K3 No. 3 - Juli 2020
7 das kommt | 03 | 2020 das war 14. Runder Tisch Kinder- und Jugendbeteiligung 70 Teilnehmer*innen aus Politik, Stadt- verwaltung und Kinder- und Jugendarbeit wollten dazu beitragen, neue Impulse zur Kinder- und Jugendpartizipation in München zu setzen. Das Ankommen im virtuellen Kon- ferenzraum verlief ohne größere Schwierig- keiten. Das Grußwort kam von Jugendamts- leiterin Esther Maffei per Videobotschaft. Vielleicht standen die Vorzeichen, das Kinderrecht auf Beteiligung in München verbindlich umzusetzen nie so gut wie jetzt?! Damit junge Münchner*innen künf- tig systematisch und selbstverständlich an kommunalen Planungen und Entscheidungen beteiligt werden, hat der Stadtrat im Juli 2019 ein neues Rahmenkonzept Kinder- und Jugendbeteiligung in Auftrag gegeben. Au- ßerdem hat Kinder- und Jugendbeteiligung Eingang in den Koalitionsvertrag der neuen grün-roten Stadtregierung gefunden. Aus diesem Anlass standen der diesjährige Runde Tisch und die Impulse der Expertinnen ganz im Zeichen der geplanten Konzeption. Dr. Heide-Rose Brückner, Mitbegründe- rin und langjährige Geschäftsführerin des Vereins Kinderfreundliche Kommunen, er- läuterte in ihrem Vortrag am Beispiel unter- schiedlicher Städte und Gemeinden, die sie begleitet hat, wesentliche Strukturelemente zur Implementierung von Kinder- und Ju- gendbeteiligung als Querschnittsthema in der Stadt. „Ohne den politischen Willen geht gar nichts“ fasste sie ihre Erfahrungen zusammen. Dr. Rebekka Bendig vom Institut für parti- zipative Prozesse und Trainings – IPPT-Berlin, zeigte beispielhaft auf, wie Partizipation in der Stadtverwaltung auf verschiedenen Ebenen verbindlich etabliert werden kann und wel- che Instrumente die Mitarbeiter*innen aus der Verwaltung bei der nachhaltigen Berück- sichtigung von Kinder- und Jugendinteressen unterstützen können. Besonders betonte sie dabei die Rolle der Führungskräfte in der Verwaltung. „Beteili- gung braucht ein partnerschaftliches Zusam- menspiel zwischen Beteiligungsprofis und Verwaltung und ein gemeinsames Verständnis von Partizipation“ resümierte Dr. Rebekka Bendig. Im Anschluss an die Präsentationen wähl- ten sich die Teilneh- mer*innen in fünf AGs ein, um sich über inspi- rierende Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung einer Beteiligungsstruk- tur für München aus- zutauschen. Neben den Fachkräften aus der Kinder- und Jugendar- beit und den Vertrete- rinnen* und Vertretern* der Referate, waren dort auch die Stadträtinnen und der Stadtrat von Bündnis 90/Die GRÜ- NEN Nimet Goekme- noglu, Marion Lüttig, Clara Nitsche, Sebastian Weisenburger und der Stadträtin Lena Odell von der SPD, vertre- ten. Letztere erkannte: „Nur der Koalitionsver- trag allein reicht nicht aus. Gute kommunale Kinder- und Jugendbe- Virtuell geht auch Die Anspannung bei den Veranstaltern vom 14. Runden Tisch Kinder- und Jugendbeteiligung am 27.05.2020 als virtuelle Konferenz war groß. Die Umstände verlangten die kurzfristige Änderung des bewährten Formats, die durch die großartige Unterstützung des Medienzentrum München technisch möglich und überwältigend gut angenommen wurde teiligung braucht die tatkräftige Unterstüt- zung der Politik durch Beschlussvorlagen.“ Motiviert vom intensiven Austausch in den AGs gab es große Einigkeit darüber, dass die stadtweite Vernetzung und Zusammenarbeit der Partizipationsakteure der Schlüssel zur nachhaltigen Verankerung von Kinder- und Jugendbeteiligung in München ist. Der Fachtag wurde veranstaltet vom AK Kinder- und Jugendbeteiligung (AGFP, KJR München-Stadt, Ökoprojekt MobilSpiel, Ur- banes Wohnen/Grüne Spiel- und Schulhöfe und Kultur&Spielraum e.V.), in Kooperation mit der Koordinierungsstelle Kinder- und Jugendbeteiligung im Jugendamt und dem Medienzentrum München. Mirjam Kranzmaier, Fachstelle Partizipation, KJR
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