K3 No. 2 - April 2020

16 das kommt | 02 | 2020 das war Fotoshooting im Rahmen des Bewerbungstrainings Die Servicestelle Berufsbezogene Jugend- arbeit (SBBJA) des KJR erhielt das Angebot eines Fotografen, der sich gerne ehrenamt- lich einbringen wollte, indem er kostenlos Bewerbungsfotos mit Jugendlichen macht. Wie genial! Neben nervenaufreibenden Bewerbungsgesprächen und schwierigsten Einstellungstests – ein Fotoshooting. Nach kurzer Absprache mit der Schule waren alle begeistert und am Tag selbst hatte die Schul- sozialarbeit extra Hemden und Blusen dabei, so dass auch die joggingklamottertsten Kids absolut elegant und seriös aussahen. Bitte recht freundlich Ende Januar hatten die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule an der Fürstenrieder Straße die Möglichkeit, professionelle Bewer- bungsfotos machen zu lassen Zunächst dachten wir, es würden sich wohl einige zieren – im Gegenteil: auch die Schülerinnen und Schüler waren positiv aufgeregt und verhielten sich sehr wohler- zogen. Fotograf Stephan war ein Glücksfall und arrangierte alles professionell, aber trotzdem lässig. Ein Bewerbungsfoto ist heutzutage kein Muss, peppt aber die Bewer- bungsunterlagen immens auf, gerade wenn es professionelle und gekonnt fotografierte Bilder sind. Danke! Und gerne immer wieder! Susanne Glückert, Servicestelle BBJA, KJR Seriös mit Hemd: Schüler beim Foto­ shooting Den Schlusspunkt des Abends setzte Schauspieler Simon Pearce mit seinem ein- dringlich-bewegenden Gedicht „Bei Hitlers brennt noch Licht. // Es ist nie ganz er- loschen. // Nur eine kurze ruhige Zeit // wars Fenster fest verschlossen.“ Davor eine lange Reihe von Ansprachen, ebenso nach- drücklich, ebenso bewegend. So würdigten OB Dieter Reiter, die Präsidentin der Israeli- tischen Kultusgemeinde Charlotte Knobloch, Bianca Klose von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin, Annette Ramelsberger von der SZ und der Journa- list und Rechtsextremismusexperte Robert Andreasch das Engagement der Fachstelle und riefen dazu auf, zusammenzustehen „für Demokratie, gegen Rechtsextremismus, 10 Jahre Fachstelle für Demokratie Beim Festakt zum Jubiläum war der Alte Rathaussaal am 10. Februar übervoll. Ein beeindruckendes Signal aus allen Teilen der Stadtgesellschaft Rassismus und gruppenbezogene Menschen- feindlichkeit“. Mit diesem Titel startete 2010 die Koordinationsstelle imMünchner Rathaus unter Leitung von Miriam Heigl. Wie begeht man ein zehnjähriges Bestehen, angesichts der brisanten Thematik und eines Arbeitsalltags, in demman nicht selten Bedro- hungen, Shitstorms und Hetze ausgesetzt ist? Indem aufgezeigt wird, wie unerlässlich, wie grundlegend wichtig diese Arbeit ist und wie vorbildlich, dass es dieses Engagement gibt. Genau dies stand im Zentrum des Festaktes und genau darum geht es auch uns, dem KJR München-Stadt: Respekt und Dank an die Fachstelle für Demokratie, an Miriam Heigl und ihr Team, die uns bei allen Bedarfen und Fragen zur Seite stehen, die die Arbeit des „Bei Hitlers brennt noch Licht …“ Demokratiemobil finanzieren und begleiten und die wiederum auf unsere Unterstützung, Kooperation und Solidarität bauen können. Als Miriam Heigl ihre Arbeit aufnahm, suchten rechtsextreme Gruppierungen und Kameradschaften mit Aufmärschen Mün- chens Straße heim, es stellte sich immer deutlicher heraus, dass es sich bei dem NSU nicht um ein Trio, sondern um ein Netz- werk von Rechtsterroristen handelt und die „Mitte“-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung offenbarte, dass rechtsradikales Gedanken- gut durchaus nicht nur am rechten Rand, sondern alarmierend stark in allen Teilen der Gesellschaft zu finden ist. Das bestätigte sich nicht nur im breiten Zuspruch zu Sarrazins Untergangsszenario der deutschen Kultur, sondern auch in der Gründung und dem späteren Erfolg der AfD. Als die Präsidentin der Israelitischen Kul- tusgemeinde, Charlotte Knobloch, ihren sehr persönlichen Dank an Miriam Heigl richtete, wollte der Applaus kaum enden. Sylvia Holhut, Demokratische Jugendbildung, KJR Foto: Michael Nagy / Presseamt München

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