K3 No. 3 - Juli 2021

19 das kommt | 03 | 2021 das war Verwaltung darf auch Spaß machen … Carolin Keller Jahrgang 1993 Geboren in München Ausbildung/Studium: Kauffrau für Marketingkommunikation, BWL-Studium Funktionen im KJR bis heute: Azubi, Sachbearbeiterin im Referat Öffent- lichkeitsarbeit und zweitweise auch im Referat Personalmanagement gen* kamen zu uns, um ihre Kassenbücher abzurechnen. Man kannte deshalb alle. Während meiner letzten Berufsjahre habe ich dann häufiger die Erfahrung gemacht, dass man nicht immer wusste, wer alles zum KJR gehört. Was hat sich in den Arbeitsabläufe ver- ändert – mehr Vorschriften, mehr Büro- kratie? Stefanie: Ja und nein. In einigen Bereichen ist die Arbeit tatsächlich verdichtet worden. Man musste viele Gesetzestextes kennen; vieles wurde aber auch leichter. In der Ab- rechnung mit der Landeshauptstadt München musste man beispielsweise am Jahresende nicht mehr jeden Cent, der nicht ausgegeben wurde, zurückzahlen und konnte das Geld ins nächste Haushaltsjahr übertragen. Die EDV hat die Arbeit enorm erleichtert – Mitte der 1980er Jahre ging es damit richtig los. Anfangs war die Aufregung groß, weil wir befürchteten, dass mit der Einführung der EDV Mitarbeiter*innen eingespart würden. Meine Prognose war damals schon, dass wir sogar mehr Leute brauchen, die sich haupt- sächlich um die EDV kümmern. Die EDV ist ein enormer Treiber für Eure Arbeitsfelder … Carolin: Mit der Digitalisierung haben wir tatsächlich ein paar Entwicklungen vollzo- gen. Wir konnten zum Beispiel schon vor Corona mobil und von zu Hause aus arbeiten. Gleichzeitig ist das Arbeitspensum gewach- sen, da immer wieder neue Ideen und Projekte entstehen. Das spüren wir dann teilweise auch in den verschiedenen Bereichen der Verwaltung oder eben auch im Referat Öffent- lichkeitsarbeit. Die digitale Welt stellt einen immer wieder vor neue Herausforderungen und digitale Projekte haben seit Corona extrem zugenommen. Die Digitalisierung verändert viel, das finde ich sehr spannend. Hält diese Dynamik jung? Stefanie: Ich fand den KJR immer spannend, weil sich Dinge ständig verändert haben. Ich wäre wahrscheinlich nie so lange geblieben, wenn ich jahrelang nur Routine gehabt hätte. Verwaltungsaufgaben bieten aber wenig Raum für Kreativität, oder? Stefanie: In der Buchhaltung gibt es in der Tat wenig Raum für Kreativität. Und das ist auch gut so … Carolin: Ich kann in meinem Arbeitsfeld viel selbst gestalten und Idee einbringen. Besonders spannend finde ich bis heute, dass man zum Beispiel mit der Geschäftsführung und anderen Kolleginnen* und Kollegen* aus anderen Abteilungen mittags am Tisch zusammensitzt, sich duzt und gemeinsam neue Ideen spinnt. Wofür steht der KJR für Euch in der Stadt München? Stefanie: Früher kannte man eigentlich nur die Freizeitstätten, was dann oft problema- tisch für das Image des KJR war. Heute ist das anders, und die Jugendverbände sind bekannter geworden. Insgesamt genießt der KJR ein sehr hohes Ansehen. Carolin: Ich muss bei meinen Bekannten schon manchmal erklären, was der KJR tut. Habe ich das gemacht, finden alle diese Arbeit wertvoll. Ich denke, dass sich in den letzten Jahren die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass sich der KJR für alle Kinder und Jugendlichen in München einsetzt. Das schätzt man an uns. Hat Euch jemals der direkte Kontakt zu Kindern und Jugendlichen in der Arbeit gefehlt? Carolin: Ich bin zufrieden, wie es ist, denn ich weiß, dass ich und meine Kolleginnen* und Kollegen* in der Verwaltung dazu bei- tragen, dass es für Kinder und Jugendliche in München bestmögliche Bedingungen des Aufwachsens gibt. Stefanie: Ich habe in meiner aktiven Zeit durchaus mitbekommen, was in der Jugend- arbeit los ist. Den direkten Kontakt habe ich deshalb nicht vermisst. Wertschätzung für meine Arbeit habe ich übrigens nicht zuletzt dadurch erfahren, dass ich wusste, dass unser Haushalt im Sinne von Kindern und Jugendlichen verwaltet wird. Früher war alles besser. Was sagt Ihr dazu? Stefanie: Früher war ganz sicher nicht alles besser! Ich würde mich jederzeit wieder beim KJR bewerben und weiter dazulernen. Insofern ist die Zeit gerade gut, in der man lebt und arbeitet. Oder so: früher war alles gemütlicher … Carolin: Weil der KJR weiter wächst, ist es manchmal hektisch. Früher war es da tat- sächlich überschaubarer – in diesem Sinne entspannter. Die Digitalisierung hilft uns aber dabei, diese Komplexität zu beherr- schen. Man kann die guten Dinge von früher mitnehmen und sich gleichzeitig neuen Herausforderungen stellen. Zum Schluss – an welche besonderen Mo- mente im KJR erinnert Ihr Euch? Stefanie: Da gibt es zu viele Momente, an die ich mich erinnere – viele positive und einige negative. Besonders gern denke ich an die Wertschätzung durch Vorstand und Geschäftsführung mir gegenüber. Carolin: Typisch und schön für den KJR sind die tollen Teams, mit denen man zusammen- arbeitet, Neues hinzulernt und sich dabei weiterentwickelt. Auch typisch im KJR: alle ziehen an einem Strang und verfolgen das gleiche Ziel. Wie geht’s weiter mit dem KJR? Carolin: Der KJR muss in seinem Kern so bleiben, wie er ist – sich für Kinder und Ju- gendliche in der Stadt einsetzen. Stefanie: Ganz einfach: forever young – das wünsche ich dem KJR. Interview: Marko Junghänel

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