K3 No. 4 - September 2021

7 das kommt | 04 | 2021 das war 40 Jahre Freizeittreff Freimann „So viel war ja schon lang nicht mehr los!“, entfährt es Sylvia Ober, als sich das große Foyer im Freizeittreff Freimann füllt. Da sind gerade mal 30 Gäste eingetroffen, doch in Corona-Zeiten ist das schon viel. Sie sind gekommen, um an diesem 16. Juli das 40. Jubiläum des Freizeittreffs zu feiern. Ober und ihre Team-Kolleginnen und -Kollegen empfangen die geladenen Gäste mit einem Begrüßungsgetränk und lotsen sie zu den von Kindern und Jugendlichen gestalteten Geburtstagskarten. Hier dürfen Punkte ver- teilt werden – so soll später beste Vorschlag gekürt werden. Dass keine Feier in großem Rahmen mög- lich sein würde, ahnte das Team um Leiterin Michaela Mösl schon zu Beginn des Jahres. Deshalb wurde mit vielen kleinen Aktionen schon seit April gefeiert, teils online oder per „click & collect“: Da gab es etwa die Geburtstagstüte zum Abholen mit Malbuch mit Freizi-Motiven oder Tassenkuchen-Back- mischungen. Auf Instagram erzählten die animierte Discokugel, der Basketballkorb oder der Billardtisch von ihren Erlebnissen und das „Freizi-Quiz“ lud online zum Rätseln ein. „Freizi“, so nennen die Kinder und Ju- gendlichen den Freizeittreff Freimann. Ende Juni feierten die Kinder mit Basteln, Dosenwerfen, Sackhüpfen und Glücksrad „ihr“ Jubiläum, Ende Juli steht die „Lange Nacht“ als Jubiläumsfeier für Jugendliche mit Trampolin-Bungee als Highlight an. Ronald Reagan, FC Bayern, Freizeittreff Freimann Jetzt, beim offiziellen Festakt, begrüßt Michaela Mösl die inzwischen 40 Gäste im Saal und erinnert an die bedeutendsten Ereignisse der frühen 80er Jahre, der Zeit von Ronald Reagan und Helmut Schmidt: der Sieg von Johnny Logan beim Eurovision Song Contest, der siebte Meistertitel des FC er „jahrelang gar nicht wusste, dass er einen Vornamen hat!“. Für den KJR gratuliert Vorsitzende Judith Greil und beschreibt, was das Motto des Freizeittreff Freimann, „Hier kann ich sein“, praktisch bedeutet: Hier sein mit dreckigen Fingern beim Pflanzen von Gemüse im Gar- ten, dabei sein, wenn mit Bockerln der auch als Müllberg bekannte Fröttmaninger Berg hinabgesaust wird oder hungrig sein auf der Ferienfahrt in Berlin und nachts um zwei Uhr, wenn man auf eigene Faust zum Schnellim- biss am Hauptbahnhof fährt, von der Berliner Polizei aufgegriffen werden. Als Geschenk des Vorstandes hat Greil einen Zuschuss zu einem Go-Cart dabei, den sich das Freizi wünscht. Von den Besucherinnen und Besuchern können nur wenige dabei sein, sie sind durch einige Mitglieder des Jugendrats vertreten. Der 17-jährige Shuaib zum Beispiel, der „dem Freizi-Team für die große Unterstützung“ beim Lernen dankt: Als letztes Jahr kurz vor den Prüfungen sein Laptop streikte, durfte er kurzerhand mehrere Tage lang samt Leih- Laptop im Freizeittreff lernen, Bewerbung- scoaching inklusive. „Danke – ich hab beide Schulabschlüsse geschafft“, sagt er glück- lich. Zum Jugendrat gehört seit zwei Jahren auch die 13-jährige Nicole. Sie spricht dem Team „einen Riesendank“ aus, etwa für den tollen Action Day am Poschinger Weiher und wünscht „Alles Gute zum 40. Geburtstag!“. Das hat sie vorab auch schriftlich getan und einen Entwurf zum Geburtstagskarten-Mal- wettbewerb eingereicht. Und dem haben die Gäste heute die meisten Punkte gegeben – so kann sie gleich auch die Glückwünsche für ihren ersten Preis entgegennehmen. Gecko Wagner, Öffentlichkeitsarbeit, KJR Hier kann ich feiern Im Juli feierte der Freizeittreff Freimann sein 40-jähriges Bestehen. Die offizielle Feier war jedoch nur ein Baustein einer ganzen Feier-Reihe und vieler Jubiläums-Aktionen Die fünfstöckige Geburtstagstorte – coronokonform aus einzelnen Cupcakes Der 17-jährige Shuaib bedankt sich beim Freizi-Team für die Unterstützung beim Quali, im Hintergrund Leiterin Michaela Mösl Sylvia Ober gratuliert der 13-jährigen Nicole zum ersten Preis des Geburtstags- karten-Malwettbewerbs Bayern und die Eröffnung des Freizeittreff Freimann 1981. Dass die beiden letzteren 25 Jahre später quasi Nachbarn werden sollten – die Allianz Arena ist nur einen Steinwurf entfernt – ahnte damals niemand. Dann kommt Feierstimmung auf, unter Applaus wird die fünfstöckige „Geburts- tagstorte“ hereingefahren. Sie besteht aus lauter Cupcakes, die Auswahl reicht von Blau- beer-Frischkäse über Kokos-Baiser bis hin zur glutenfreien Schoko-Himbeer-Variante. Stadtrat Rudolf Schabl gratuliert im Na- men der Stadt, berichtet von anfänglichen Bedenken im Viertel wegen der Rockergangs im Freizeittreff und von der Freizi-Theater- gruppe „Die Müllberger“, die in ganz Deutsch- land auftraten. Und er erzählt Anekdoten aus der Zeit des im Publikum anwesenden, langjährigen Leiters Ronald Aster, der stets nur „der Aster“ genannt wurde und von dem

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