K3 No. 3 - Juli 2020

13 das kommt | 03 | 2020 das war Aktion am 30. Mai Jungen Menschen in München eine Stimme geben, das ist von jeher das Anliegen des KJR. Während der Corona-Zeit mit ihren Kontakt- beschränkungen und mit der Schließung von Kitas, Schulen und Freizeitstätten waren Kin- der und Jugendliche jedoch fast völlig von der Bildfläche verschwunden. „RaiseYourVoice!“, zu Deutsch „Erhebe deine Stimme“, hieß daher die Aktion des KJR, um ihre Anliegen hörbar und sichtbar zu machen. Am 30. Mai fand die Auftakt-Aktion von RaiseYourVoice! statt. Mit den Statements junger Menschen und mit dem Demokratie- mobil zogen KJR-Vorsitzende Judith Greil mit Kolleginnen und Kollegen sowie ein paar Kin- dern an bekannte Orte in München. Dort wur- den auf Schildern Statements wie jenes der zwölfjährigen Caro gezeigt: „Mich kotzt es an, dass mehr über die Bundeliga gesprochen wird als über uns Kinder!“. Stationen waren unter anderem der Geschwister-Scholl-Platz vor der LMU, der Monopteros, die Wittels- bacher Brücke und aus aktuellem Anlass zum Gedenken an den Tod von George Floyd auch das amerikanische Konsulat. Mit RaiseYourVoice! setzt sich der KJR dafür ein, dass junge Menschen in unserer Stadt auch in Zeiten der Corona-Krise gehört werden, dass ihre Perspektiven ernst genom- men werden, präsent sind und in politische Entscheidungen miteinbezogen werden. Dieser Einsatz für Kinder- und Jugendrechte sowie für Grundrechte ist zwar eine Kritik an einigen Auswirkungen der Regelungen zur Pandemie-Bekämpfung. Der KJR grenzt sich jedoch klar von verschwörungstheoretischen oder menschenfeindlichen Bewegungen in diesem Zusammenhang ab. Diese Aktion, die auch von einem Fern- sehteam des BR begleitet wurde, soll nicht die letzte im Rahmen von RaiseYourVoice! gewesen sein. Denn trotz der Lockerungen hinsichtlich Covid19 bleibt das Thema wich- tig. Der KJR dankt allen Kindern und Jugend- lichen, die ihre Statements eingereicht haben und noch weitere zuschicken. Die Beiträge von Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind auf Facebook (www.facebook.com/die.aktion/ ) und Ins- tagram (#RaiseYourVoiceMunich) zu finden, die Beiträge der Kinder auf der Kinderwelten- Seite unter www.kinderwelten.kjr-blog.de/ raise-your-voice/). Ronia Sengfelder, Fachstelle Die Aktion, KJR RaiseYourVoice! Mit der Aktion „RaiseYourVoice!“ machte der KJR die Meinung von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Krise an prominenten Plätzen sichtbar Kinder und Jugendliche auch in Krisenzeiten nicht vergessen Mit dem umfangreichen Positionspa- pier „Kinder und Jugendliche auch in Krisenzeiten nicht vergessen“ hat der KJR-Vorstand auf die belastende Situa- tion von jungen Menschen während der Corona-Pandemie hingewiesen. „In der öffentlichen Diskussion blei- ben viele derjenigen außen vor, die zur verletzlichsten Gruppe der Gesellschaft gehören und keine (finanziell) wirk- mächtigen Lobbygruppen im Rücken haben: die Kinder und Jugendlichen“, stellt der KJR-Vorstand in seiner aktu- ellen Position fest. Darin heißt es, junge Menschen sind in dieser Krise stärker sozial isoliert als Erwachsene, mit mögli- cherweise einschneidenden Folgen für das Kindeswohl. Denn während der Großteil der Erwachsenen seiner beruflichen Tä- tigkeit weiter nachgehen konnte, wurden Schulen und Kitas früh geschlossen und werden spät und nur schrittweise geöff- net. Soziale Kontakte waren Kindern und Jugendlichen lange verwehrt und sind ihnen auch aktuell nur unter erschwerten Bedingungen möglich. „Gilt in der Krise die UN-Kinderrechtskonvention, die um- fassende Beteiligungsrechte von Minder- jährigen und Beteiligungspflichten des Staates regelt, plötzlich nicht mehr? Das ist für uns nicht hinnehmbar!“, kritisiert der KJR-Vorstand. Um Bildungsungerechtigkeiten im mo- natelangen Homeschooling abzubauen, brauche es Notebooks für alle Schüle- rinnen und Schüler. Und auch die Auswir- kungen auf den Kinderschutz und die see- lische Gesundheit von jungen Menschen müssen umgehend analysiert werden. Betroffene junge Menschen brauchen schnellstmöglich und unbürokratisch jegliche notwendige Unterstützung. Das vollständige Positionspapier gibt es unter www.kjr-m.de/positionen #kjrmiteuch #LeaveNoOneBehind #BlackLivesMatter #BeyondCorona #ImNotAVirus Vorsitzende Judith Greil macht Forderungen junger Menschen sichtbar Treffpunkt der Aktiven vor der KJR-Geschäftsstelle

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