K3 No. 5 - November 2020

10 das kommt | 05 | 2020 das war Brand in Geflüchteten-Lager auf Lesbos Die Lebensbedingungen in Europas größ- tem Lager für geflüchtete Menschen waren von Anfang an menschenunwürdig. Seit langem ist das Lager, das für ca. 2000 Men- schen geplant war, massiv überfüllt. Teilweise lebten dort bis zu 20.000 Menschen unter ka- tastrophalen gesundheitlichen Bedingungen. Jetzt ist Moria abgebrannt. Die Menschen dort stehen wieder mal vor dem Nichts. Deswegen startete die Flüchtlingshilfe Erding nur wenige Tage nach dieser Nachricht Hilfstransporte, um Sachspenden nach Moria zu bringen. Der Kreisjugendring Ebersberg hat eine Initiative ins Leben gerufen, um Spenden zu sammeln: „Jugend hilft Moria“. Der KJR München-Stadt unterstützte diese Aktion und bot an, an mehreren Tagen im Haus der Jugendarbeit im Büro von „Die Aktion! – Jugendbeteiligung München“ Sach- spenden zu sammeln und zum Hilfstransport der Flüchtlingshilfe Erding zu bringen. Es ist wichtig, in dieser akuten Notsituati- on Spenden zu sammeln und somit Solidarität zu zeigen – aber das reicht nicht, um die Situation nachhaltig zu verändern. Moria ist bei weitem nicht das einzige Lager für geflüchtete Menschen unter solchen Bedin- gungen. UNHCR schätzt, dass 2019 fast 80 Millionen Menschen auf der Flucht waren, der größte Teil von ihnen innerhalb ihres eigenen Herkunftslandes. Davon sind allein 123.663 Menschen über die Mittelmeerrou- te nach Europa gekommen (wobei 2019 ca. 1300 Menschen die Flucht über diese Route nicht überlebt haben). Wir brauchen deshalb vor allem nachhaltige politische Lösungen, #jugendhilftmoria Bis zu 13.000 Menschen haben in der Nacht vom 8. auf den 9. September durch einen großen Brand im Geflüchteten-Lager Moria (Lesbos) zum wie- derholten Mal alles verloren, was sie hatten Bericht über die Aktion: ■ www.br.de/nachrichten/bayern/ kreisjugendring-sammelt- sachspenden-fuer-moria,SAfQy7S Weitere Infos zu Hintergründen: ■ www.unhcr.org/dach/de/services/ statistiken ■ www.kjr-m.de/der-kjr/ selbstverstaendnis/positionen/ wer-flieht-braucht-hilfe-refugees- welcome sowohl auf globaler Ebene, auf EU-Ebene, in Deutschland, als auch auf kommunaler Ebene. Dies forderte der KJR München-Stadt schon 2015 in einem Positionspapier. #refu- geeswelcome Spenden können weiterhin direkt bei der Flüchtlingshilfe Erding abgegeben werden, zudem braucht es dringend helfende Hände vor Ort: www.fluechtlingshilfe-erding.org Ronia Sengfelder, Die Aktion!, KJR Kinder- und Jugendfo Seit 1989 gibt es das Münchner Kinder- und Jugendforum für ein kinderfreundliches München. Doch die 71. Ausgabe am 10. Juli war eine echte Premiere: Wegen der Coro- na-Pandemie fand sie erstmals als virtuelle Konferenz statt. Dabei konnten interessierte Kinder und Jugendliche mit Bürgermeisterin Verena Dietl und weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung ihre Ideen und Anliegen diskutieren und ihnen Anträge zur Bearbeitung übergeben. Alle, die vor allem zusehen und zuhören, aber keinen eigenen Antrag stellen wollten, konnten die Konferenz per Livestream verfolgen. Die Teilnehmenden stellten vier Anträge an die Politik und die Stadtverwal- tung: Mehr Spielplätze für ältere Kinder in München, einen Zaun oder ein Netz für den Fußballplatz am Graben neben der Grund- schule am Strehleranger, einen sicheren Schulweg für die Grundschule an der Sim- mernstraße und ein Pop-up-Radweg in der Leopoldstraße. Auch zur Vorbereitung des Kinder- und Jugendforums mussten die Veranstalter neue Wege gehen. Bisher waren im Vorfeld stets Teams des Arbeitskreises Kinder- und Jugendbeteiligung an Münchner Freizeit- einrichtungen und Schulen unterwegs, um die jungen Münchnerinnen und Münchner Premiere wegen Pandemie Das Kinder- und Jugend- forum im Sommer fand zum ersten Mal virtuell statt. Die Anträge waren gewohnt vielfältig, von „mehr Spielplätze für ältere Kinder“ bis zum Pop-up-Radweg Packen für Moria

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