K3 No. 5 - Oktober 2021

| 05 | 2021 25 Digital Natives? Schwerpunkt Schachnaz: „Online AG Streitschlichtung war cool, außer das mit dem Internet. Es hat fast nie geklappt in der Schule.“ Adam: „Schade, dass wir keine echten Streite lösen konnten, nur Rollenspiele; es gab kein WLAN an der Schule, das war blöd.“ Frau Stania (Lehrerin an der Schule und meine Tandempartnerin): „Wir haben viel Zeit, Herzblut und auch Geld in die digitale Streitschlichtung gesteckt. Die Arbeitsmappe und alle Unterlagen wurden digital aufberei- tet und umgestellt, die Breakout-Rooms bei TEAMS eingerichtet. Übungen zur Konfliktlösungen in Rollenspielen online umgesetzt.“ Unser Fazit: es gibt sicher viele positive Möglichkeiten und kreative Ideen, um Kindern Medienkompetenz zu vermitteln und auch inhaltliche Schwerpunkte nahezubringen. Für den Schwerpunkt Konfliktlösung sind der persönliche Kontakt und die Beziehungsarbeit für uns aber essentiell. Die Situation mit dem Internet in der Schule war enttäu- schend und hat uns viel Energie gekostet. Unglaublich, wie langsam da die Mühlen der Bürokratie laufen. Man kann nur hoffen, dass die Schulen in Zukunft besser gerüstet sind und nicht immer an die Kinder zuletzt gedacht wird. KERSTIN HOF, Kulturpädagogin, Spielhaus Sophienstraße, KJR (s. auch S. 23) Trotz wackeliger Internet-Verbindung – geschafft! Zum Ende des Schuljahres haben die Kinder nach mehr als eineinhalb Jahren die Ausbildung erfolgreich mit der Prüfung abgeschlossen. So manche Erfahrung hätte ich den Kindern und uns gerne erspart. Vor allem, weil man selbst oft das Regelwerk nicht nachvollziehen konn- te: „Warum müssen wir jetzt in drei Klassenräumen sitzen, aber am Nachmittag im Hort sind wir in einem Raum?“ … „hhmmmmmmm, lass mich mal nachdenken? …“ # Seite wurde nicht gefunden # In einer Konferenz kurz vor Ende der Ausbildung wollten wir heraus- finden, wie es den Kindern ergangen ist: Moritz: „Es war besser digital als gar nicht. Auch alle Unterlagen waren in TEAMS zu finden. Dass wir uns trotzdem sehen konnten, war gut, aber das Internet in der Schule war sehr schlecht.“ Pia: „Ich habe es mir einfacher vorgestellt, aber neue Erfahrungen gemacht. Ich fand es blöd, dass man immer wieder wegen schlechtem Internet rausgeflogen ist. Der persönliche Kontakt ist wichtiger. Das mit den Gefühlen geht online nicht so gut.“ Samuel: „Lustig war, dass man immer den Hintergrund in TEAMS verän- dern konnte, aber sonst gab es keinen Vorteil. In echt sehen ist besser.“ Melina: „Ich habe mich immer von zu Hause zugeschaltet. Das hat auch prima geklappt. Aber sich persönlich zu sehen und zu üben, fand ich besser.“ Foto: Kerstin Hof

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