K3 No. 1 - Februar 2020

| 01 | 2020 19 Kommunalwahl 2020 Schwerpunkt Jugendpolitische Forderungen zur Kommunalwahl 2020 Es ist unsere Stadt! In München leben über 1,5 Millionen Menschen. Etwa 400.000 davon sind jünger als 27 Jahre. Grund genug, deren Interessen ins Zentrum der jugendpolitischen Forderungen im Vorfeld der Kommunalwahl 2020 zu rücken. Diese 400.000 jungen Menschen wollen und sollen die Stadt nach ihren Bedürfnissen mitgestalten. Der KJR hat das politische Mandat zur Formulierung der „Jugendpolitischen Forderungen“ zur Kommunalwahl 2020 übernommen und gibt damit Kindern und Jugendlichen eine Stimme. Die Forderungen sind in einem breiten Beteiligungsprozess entstanden. München gegen Rechts Parteien, die am äußersten rechten Rand des politischen Spek- trums agieren, sind inzwischen in fast allen Parlamenten vertreten. Gleichzeitig werden Bürgerinnen und Bürger, die sich für eine offene demokratische Gesellschaft engagieren, als „linksextremistisch“ diskreditiert. Deshalb müssen u.a. politisch Verantwortliche rechtsex- treme Positionen unmissverständlich als das benennen, was sie sind: radikal, zerstörerisch, menschenverachtend und demokratiefeindlich. Zivilgesellschaftliche Initiativen und demokratische Organisationen, die politische Informations-, Aufklärungs- und Bildungsarbeit leisten, müssen unterstützt werden. München nachhaltig Die Klimakrise stellt eine existenzielle Bedrohung dar. Die Politik in Bund, Ländern und Kommunen muss unverzüglich handeln. Auch München muss sofort gegensteuern, denn die Klimaschutz-Ziele sind ohne engagierte Kommunen nicht zu erreichen. Deshalb müssen u.a. in München bis zum Jahr 2035 alle hier durch Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen vermieden werden. Flächendeckend müs- sen öko-faire Lebensmittel eingeführt und es muss eine konsequent nachhaltige Ausrichtung des Beschaffungswesens umgesetzt werden. München sozial gerecht München ist (zu) teuer. Mobilität, Wohnen, Freizeit – viele junge Menschen können sich das nicht leisten. Über die Hälfte von ihnen befürchtet deshalb, vom kulturellen und gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen zu sein. Deshalb muss u.a. die Stadtpolitik die Einfüh- rung eines digitalen Jugendpasses mit attraktiven, kostengünstigen und jugendgerechten Freizeitangeboten beschließen und die Lan- deshauptstadt München als Sachaufwandsträgerin eine vollständige Lehrmittelfreiheit umsetzen. München bildungsgerecht Alle jungen Menschen – unabhängig von sozio-ökonomischer oder ethnischer Herkunft, körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen, geschlechtlicher und sexueller Identität, Religion oder Weltanschauung sowie politischer Einstellung – müssen die gleichen (guten) Bildungs ­ chancen haben. Deshalb muss u.a. die Planung und Umsetzung von Um-, Erweiterungs- und Neubauten von Schulen unter Beteiligung junger Menschen und nach dem Campus-Prinzip erfolgen. Außerdem müssen die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und der kulturellen Bildung bedarfsgerecht und dem Wachstum der Stadt entsprechend ausgestattet werden. Freiräume in München Junge Münchnerinnen und Münchner wünschen sich mehr Freiraum in der Stadt. Jugendliche benötigen vor allem zweck- und konsumfreie so- wie nicht vorstrukturierte Räume. Die Stadtgesellschaft muss in diesem Zusammenhang jugendliches Leben und eventuell daraus entstehende Reibungen annehmen und aushalten. Das muss selbstverständlich sein! Wohnen in München Die Wohnungssituation in München ist prekär. In der Landeshaupt- stadt entstehen kaum neue preiswerte Wohnungen und solche, die auch alternative Wohnkonzepte ermöglichen. Für junge Menschen ist es nahezu ausgeschlossen, geeignete und bezahlbare Mietobjekte zu finden. Das kann nicht länger hingenommen werden! München gestaltet Migration und fördert Integration Der KJR verurteilt jedwede Stigmatisierung von Menschen und Menschengruppen und stellt sich entschieden gegen alle Formen von Rassismus, Intoleranz und Benachteiligung. Der KJR ist deshalb in verschiedenen Arbeitsfeldern tätig und tritt für eine bunte und weltoffene Stadt ein. München inklusiv Die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen ist seit 2009 in Kraft. Dennoch werden weiterhin Menschen mit Beeinträch- tigungen vom politischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben ausgeschlossen. Sie müssen mit Barrieren kämpfen, die ihnen den gleichberechtigten Zugang zu Angeboten erschweren oder diesen vollständig verhindern. Das muss sich ändern! München mobil Die hohen Kosten für Mobilität gehören zu den drängendsten Problemen junger Menschen in München. Gleichzeitig erfordern der knappe Verkehrsraum und die Umweltverschmutzung durch den Indivi- dualverkehr neue Mobilitätsformen. Diese müssen für junge Menschen unkompliziert, attraktiv, klimaschonend und kostengünstig sein. Daran arbeiten wir! Vollständiger Text der Jugendpolitischen Forderungen unter: www.kjr-m.de/publikationen Marko Junghänel Die Broschüre zu den Jugendpolitischen Forderungen ist beim KJR erhältlich.

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjk2NDUy