K3 No. 4 - September 2020

Schwerpunkt: Bilder (im Kopf) ■ Generation Selfie: Selbstdarstellung im Bild ■ Fantasie-Rei- sen mit Kindern ■ Wie beeinflusst Social Media Bilder im Kopf? ■ Framing – wie Sprachbilder die Wahrnehmung bestimmen ■ Selbstbewusstsein von Mädchen zwischen Inszenierung und Suche nach Bestätigung ■ Deutscher Jugendfotopreis ■ „Die Jugend“ im Bild der Öffentlichkeit Der K3 5/2020 erscheint am 26. Oktober Im nächsten K3: PVSt – Deutsche Post AG – Entgelt bezahlt – 13074 Sylvia Holhut leitet den Fachbereich „Demokratische Jugend- bildung“. Sie diskutiert gern, auch bis tief in die Nacht. Was hast Du gelernt? Ich hab in Augsburg Diplompädagogik mit Ethnologie und Di- daktik der Geschichte studiert. Was ist Deine Aufgabe? 1992 war es der Wiederaufbau des brachliegenden Sachgebiets Jugendverbandsarbeit. Im Büro gab‘s damals erstmal nur einen Riesenstapel Aktenordner am Fußboden. Später hab ich die Fach- stelle EBS (heute Inklusion) aufgebaut, 2006 dann den Fachbereich Demokratische Jugendbildung. Der erste Auftrag war, bei der Planung des NS-Dokuzentrums die Interessen von Jugendlichen einzubringen. Heute ist es auch allgemein politische Bildung, z.B. mit Sommer.dok oder dem Aufbau des Projekts Demokratiemobil. Was reizt Dich dabei? Nah an den Jugendlichen zu sein und sie zu motivieren, ihre Themen und ihre Bildung selber in die Hand zu nehmen. Was war bisher die größte Herausforderung in Deiner Arbeit? Die Zusammenarbeit mit einem Gründungsdirektor des NS-Do- kuzentrums, der mit selbstbestimmter Jugendarbeit gar nichts am Hut hatte. Das Klima war schwierig, ein Haifischbecken, eine harte Zeit. Oder die Veranstaltung gegen Rechts im Eine- Welt-Haus 2006, die der Staatsschutz inkognito auf Band mit- schneiden wollte. Das hat hohe Wellen geschlagen, auch im KJR. Aber beide Gerichtsverfahren danach haben uns Recht gegeben: Sowas geht gar nicht! An welches Ereignis denkst Du gerne zurück? An die Filmdoku „Kick it like Kurt“ über den jüdischen FC-Bayern- Präsidenten Kurt Landauer. Mit einem grandiosen, mutigen jungen Team, das über zwei Jahre „am Ball“ blieb und dem mächtigen, selbstzufriedenen Präsidium des FC Bayern trotzte. Und an den 8. Mai 2010 in Fürstenried, als wir zusammen mit dem KZ-Überle- benden Martin Löwenberg einen Aufmarsch von Rechtsextremen blockiert haben, die wutentbrannt den Rückzug antretenmussten. Daraus ist übrigens „München ist bunt“ entstanden. Was machst Du, wenn Du nicht im KJR bist? Garteln, mein Balkon biegt sich schon. Irgendwann mach ich einen Gemüseladen auf. Und politisieren. Ich liebe die heißen Diskussionen mit Familie und Freunden, wenn wir bis 4 Uhr früh die Welt verbessern. Und Krimis lesen. Was willst Du noch schaffen oder erreichen? Mich weiterhin gegen Rechts engagieren, immer und überall. Mosaik Jugendpreis Mit Vielfalt gegen Rassismus Die Städte München und Nürnberg verleihen jährlich den MOSAIK Jugendpreis an Projekte, die sich gegen (Alltags-)Rassismus und für ein respektvolles Miteinander aller Menschen in der Stadt sowie für interkulturellen Dialog und Begegnung einsetzen. Willkommen sind Begegnungs- und Bildungsprojekte von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 25 Jahre aus den Bereichen Film, Sport, oder Kunst. Einsendeschluss ist am 26. Oktober 2020. Die Gewinner*innen werden bei der Preisverleihung am 21. März 2021 in Nürnberg geehrt. Weitere Infos: www.muenchen.de/mosaik-jugendpreis „Das war ein Haifischbecken“

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