K3 No. 5 - November 2020
9 das kommt | 05 | 2020 das war Drei neue Einrichtungen „Ökoprofit“-zertifiziert Umwelt und Geldbeutel zugleich scho- nen, so macht Klimaschutz doppelt Spaß. Möglich macht es das städtische Programm Ökoprofit. In den letzten beiden Jahren haben der Kinder-und Jugendraum RIVA NORD, der Freizeittreff Freimann und der frei.raum Trudering zusammen mit En- ergiespar-Profis ihren Material- und En- ergieverbrauch durchleuchtet und viele Klimaschutzideen umgesetzt. So sparen sie zusammen mehr als 1,7 Tonnen CO 2 und über 600 Euro – jedes Jahr. Knapp die Hälfte aller KJR-Freizeitstätten und zwei der acht Kindertageseinrichtungen sind mittlerweile Ökoprofit-zertifiziert. Das RIVA NORD baut im Vorgarten Bio-Obst und -Gemüse an und nutzt gesammeltes Re- genwasser. Ein besonderes Highlight ist der neue Schäferkarren, der nun im Naturschutz- gebiet der Panzerwiese als „Umweltstation“ unterwegs ist. Er ist mit Materialien für die außerschulische Umweltbildung ausgestat- tet, etwa mit dem neuen Solarkocher. Den hatte sich das Team um Leiter Tom Droste schon lange gewünscht. Angeschafft werden konnte er nun, weil Ökoprofit ein kleines Budget zum Umsetzen von Klimaschutz- maßnahmen bereitstellt. Jetzt lässt sich bei Sonnenschein hervorragend brutzeln und köcheln. „Und der Solarkocher vermit- telt besonders eindrucksvoll, welche Kraft die gebündelte Sonnenenergie gratis für uns bereit hält“, sagt Droste. Etwas Strom braucht aber der Schäferkarren selbst, etwa die für Beleuchtung und den Laptop. Den liefert ein Solarmodul samt Speicher-Akku. Auch dieses konnte das RIVA NORD mit dem Ökoprofit-Budget bezahlen. Im Freizeittreff Freimann sorgen jetzt Druckknöpfe an den Wasserhähnen für sparsamen Wasserverbrauch, auch dies hat erst die Teilnahme an Ökoprofit ermöglicht. Denn normalerweise werden Hähne nur aus- getauscht, wenn sie defekt sind. Außerdem gab es „Clean-up“-Aktionen im Viertel und für die zahlreichen Gastgruppen, die regel- mäßig den Saal nutzen, wurden zusätzliche Abfalleimer angeschafft, um ihnen die Mülltrennung zu erleichtern. Die Kinder und Jugendlichen hat das Team mit einer Kli- ma-Rallye, mit Klimaschutz-Thementagen und mit „Wundertüten“ zu Klima-Themen begeistert und auf den Weg zu mehr Um- weltbewusstsein mitgenommen. Die junge Generation für Klimaschutz zu sensibilisieren, ist im Kreisjugendring ein wesentlicher Baustein von Ökoprofit. „Die Gebäude gehören ja der Stadt und nicht uns, wir können die nicht einfach umbauen“, erklärt die Ökoprofit-Projektleiterin im KJR, Doris Di Sancarlo. Technisch gesehen haben es da Betriebe mit Produktionshallen oder Kühlhäusern einfacher. Dafür loben die Prüfer regelmäßig, „dass wir nicht nur von Klimaschutz sprechen, sondern wirklich ernst machen und die jungen Menschen mit ins Boot holen“. Dass dieses Engagement auch richtig schön anzusehen sein kann, zeigen zwei neue Hoch- beete und ein vergrößerter Blühstreifen vor dem Freizeittreff Freimann. Im frei.raum Trudering werden die Rech- ner im Büro jetzt nach Gebrauch mit neuen OFF-Schaltern komplett vom Stromnetz getrennt, bei den Computern für Kinder und Jugendliche im Gemeinschaftsraum passiert das mit einem zentralen Schalter für alle Geräte. Die Beleuchtung wurde auf sparsame LED-Technik umgestellt und die Lichtschalter wurden beschriftet, so dass auf einen Blick klar ist, welche Schalter welche Lampen schalten. „Das ist zwar nur ein kleiner Mosaikstein, aber auch das spart Energie“, sagt Di Sancarlo. Und Namensschilder für die Trinkbecher sorgen dafür, dass nicht ständig neue Becher benötigt werden und weniger Abwasch anfällt. Nicht nur die Freizeitstätten … Auch die Geschäftsstelle ist mit dabei, sie hat sich sogar zu ständig neuen An- strengungen verpflichtet. Neu sind unter anderem Bewegungsmelder für sparsame Lichtschaltungen, ein Dienstrad und Mehr- weg-Lunchboxen. Wer sich in der Geschäfts- stelle etwas zum Essen aus den umliegenden Geschäften holen möchte, kann die kostenlos ausleihen und so Verpackungsmüll sparen. Für Transportfahrten stehen jetzt auch ein Lastenfahrrad und zwei Elektro-Autos bereit, das Jobticket für alle Mitarbeitenden wurde eingeführt und alle Fenster der Geschäftsstel- le sind inzwischen ausgetauscht. Weil es aber auch bei den Erwachsenen um Bewusstseins- wandel geht, hat die KJR-Nachhaltigkeitsbe- auftragte einen großen Nachhaltigkeitsbe- richt erstellt und einen Strategieworkshop Klimaschutz angestoßen. Und selbst die größte Veranstaltung des KJR beschreitet jetzt nachhaltige Wege: Für das OBEN OHNE Festival wurde der CO 2 -Fußabdruck ermittelt und ein Klimaplan erstellt. Das Ziel: 150 Ton- nen CO 2 einsparen. Gecko Wagner, Öffentlichkeitsarbeit, KJR Kinder und Klima profitieren Drei weitere KJR-Freizeitstätten verbrauchen jetzt weniger Energie und Wasser, sie produzieren weniger Müll – und konnten sich zu- gleich ein paar langgehegte Wünsche erfüllen Das RIVA NORD konnte sich mithilfe von Ökoprofit einen lang gehegten Wunsch erfüllen: einen Solarkocher und ein Solarmodul samt Akku für den Schäferkarren
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