K3 No. 2 - April 2020
10 das war | 02 | 2020 103er Freizeittreff Obergiesing Analoge Ostergrüße www.103er-muenchen.de Jugendzentrum aqu@rium Bouldern am Esstisch Das aqu@rium in Pasing hat zwar für Notfälle die Diensthandy-Nummer an der Eingangstür und auf der Homepage veröffentlicht, „aber die hat bisher noch niemand genutzt“, sagt Leiter Jiri Kad- lec. Viel lieber nehmen die Jugendlichen per Instagram und WhatsApp Kontakt zum Team, zum rec-play-Studio und zur Schulsozialarbeit auf. Sie finden hier persönlichen Austausch und Anregungen für ihre Freizeit, von Fitness über Rappen und Yoga bis hin zu Bouldern am Esstisch. Per Instagram-Story gibt es Impressi- onen aus dem Jugendzentrum, etwa vom Füttern der Barsche und Welse im Aquarium des aqu@rium. Der monatliche Podcast „H2O – plötzlich…“ gibt in der aktuellen Ausgabe Tipps für die Corona-Zeit. „Seinen“ Jugendlichen fehlt derzeit am meisten der direkte Kon- takt „im Sinne von Zusammensein, Gesprächen, gemeinsamen Spie- len und Bewegung“, sagt Kadlec, „und das Musikstudio mit unserer fachlichen Betreuung“. Als Alternative bietet das rec-play-Studio deshalb auf digitalem Weg Hilfe für die Musikproduktion zu Hause, empfiehlt gute, kostenlose Software und schickt selbstgebaute Beats an die Jugendlichen, mit denen sie weiterarbeiten können. Als nächstes sollen Anleitungs-Videos für Musik-Apps entstehen und ausprobiert werden, ob und wie sich bekannte Spiele wie UNO oder Monopoly per Videokonferenz spielen lassen. www.aquarium-pasing.de jugendzentrum_aquarium jugendzentrum.aquarium.9 Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Zeiten von Corona Das 103er in Obergiesing hat ein offenes Ohr für seine Kinder und Jugendlichen, „vom einfachen Geplauder bis zu Hilfen für den Quali“, sagt Leiter Alexander Ostermeier. Er wagt sich gerade aufs Instagram-Neuland, geht aber erstmal analog auf Nummer sicher und schickt seinen Besucherinnen und Besuchern einen Ostergruß mit Quiz, Rätsel und Schokohasen, für die Kinder stecken zusätzlich Bastelangebote in der Post. Freizeittreff Freimann Von Sozialpädagogen zu „Socialencern“ www.freizeittreff-freimann.de freizeittreff_freimann freizeittreff.freimann Der Freizeittreff Freimann lädt auf Instagram zu sportlichen Chal- lenges ein und ruft die Jugendlichen dazu auf zu posten, wofür sie dankbar sind. Neben Kochanleitungen (etwa für Eier in Tomatensauce mit Pfannenbrot) und Videobotschaften des Teams an die Kids infor- miert der Freizeittreff auch über die Ergebnisse der Kommunalwahl im Stadtbezirk oder erklärt, was das derzeit oft genannte Robert Koch-Institut eigentlich ist. Der Kontakt läuft neben Instagram vor allem per Telefon, die Kolleginnen der Jugendarbeit an Schulen (JaS) versuchen aktiv, telefonisch Kontakt zu Kindern und Familien zu halten. Der Instagram-Mix aus Spaß und Information, etwa zu „Lernen daheim“ oder „Fake News erkennen“, kommt an. „Die Jugendlichen schauen sich die Posts an“, sagt Pädagogin Michaela Gabor, „und beteiligen sich gut bei den Challenges“, bei denen es auch kleine Anreize wie Thekengutscheine zu gewinnen gibt. „Wir werden die neuen ‘Socialencer‘“, scherzt sie, also die „sozialen Influencer“. Die täglichen Instagram-Beiträge sind arbeitsaufwendig, „im normalen Betrieb mit geöffnetem Haus wäre das so nicht möglich“. Wenn das Freizi-Team der Situation etwas wirklich Positives abgewinnen kann, dann ist es ein Bewusstseinswandel bei den Jugendlichen. Die bewe- gen sich ohnehin viel im digitalen Raum, merken aber jetzt, wo sie es nicht dürfen, wie wichtig der echte soziale Kontakt untereinander ist. Jenny Otto und Luca Vantarelli vom Freizeittreff Freimann „Wie geht des?“ Alexander Ostermeier vom 103er
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