K3 No. 3 - Juli 2021

21 das kommt | 03 | 2021 das war die uns plötzlich ausgerechnet in Bayern und gegen den ausdrücklichen Willen des Kultus- ministeriums viele Möglichkeiten verschaffte, die es in einigen anderen Bundesländern auch noch nicht gab. Für diese Hilfestellungen versuchte ich mich später, als „Sozialbürgermeister“ unter Georg Kronawitter, beim KJR zu revanchieren, als ich mit dem KJR-Vorsitzenden dieser Zeit, Matthias Jena, die Vertragsnovelle über die Münchner Jugendfreizeitheime aushandelte: Hilfe zu autonomem Handeln, nicht bürokra- tische Bevormundung. Und noch jemand fällt mir beim Stichwort KJR ein: Der liebenswürdige und stets reform- bereite Münchner Stadtschulrat Dr. Anton Fingerle (CSU), der den KJR gegründet und den Schüleraustausch mit Israel ins Leben gerufen hatte. Beide Aktivitäten kann man nicht voneinander trennen, und sie haben mich beide tief beeindruckt. Schön, dass es beide noch gibt! Christian Ude, von 1993 bis 2014 Münchner Oberbürgermeister „Freiraum muss für alle da sein, nicht nur für die, die es sich leisten können“ Freiräume(n) jetzt! In München gibt es zu wenig Freiräume, die selbstbestimmt von jungen Menschen gestaltet und genutzt werden können. Für selbstorganisierte Freiräume gibt es oft viele Hindernisse und Nutzungskonflikte stehen oft im Vordergrund Zusammen mit dem Kol lektiv Common Ground hat die KJR-Fachstelle Die Aktion! am 29. Mai die Auftaktveranstaltung für den Planungsprozess für einen Freiraum-Kongress im Herbst 2021 durchgeführt. Beteiligt waren an diesem Tag zwölf Kollektive, Gruppen und Initiativen, die sich mit dem Themenfeld Freiräume auseinandersetzen, wobei noch weitere Gruppen in den Prozess miteingebun- den werden. Ziel des Freiraum-Kongresses ist, unter Einbezug von Aktiven, Öffentlichkeit, Politik und Presse, die Anliegen der Freiraum-Themen zu verdeutlichen, Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen sowie den Impuls zur Eigeninitiative bei den Teilnehmenden zu stärken. Die Forde- rungen der Bewegung Freiräume(n) werden hierbei wieder aufgegriffen. Erfolgreiche Freiraum-Demos Am Samstag, den 5. Juni fanden an zentralen Orten Münchens ab 12 Uhr über den Tag verteilt mehrere Demonstrationen und Kundgebungen für Freiräume, Kunst & Jugendkultur statt. Beteiligt waren 15 Kollektive, unter anderem Signal, Isarbass & Bushbash, Common Ground sowie die KJR-Fachstelle Die Aktion! Bis zu 1500 Personen waren bei manchen Demos mit dabei. Die Aktion! hat die Organisation be- gleitet, Ressourcen bereitgestellt und den Ak- tionstag unterstützt. Über den KJR-Vorstand wurde die Aktion zudem finanziell gefördert. Natürlich wurde am Samstag viel gefeiert und getanzt – doch vor allem ging es darum, die Bedeutung von Freiräumen auf die Straße zu tragen. Zum Aktionstag haben die betei- ligten Kollektive unter dem Namen „Frei- räumen“ ein umfassendes Forderungspapier veröffentlicht. Dieses richtet sich mit eigenen Lösungsvorschlägen an die Stadt sowie als motivierender Aufruf und Einladung zum Aus- tausch an andere Kollektive. „Wir wollen eine Gesellschaft, in der die Existenzberechtigung von Räumen außerhalb von ökonomischem Zweck und Wachstum lie- gen kann. (…) Wir fordern Räume, in denen sich revolutionäre, innovative Ideen potenzie- ren und Konventionen aller Art infrage gestellt werden können. Unser Ziel ist eine lebens- wertere Zukunft.“ Zitat aus dem Aufruftext Mehr Infos zum Aufruf und den Forderungen auf der Website freiraeumen.jetzt Ronia Sengfelder, Fachstelle Die Aktion! Jugendbeteiligung München, KJR „Der Wurmfortsatz des Establishments“ oder „Ein Verbündeter im Kampf um die Emanzipation“? Am 5. Juni demonstrierten gleich mehrere Kundgebungen für Freiräume, Kunst & Jugendkultur © FabianPeters

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