K3 No. 4 - September 2020
9 das kommt | 04 | 2020 das war Auf dem Weg zum nachhaltigen Festival Schon 2019 hat sich das Team Großver- anstaltungen und kulturelle Jugendbildung gemeinsam mit der Nachhaltigkeitsbeauf- tragten des KJR intensiv damit beschäftigt, wie das Festival umweltfreundlicher gestaltet werden kann. Nach umfangreicher Analyse und Recherche wurden Maßnahmen zusam- mengestellt und bewertet. 2019 lag der Fokus auf dem Thema Abfall. So gab es auf dem Gelände z.B. erstmals Abfallbehälter für die getrennte Sammlung von Plastik, Papier und Restmüll und Standbetreiber sowie Fans wur- den verstärkt für die Thematik sensibilisiert. 2020 wäre im Zeichen des Klimaschutzes gestanden, ein Fokus lag auf der Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen. Gemeinsam mit einer Umweltberatungsagentur wurde nun eine umfassende Treibhausgas-Bilanz für das gesamte Festival erstellt (auf Basis der Daten von 2019), die es ermöglicht, unsere Fortschritte kontinuierlich und systematisch zu überprüfen. Erfreulich ist: Das OBEN OHNE steht in Sachen CO 2e *-Ausstoß schon recht gut da. Insgesamt fielen für das Festival 2019 rund 149 Tonnen CO 2e an, das sind etwa 8,5 kg CO 2e pro Besucher*in. Den größten Teil der Treibhausgas-Emissionen macht dabei die Mobilität der Besucher*innen aus. Mit verschiedenen Mitteln sollen diese Emissi- onen nun schrittwiese gesenkt werden. Bei- spielsweise arbeiten wir an der Umstellung der Stromversorgung auf Ökostrom und an der weiteren Einsparung von Abfall. Da eine voll- ständige Vermeidung von CO 2e nicht möglich ist, sollen die übrigen Treibhausgas-Emissi- onen finanziell kompensiert werden, um so ein klimaneutrales Festival zu ermöglichen. Für das Klima ist es nicht entscheidend, an welcher Stelle Treibhausgase ausgestoßen oder vermieden werden. Auch wenn ver- meiden und verringern natürlich besser ist, lassen sich Emissionen, die an einer Stelle OBEN OHNE goes klimaneutral Auch wenn das OBEN OHNE Open Air 2020 wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte, wurde im Hintergrund weitergearbeitet, das Festival künftig noch nachhaltiger zu gestalten. In vielen Bereichen, wie beim Thema Inklusion, hat sich das OBEN OHNE bereits eine Vorreiterrolle im Veranstaltungsbereich erarbeitet. Jetzt will es sich auch zu einem ökologisch nachhaltigen Festival entwickeln * CO 2e steht für CO 2 -equivalent (engl.). Neben CO 2 wirken z.B. auch Methan oder Lachgas als Treibhausgase. Emissionen anderer Treib- hausgase als CO 2 werden zur besseren Ver- gleichbarkeit entsprechend ihrem globalen Erwärmungspotenzial in CO 2 -Äquivalente umgerechnet. Aufteilung der Treibhausgasemissionen nach Verursachern ■ Mobilität Besucherinnen und Besucher ■ Mobilität Veranstalter ■ Mobilität Logistik ■ Übernachtungen ■ Catering ■ Print und Medien ■ Sonstiges (Strom, Abfall, …) 4,6 % 0,2 % 0,1 % 1,6 % 81,1 % 3,5 % 8,9 % verursacht wurden, auch durch eine Einspa- rung an einer anderen, weit entfernten Stelle ausgleichen. Um auch die Festival-Gäste zu sensibilisieren und einzubeziehen, wurde 2020 das Green-Ticket eingeführt, das für einen Euro zusätzlich zum normalen Ticket erworben werden konnte. Leider war die Resonanz auf dieses Angebot nicht so hoch wie erwartet. Daher wird der Ticketpreis 2021 einen Klimabeitrag enthalten, der direkt in die Kompensation der klimawirksamen Emis- sionen des Festivals fließt. Die Einnahmen aus dem Klimabeitrag gehen an ein regionales Klimaschutz-Projekt. Die umfangreichen Bemühungen, das OBEN OHNE Open Air auch ökologisch so nachhaltig wie möglich zu gestalten, wurden auch im Rahmen der diesjährigen Ökoprofit-Zerti- fizierung der Geschäftsstelle des KJR aus- drücklich gelobt. Weitere Informationen zum Thema Nach- haltigkeit und Klimaschutz auf dem OBEN OHNE sind unter www.oben-air.de/index. php/infos/klimaschutz zu finden. Asya Unger, Beauftragte für Nachhaltigkeit, Michaela Herrmann, Team Großveranstal- tungen und kulturelle Jugendbildung, KJR Pfandflaschensammeln beim OBEN OHNE, das Tchaka macht das seit Jahren und spendet das Pfand an Hilfe für Kids
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