K3 No. 3 - Juli 2021

23 das kommt | 03 | 2021 das war Täglich besuchen viele Kinder und Jugendliche die KJR-Einrichtungen. Was ist eigentlich im Laufe der vielen Jahre aus ihnen geworden? Welche Wirkung hatte der Kontakt mit den Pädagoginnen und Pädagogen in den Einrichtungen, die Teilnahme an einer Ferienfahrt oder einem Bildungsangebot? In dieser Serie berichten ehemalige Besucherinnen und Besucher über ihre Erlebnisse und wie sie auf dem Weg zum selbstbestimmten Leben gut begleitet und individuell unterstützt wurden. Lang ist‘s her – läuft bei mir! Izolda (26) besuchte die Mit- tagsbetreuung im Laimer von der 5. bis zur 9. Klasse. Als ich 2003 in die 5. Klasse wechselte, bin ich ins Laimer gekommen, da ich dort zur Hausaufgabenbetreuung mit Mittagstisch angemeldet wurde. Bis zur 9. Klasse bin ich geblieben. Meine ganzen Freunde und Freun- dinnen waren auch dort, anschließend blieben wir im Offenen Treff und haben alle Angebote genutzt. Wir sind oft bis zum Ende geblieben. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich dort sein durfte“ Ich war im Laimer auch DJane und habe Partys mitorganisiert und -gestaltet. Das Dartspielen habe ich dort kennen- gelernt wie auch das Brettspiel TAC. Wir sind mit Christian Freund damals übers Wochenende auf eine TAC-Weltmeister- schaft gefahren, dort spielten wir gemein- sam mit Blinden TAC! Als ich älter wurde, kam die schulische und berufliche Unterstützung dazu, mit Bewerbungsschreiben, Lerngruppe, alles, was sie heute noch anbieten. Zusätzlich kam die psychische und persönliche Unterstüt- zung, als es mir nicht so gut ging. Meine wichtigsten Ansprechpersonen waren Alex Krohn, Angie Siassi und Marieke. Sie ha- ben mir viel geholfen, mich unterstützt und aufgebaut. Viele Dinge begleiten mich heute noch und ich denke gerne zurück. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich dort sein durfte. Ich habe viel Positives gesehen und erlebt sowie auch kennengelernt (ich bin nicht in Deutsch- land geboren und kannte manches nicht). Sie sind bis heute noch Teil meines Lebens, das bedeutet mir sehr viel. Ich arbeite in der Metro und nebenbei fotografiere ich. Alex und die anderen vom Team sehe ich bei ihrem Großeinkauf für die Offene Ganztagsschule jetzt ab und zu auch in der Metro. Die Einrichtung besuche ich ab und zu, vor allem zu den Sommerfesten und Weih- nachtsfeiern. Und wenn ich helfen kann, beim Thekendienst oder was auch immer, können sie immer auf mich zählen! Michaela (50) kam mit 18 Jahren zum ersten Mal ins Mooskito „Ulli und Karin waren besonders wichtig für mich“ Wann warst Du das erste Mal in der Ein- richtung? Das muss so mit 18 Jahren gewesen sein. Wir haben mit der Ulli Fußball gespielt und nach dem Training zusammengesessen, geratscht und viel gelacht. Manchmal auch Karten ge- legt, was Claudia damals sehr gut konnte. Es war immer aufregend, was dabei rauskommt. Wie lange hast Du die Einrichtung be- sucht? Ca. 3 Jahre oder etwas länger Was hast Du von den Angeboten genutzt? Wir hatten jeden Mittwochabend Fußballtrai- ning. Außerdem haben wir Ausflüge mit Über- nachtungen zum Königssee und ins Allgäu gemacht. Beim Reiten waren wir auch übers Wochenende. War immer sehr lustig. Außerdem hatten wir Fußballspiele in München und auswärts. Leider haben wir die meiste Zeit verloren, aber der Spaß stand an erster Stelle. Dann gab es noch an einem Wochenende einen Selbstverteidigungskurs für Mädchen. Da haben wir viel gelernt und uns kommt ungefragt keiner zu nahe. Gab es bestimmte Ansprechpersonen, die für Dich besonders wichtig waren? Ulli und Karin. Gab es Situationen, in denen Du indivi- duell unterstützt wurdest? Beim Fußballspielen und auch bei allen Fra- gen, die damals wichtig waren. Ich war damals sehr verliebt, aber leider unerwidert, und alle mussten sich meinen Kummer anhören, sind mir aber mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Gibt es Dinge, an die Du heute immer noch denkst und die Du beherzigst? Ich denke oft an die schöne Zeit zurück. Es war ein sehr schöner Lebensabschnitt. Was machst Du heute? Ich arbeite als Sachbearbeiterin bei einer Ver- sicherung und habe zwei erwachsene Kinder. Ich mache Musik und trommle in einer Sam- ba- und Percussion-Band, den Drumadamas. Außerdem male und zeichne ich sehr viel und stelle meine Bilder in Schwabing aus. Hast Du heute noch Kontakt zu Leuten von damals oder zur Einrichtung? Ja, mit einigen meiner Freundinnen und mit Ulli und Karin.

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