K3 No. 4 - September 2020

11 das kommt | 04 | 2020 das war Antirassismus-Woche Schlagzeilen wie „Trainer eines jüdischen Sportvereins im Englischen Garten beleidigt” oder „Flugzeug mit rassistischer Parole über Stadion” sind immer wieder zu lesen. Andererseits setzen tausende Menschen in Protesten ein deutliches Zeichen gegen Rassismus. Die Münchner Sportjugend (MSJ) wollte durch die Veranstaltungswoche den Münchner Sport dafür sensibilisieren, wie Rassismus auch im Sportverein erkannt und begegnet werden kann und wie man Übergriffen vorbeugen kann. Von 20. bis 24. Juli wurde jeden Abend ein anderes Format angeboten. Rassismus ist leider auch im Sport trau- riger Alltag. Verena Dietl betonte bei der Auftaktveranstaltung, wie wichtig es sei, Sportlerinnen und Sportler dafür zu sen- sibilisieren und stark zu machen, dass sie menschenfeindliche, rechtsradikale und rassistische Äußerungen nicht zulassen. „Ich bitte Sie darum, dem Rassismus immer die rote Karte zu zeigen!“ Auf der Grundlage von Input durch Exper- tinnen und Experten sowie der kritischen Perspektive von Betroffenen konnten die Vertreterinnen und Vertreter der Münchner Sportvereine darüber debattieren, wo im Sport Rassismus alltäglich stattfindet. Auch durch einen Podcast, der sich explizit mit Antisemitismus im Sport beschäftigt, wurde klar, wie wichtig es ist, gemeinsam gegen Rassismus aktiv zu werden. Wie Vereine Rassismus erkennen, was sie dagegen tun können und wie sie geeignete Strukturen dafür schaffen können, wurde in einem Workshop erarbeitet. In einer virtuellen Podiumsdiskussion machte der bekannte Sportmoderator Ronny Blaschke mit seinen Gästen, u.a. Ex-Oberbürgermeister Christian Ude, den strukturellen Rassismus im Sport zum Thema. Welche inklusive Bedeutung der Sport hat, konnten die Teilnehmenden während eines Kino-Abends erleben. Im Gespräch mit Hamado Dipama erfuhren sie außer- dem, wie geflüchtete Menschen Rassismus ausgesetzt sind und welchen Bildungs- auftrag Sportvereine haben, um dem etwas entgegenzusetzen. Was Hamado Dipama, Christian Ude und weitere spannende Gäste zu sagen hatten, gibt es auch zum Nachhören auf YouTube. Auch weiterhin engagiert sich die MSJ gegen Rassismus im Sport und in der Gesellschaft. Dazu will sie künftig noch stärker mit betroffenen Münch- nerinnen und Münchnern zusammen- arbeiten und ruft alle, die sich ge- meinsam gegen Rassismus engagieren möchten, dazu auf, sich zu melden. Sport lebt von Vielfalt Die Antirassismus-Woche im Münchner Sport unter der Schirmherrschaft der Münchner Sportbürgermeisterin Verena Dietl hat ein aktuelles Thema aufgegriffen Zum Anhören Podcast zu Antisemitismus im Sport mit Luis Engelhardt von MAKKABI Deutsch- land www.youtube.com/watch?v=_ n7vPFRgN0g Zum Anschauen Podiumsdiskussion zum Thema Struk- tureller Rassismus im Sport mit Christian Ude, Sidney d’Almeida (BC Hellenen), Lisa Braner (Löwenfans gegen Rechts), Armand Presser (TSV Maccabi München), Angelika Ribler (Expertin, Sportjugend Hessen) und Ronny Blaschke (Moderation) www.youtube.com/watch?v=OygOU- UI24Yo Gespräch mit Hamado Dipama über Ras- sismus gegenüber Geflüchteten im Sport: www.youtube.com/watch?v=6YdEiA- 1YBA Jenny Paul, stellvertretende Vorsitzende, zeigt sich motiviert: „Rassistischen Übergrif- fen können wir nur gemeinsam, als starke und bewegende Gemeinschaft, entgegentreten. Deshalb rufen wir alle Sportlerinnen und Sportler sowie Engagierte in den Sportverei- nen dazu auf, mit uns gemeinsam deutliche Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Ras- sismus hat viele Facetten, und keine davon hat im Münchner Sport etwas zu suchen. Gemeinsam mit den Münchner Vereinen und jungen Sporttreibenden stehen wir ein für die Vielfalt im Sport. Denn Vielfalt bewegt!“ #vielfaltbewegt #engagiertgegenrassismus #engagieredichgegenrassismus Pascal Lieb, MSJ

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