K3 No. 1 - Februar 2020
Dachzeile 20 das kommt | 01 | 2020 Kommunalwahl 2020 Schwerpunk Auch Jugendliche und Erstwähler*innen haben mitunter Sympathien für rechts- extreme Positionen und Parteien mit faschistoiden Ideologien. Was werden Sie tun, um Rassismus, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Antisemitismus und Hass in unserer Gesellschaft dauer- haft den Boden zu entziehen? Bewerbungen um das höchste Amt in der Stadt Wer, wie, was? Es gibt unter den demokratischen Parteien einen Konsens, den ich unterstreichen möchte: Extremistische Kräfte werden nicht als Teil der Stadtgesellschaft akzeptiert, gerade nicht in der ehemaligen „Hauptstadt der Bewegung“. Leider gibt es immer mehr Antisemitismus in München, der bis in die Mitte der Gesellschaft reicht. Hier sollten wir unsere jüdische Ge- meinde noch deutlicher in der Mitte unserer Stadt verankern und jüdisches Leben mehr fördern – nicht nur aus historischer Verpflich- tung heraus, sondern aus Pflicht als Weltstadt mit Herz. Bildung ist der Schlüssel zu einem aufgeklärten, menschenfreundlichen Weltbild. Deswegen ist jede Bildungsinvestition sinn- voll. Gerade das NS-Dokuzentrum hat dabei eine wichtige Funktion, die wir festigen müs- sen: Durch einen dauerhaften freien Eintritt. Und durch eine verstärkte Besuchergewinnung, die sich nicht zuletzt auch gezielt an Schüler richtet. München hat eine tolle Zivilgesellschaft. Wir müssen dafür sorgen, dass das so bleibt! Eine widerspenstige Zivilgesellschaft ist die wichtigste Säule im Kampf gegen Rechts- extremismus und Menschenfeindlichkeit. Deshalb wollen wir Grüne zivilgesellschaft- liches Engagement stärken und fördern, wo wir nur können. Das gilt insbesondere für den städtischen Einflussbereich. Das kommunale Netzwerk gegen Rechtsextremismus wollen wir um einen Bildungsbereich erweitern und so dafür sorgen, dass Münchens Schüler- schaft stark gegen Rechts ist. Ein wichtiges Anliegen ist uns außerdem die Akzeptanz von verschiedenen Sexualitäten. Bei der jüngsten Schulklimabefragung wurde festgestellt, dass es an Schulen immer noch Diskriminierung gibt, insbesondere von schwulen, lesbischen oder transsexuellen Kindern und Jugendlichen. Das muss sich ändern. Das wussten schon die Macher der Sesamstraße: „Wer nicht fragt, bleibt dumm.“ Also haben wir nachgefragt – bei den Menschen, die am 15. März für das höchste politische Amt in der Landeshauptstadt kandidieren. Wer sind die Bewerberinnen und Bewerber, was wollen sie und vor allem – was können Kinder und Jugendliche von ihnen erwarten? Christina Frank CSU Geboren 1981 in München Beruf: Juristin Katrin Habenschaden Bündnis 90 / Die Grünen Geboren 1977 in Nürnberg Beruf: Diplombetriebswirtin und Bankkauffrau Was wünschst Du Dir für Deine Stadt München? Ich beobachte in letzter Zeit zunehmend eine Fehlentwicklung oder Fehltritte bei vielen Jugendlichen. Der Grund ist der, dass in der Schule und in der Familie ei- niges schiefläuft. Als Folge probieren sie negativ behaftete Sachen aus. Deshalb fallen viele Jugendliche bei der Polizei negativ auf. Jugendliche sollten nicht kriminalisiert werden. Es sollten vielmehr Fördermaßnahmen für Jugendliche entwickelt werden, die sich in einer schwierigen Entwicklungsphase befinden. Sebastian, 17 Was wünschst Du Dir für Deine Stadt München? Es wäre toll, wenn die Infrastruk- tur, wie Straßen oder Fahrradwe- ge, verbessert würde. Die Diesel autos sollten in der Innenstadt aus dem Verkehr gezogen werden. München ist sehr teuer. Daher muss die Mietbremse her! Angelos, 23
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