K3 No. 3 - Juli 2021

| 03 | 2021 35 Erlebnispädagogik Schwerpunkt ger Schatzsuche. Ausgestattet mit Wikingerhelmen und Spritzpistolen fuhren die Kinder in einem großen Schlauchboot und einem 10er-SUP über den See. Eingebunden in eine Geschichte mussten kleine versenkte Dosen im See gefunden und hochgetaucht werden. Darin befanden sich Schatzkarten, mit deren Hilfe ein Schatz an Land gefunden werden sollte. Eine Wasserschlacht auf dem See durfte natürlich auch nicht fehlen. Alle Stationen waren immer durch das Team gesichert. Am Ende des Tages und nach anfänglicher Skepsis der Erwachsenen (wird es gelingen, wird es anstrengend oder gefährlich?) waren alle begeistert: „mega-coole Aktion“, „Spaß pur für Kinder und Erwachsene“, „ein Abenteuer, bei dem ich mich selbst wieder wie ein Kind gefühlt habe“. Auch ängstliche Eltern, die ihre Kinder nicht hatten mitfahren lassen, hoffen nach der positiven Resonanz nun auf eine Wiederholung dieses Bade-Aktion-Tages. Das Team der KoRi Schneckenstein steht schon in den Startlöchern und freut sich auf einen neuen erlebnispädagogischen Tag am Wasser. C L AUD I A HOHE N E S T E R , Erzieherin/Kindheitspädagogin, Fachkraft für die Arbeit mit Familien/Familienberaterin, KoRi Schneckenstein, KJR Zwischen übergroßer Vorsicht und Selbstüberschätzung Traut Euch! … „Erlebnispädagogik? Viel zu gefährlich! Das ist nichts für mich, da stehe ich schon mit einem Fuß im Gefängnis!“ Traut Euch! Foto: Tchaka, KJR Fatale Fehler vermeiden Immer wieder hört man von erlebnispädagogischen Aktionen, die mit mehr oder weniger schlimmen Folgen „in die Hose“ gegangen sind. Meist liegen die Ursachen dafür in einer Verkettung von Fehlern, die man als Leitung in den verschiedenen Phasen einer Aktion gemacht hat und die es frühzeitig zu vermeiden gilt: 1. Zielsetzung: Was will ich mit meiner / und für meine(r) Gruppe erreichen? Welches Handlungsfeld scheint dafür geeignet und fühle ich mich darin auch wohl? Was will die Gruppe? Wie groß ist die Gruppe? 2. Planung: Die Anforderungen an Psyche und Physis bei der Aktion orientierent sich am schwächsten Glied der Gruppe und an meinen Befähigungen bzw. Erfahrungen. 3. Vorbereitung: Ich weiß genau, was mich vor Ort erwartet, und habe auch einen „Plan B“ und noch mindestens einen „Plan C“. Für alle Teilnehmenden steht eine adäquate Ausrüstung zur Verfügung. 4. Durchführung: Ich habe stets alle Teilnehmenden und äußeren Einflussfaktoren im Blick, prüfe sorgsam, ob noch alles nach Plan läuft, und reagiere spätestens, wenn akute Gefahr droht. 5. Nachbereitung: Positive Erfahrungen der Teilnehmenden sollten bei der Reflexion herausgearbeitet und verankert werden. Ne- gative Erfahrungen müssen ernst genommen und das Erlebte aufgearbeitet werden. Buchtipp hierzu: Missgeschicke: Eine Sammlung erlebnispädago- gischer Praxisfälle (erleben & lernen) » Mein Sohn hat in der 5. Ferienwoche das Action-Outdoor-Camp besucht und war sehr begeistert. An dieser Stelle ein herz- liches Dankeschön an alle tollen und engagierten Mitarbei- ter. Für Robin war es eine schöne Zeit, und er ist reich an Eindrücken und Erfahrungen wieder nach Hause gekommen. (Outdoor-Action- Camp am Walchensee) Sätze wie diese hören wir immer wieder von hauptberuflichem und ehrenamtlichem Personal in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Zu unseren Aufgaben gehört es, diese Ängste erst zu nehmen und sie gemeinsam zu überwinden, Mut zuzusprechen und Lust auf eine eigen- ständig angeleitete erlebnispädagogische Aktion zu machen. Das kann durch ein ausführliches Beratungsgespräch geschehen, wobei wir ver- suchen, gemeinsam die richtige Aktion für die Gruppe zu finden, Tipps und Tricks für die Durchführung zu geben und von unseren Erfahrungen und Fehlern bei vergleichbaren Aktionen zu berichten. Es geschieht aber auch durch praxisnahe Schulungen oder indem wir für eine erste Aktion erfahrenes Personal mit zur Aktion schicken. Unser umfangreicher Materialverleih ermöglicht einen sehr günstigen Zugriff auf aktuelle und geprüfte Ausrüstungsgegenstände aus allen Handlungsfeldern der Erlebnispädagogik und macht so manche Aktionen überhaupt erst möglich. Es gehört zu den schönsten Momenten unserer Arbeit, wenn uns die » Das war ganz großes Kino mit euch allen! Unsere Kids waren restlos begeistert, und ich hatte auch schon schlimmere Arbeitstage. (Actionday)

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