hineinzuhören und in Beziehung zu sich selber zu gehen. Umso wichtiger ist es, Kindern und Jugendlichen diese Zeit einzuräumen. Um Raum zu schaf- fen für neue Erfahrungen, Selbst-Explorati- on, Selbstbewusstsein, Veränderungen und Beziehung. Besonders in Corona-Zeiten ist dieser As- pekt von besonderer Bedeutung und wurde von Kindern, Eltern und pädagogischen Fachkräften sehr geschätzt. Wir sind sehr dankbar für die langjährige Zusammenarbeit mit der „Trampelmuse“ und BiB e.V. und freuen uns auf weitere Gelegenheiten, unsere Spielhaus-Vorhänge zu öffnen. Linda Federico, Spielhaus Sophienstraße, KJR

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