K3 No. 3 - Juli 2021
18 das kommt | 03 | 2021 das war Verwaltung darf auch Spaß machen … Das Beständige ist die Veränderung Ohne das „Team Verwaltung“ gäbe es weder eine ordnungsgemäße Abrechnung der Angebote des KJR noch eine pünktliche Gehalts- zahlung. Stefanie Dartmann und Carolin Keller berichten vom stetigen Wandel in der (Verwaltungs-)Arbeit. Stefanie Dartmann Jahrgang 1946 Geboren in Kempten /Allgäu Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau Funktionen: Sekretärin, Sachbear- beiterin, Teamleitung Finanzen, Innen- revisorin Wie seid Ihr zum Kreisjugendring ge- kommen? Stefanie: Ich hatte 1974 gerade bei meinem alten Arbeitgeber gekündigt. Die damalige Abteilungsleiterin für Freizeitstätten im KJR hatte das mitbekommen und fragte mich, ob ich mich nicht als Sekretärin bei ihr bewerben wolle. Ich habe nicht lange überlegt – und wurde eingestellt. Ich kannte die Aufgaben eines Jugendrings, weil ich als Jugendliche im BDKJ aktiv und als deren Vertreterin im Stadtjugendring Kemp- ten – meinem Heimatlandkreis – delegiert war. Ich wusste über Jugendarbeit Bescheid, war zuvor schon Gruppenleiterin, Pfarrju- gendleiterin und Dekanatsjugendleiterin. Warum bist Du demKJR München-Stadt bis zur Pensionierung treu geblieben? Stefanie: Immer dann, wenn ich mich mal wieder beruflich umorientieren wollte und nach neuen Aufgaben suchte, gab es Ver- änderungen im KJR. Dann dachte ich mir: das will ich noch lernen, und bin geblieben. Wie war das bei Dir? Carolin: Nach dem Abitur habe ich zu- nächst ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Kindergarten gemacht und gemerkt, dass Soziale Arbeit zwar spannend ist, ich aber auch gern am Computer arbeite. Ich bin auf den KJR München-Land gestoßen und habe überlegt, dass es ja auch einen KJR Mün- chen-Stadt geben müsste. So bin ich hier gelandet und habe im KJR zunächst eine Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkom- munikation gemacht. Danach wollte ich noch etwas dazulernen und mit Unterstützung des KJR konnte ich im Anschluss noch ein berufsbegleitendes BWL-Studium beginnen, das ich im letzten Jahr erfolgreich abschlie- ßen konnte. In dieser Zeit war ich nicht nur im Referat Öffentlichkeitsarbeit, sondern hatte auch noch einen Teil meiner Stunden im Referat Personalmanagement und konnte damit im Anschluss an die Ausbildung noch- mal einen ganz anderen Einblick bekommen. Es war eine herausfordernde, aber auch sehr spannende Zeit. Du bist als Sekretärin beim KJR eingestie- gen – und dann? Stefanie: Nach eineinhalb Jahren im KJR habe ich intern gewechselt. Die damalige Buchhalterin hatte ein Kind bekommen und wollte ganz zuhause bleiben. Ich habe mich auf diese Stelle beworben, weil ich ja eigent- lich eine kaufmännische Ausbildung habe und immer schon gern mit Zahlen arbeite. Die neue Stelle im KJR war wie für mich gemacht. Mit einem Augenzwinkern gefragt: Was ist so reizvoll daran, ein paar Rechnungen zu bezahlen und sie dann abzuheften? Stefanie: (lacht) Zur Buchhaltung gehört natürlich viel mehr. Es geht darum, alle Einnahmen und Ausgaben festzuhalten. Ursprünglich gab es die sogenannte Durch- schreib-Buchführung; später kam die EDV. Ich habe auch die Lohnbuchhaltung gemacht und am Anfang per Hand die Lohnstreifen geschrieben. Dabei wurde der sogenannte Arbeiterlohn ausgerechnet, den die Kolleginnen* und Kollegen* bar ausbezahlt bekommen haben. Wir mussten dann beispielsweise ausrech- nen, wie viel 100- oder 50-Mark-Scheine wir dafür brauchen, wie viele Markstücke und Pfennige. Zum Schluss musste alles aufge- hen. Wehe, es hat mal ein Zehnerl gefehlt oder war übrig. Schon damals sind enorme Summen durch Deine Hände gegangen. Hattest Du Respekt vor diesen Zahlen? Stefanie: Den muss man haben. Selbst das Ablegen von Rechnungen erfordert große Aufmerksamkeit. Wenn man da bei einem so großen Betrieb wie dem KJR einen Fehler macht, findet sich am Ende nichts wieder. Man muss immer nachweisen können, dass mit dem Geld sorgfältig umgegangen wurde. Was hat Dich am KJR gereizt? Carolin: Mir war anfangs gar nicht bewusst, dass der KJR so groß ist. Ich wusste zwar von der Trägerschaft für die Freizeitstätten; das Konstrukt als Zusammenschluss der Jugend- verbände und die vielen verschiedenen The- men, die der KJR mit seinen Fach- und Pro- jektstellen abdeckt – das kannte ich nicht. Jetzt bin ich stolz, im größten Jugendring der Welt mitarbeiten und so verschiedene Aufgaben übernehmen zu können. Schafft diese Größe nicht auch Anony- mität? Carolin: In der Geschäftsstelle kennt man sich schon; die Kolleginnen* und Kollegen* in den Freizeitstätten und den Kinderta- geseinrichtungen schon weniger. Doch es gibt Veranstaltungen, den Jahresempfang oder Ehrungen für Jubilare, wo man direkt in Kontakt kommen kann. Ansonsten hat man mit der ein oder anderen Einrichtung auch mal mehr Kontakt, wenn man sie beispiels- weise bei der Erstellung eines Flyers oder Banners unterstützt. Die Entwicklungen im KJR waren immer schon dynamisch. Hat sich das Tempo in den letzten Jahren nochmals verändert? Stefanie: Als ich angefangen habe, waren wir zehn Kolleginnen* und Kollegen* in der Geschäftsstelle. Wir haben die Mittagspau- sen miteinander verbracht und gemeinsam gekocht. Die Pädagoginnen* und Pädago-
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