K3 No. 3 - Juli 2021

12 das kommt | 03 | 2021 das war „Somewhere in between?“ Exploring Korea K-Pop ist bereits 2010 im JTB ange- kommen. Mit einem Dance-Flash-Mob unter dem Motto: „w.a.n.t.e.d.Korean“ machten die Jugendlichen 2011 im öf- fentlichen Raum auf diese neue Jugend- kultur aufmerksam und warben für mehr Fans. Es folgte ein steter Anstieg dieser damaligen Nischen-Jugendkultur K-Pop. Die Jugendlichen lernten freiwillig Kore- anisch, beschäftigten sich mit der Tradi- tion und verfolgten täglich Platzierungen koreanischer Charts. K-Pop gilt heute als eine sich rasch ausbreitende weltweite Jugendkultur. Koreanische Künstler*innen aus München zeigten in der Ausstellung „Somewhere in between?“ ihre künstlerische Auseinandersetzung „zwischen den Welten“ mit Malereien, Skulpturen, Installationen, Videos und Performances Kunst verbindet zwischen den Welten! K-Pop Fans vom Jugendtreff am Biederstein (JTB) erlebten die Ausstellung, lernten die Sicht der Künstler*innen kennen, setzten sich mit den Kunstwerken auseinander und boten alles rund um ihre Jugendkultur K-Pop als Rahmenprogramm. Perspektivenwechsel Kaum zu glauben war es für die koreanischen Künstler*innen, dass es in München zahlreiche Fans der koreanischen Popkultur gibt. Für sie gibt es Gründe, hier in München zu leben und nicht in Korea. Traum fast eines jeden K-Pop- Fans ist es, einmal nach Südkorea zu reisen und am besten für immer dort zu bleiben. Tolle Voraussetzungen für einen spannenden Perspektivenwechsel. Am Sonntagmorgen um 10 Uhr (in den Pfingstferien!) kamen 14 Jugendliche von 15 bis 20 Jahren auf dem Marienplatz zusammen, um die Ausstellung zu erleben und sich mit fünf der insgesamt neun Künstler*innen über ihre Werke auszutauschen. In Kleingruppen gab es besondere Aufgaben, die auf das Konzept „K-Pop meets koreanische Künstler*innen“ abgestimmt waren, etwa „welche Musik fällt euch zu dem Bild ein?“ und es konnten eigene Zeichnungen erstellt werden. Bei abstrakten Darstellungen wurde immer wieder die Frage „und was soll das bedeuten?“ gestellt. Für Kooperation von JT Biederstein und Rathausgalerie viele war es eine neue Erkenntnis, als die Künstler*innen ihnen erklärten, sie könnten selbst interpretieren, was sie erkennen, und welche Bedeutung das Bild hat. Besonders beeindruckend waren künstle- rische Darstellungen der Corona-Pandemie: eine Performance mit Atem, bei der das Wort „Angst“ an einer Glasscheibe sichtbar wurde, eine Rauminstallation mit Kreide und der Aufschrift „Du musst keine Angst haben“, zahlreiche Tote (Darstellung mit Puppen) alleine auf einer Insel. Trotz dieser ernsten Themen gab es Selfies und K-Pop-Moves zwi- schen den Kunstwerken. Ein junges Filmteam dokumentierte den Austausch, das Ergebnis wurde als Film zum Stadtgründungsfest beim öffentlichen Programm gezeigt. Zur Freude über die kleinen aktuellen Locke- rungen um Mitternacht gab es zum Abschluss einen spontanen Random Dance vor dem Rathaus. Weiter ging es dann zum K-Pop-Dan- ce-Workshop im JT Biederstein, zu dem die Künstler*innen mitkamen und zum ersten Mal einen Jugendtreff kennenlernten. K-Walk – ein etwas anderer Stadtrundgang Am Mittwoch ging das Projekt mit einer etwas anderen Stadtführung, deren Inhalte und Ziele erstmal entstehen musste, weiter. Was sind Orte in München, wo sich K-Pop- Fans treffen? Welche Orte sind für die Künst- ler*innen in München wichtig? Klar gehörte hier der „Bubble Tea“- und „Neo Tokio“-Laden zu den bevorzugten Zielen der Jugendlichen. Spannend und überraschend waren die Orte der Künstler*innen, zu denen eine Kaffeerösterei und die Kunstarkaden gehörten. Der „K-Walk“ dauerte natürlich viel länger als geplant. Die Zeit zu den einzelnen Stati- onen wurde zum Austausch und sehr viel Spaß genutzt. Am Abend gab es im JT Biederstein einen offiziellen K-Pop-Workshop mit unseren jugendlichen Workshop-Leitungen. Fotos: JTBiederstein + Younsik Kim und Yegyu Shin Die Biedersteiner*innen um 10 Uhr am Sonntagmorgen. Dann ging’s in die Rathausgalerie, wo Objekte wie die „Opfer der Pandemie“ (Bild unten) von ihnen gedeutet werden wollten

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