K3 No. 3 - Juli 2021

14 das kommt | 03 | 2021 das war Temporäre Wohnwerkstatt Wie wollen junge Menschen in München wohnen – und wie können sie es sich leisten? Darum geht es seit April bis Ende Juli bei der Wohnwerkstatt des KJR mit Workshops, Ausstellungen, Vorträgen und Aktionen im Haus der Jugendarbeit Vernissage mit Kundgebung Als Abschluss wurden die Ideen und Modelle am 12. Juni bei einer Kundgebung „Leerstand zu Wohnraum“ als kleine Vernissage präsen- tiert. Die Kundgebung mit 50 Teilnehmenden Fand die Auftaktveranstaltung der Wohn- werkstatt corona-bedingt noch digital statt, konnten im Mai und Juni erste Projekte bereits in Präsenz stattfinden. Beim Workshop „Urban Tiny Living“ am 29. Mai wurde am Beispiel von zwei Tiny Houses des „Tiny PopUp Projekt“ auf einer alten Gleisinsel in Pasing ge- zeigt, wie das Leben in so einem winzigen Haus aussehen könnte. Die Wohnwerkstatt des KJR und das „Tiny PopUp Projekt“ aus Pa- sing hatten dazu Jugendliche und junge Erwachsene eingeladen. Urban Tiny Living „Wir wollen dazu inspirieren, nachhal t ige und bezahlbare Wohnalternativen für junge Men- schen weiterzuentwickeln und ihre Ideen sichtbar machen“, erklärt Christopher Jones von der KJR-Fachstelle Junges Wohnen. Bei dem dreistündige Work- shop „Urban Tiny Living“ be- kamen die Teilnehmenden eine ausführliche Führung durchs Tiny PopUp Projekt und konnten Ideen für ihr eigenes Modell sammeln. Im zweiten Workshop-Teil ging es um die Frage, was die Chancen von Tiny Living in der Stadt sein können. Die Teilnehmenden stell- ten fest, wie vielfältig das Thema hinsichtlich Nachhaltigkeit und Ressourcen-Schonung ist. Einer der wichtigsten Punkte: Tiny Houses und Co. versiegeln den Boden nicht und ermöglichen so ökologische Nachverdichtung und flexible Leerstandsnutzung von Flächen, Brachen und ungenutzten Gärten. Felicia Rief vom Tiny PopUp Projekt war begeistert: „Es hat mega Spaß gemacht und ich freue mich sehr auf die öffentliche Ver- nissage!“ In der anschließenden zweiwöchigen Pro- jektphase konnten die Teilnehmenden ein Tiny-House-Modell zeichnen oder bauen. auf einer Brachfläche am S-Bahnhof Fasanerie wurde von der KJR-Vor- sitzenden Judith Greil eröffnet. Mit Reden von Architects4Future, Tiny PopUp Projekt sowie der Freiraum-In- itiative Common Ground wurde auf die Notwendigkeit hingewiesen, städ- tische Leerstände für Jugendkultur sowie alternative Wohnformen zu nutzen und dabei ressourcenschonend mit Boden und Baustoffen umzu- gehen. Ein weiteres Projekt der Wohnwerk- statt ist die Einbeziehung von Azubis am städtischen „Azubiwerk“, welches 2022 gegründet werden sol l , um analog zum Studentenwerk München bezahlbaren Wohnraum für Münchner Azubis zu schaffen. In Kooperation mit der DGB-Jugend fanden im Juni und Juli Workshops statt, bei denen es um die Wohnbedürfnisse, Partizipati- onsmöglichkeiten und Möglichkeiten der Selbstverwaltung in zukünftigen Wohnheimen des Azubiwerks ging. Fotograf Jonas Bischofberger Junge Wohnvorstellungen erfahrbar machen So groß kann ein Kleinhaus mit knapp 18 Quadratmetern von außen sein Eines der Tiny-House-Modelle

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