K3 No. 6 - September 2019

12 das kommt | 06 | 2019 das war 40 Jahre Abenteuer-Spiel-Platz Neuhausen Der Abenteuer-Spiel-Platz an der Hane- bergstraße 14 ist immer gut besucht, aber am Geburtstagstag sieht man dort ungewöhnlich viele Erwachsene. Die müssen ihre Anwe- senheit sonst auf ein spezielles „Reservat“ beschränken, heute jedoch dürfen sie sich auf dem weitläufigen Gelände frei bewegen. Noch präsenter sind die Kinder: Sie nutzen die zahlreichen Mitmach-Aktionen, grillen Marshmallows, schlürfen alkoholfreie Drinks, lassen sich schminken oder toben einfach durch die engen Gassen der hölzernen Stadt. Auch die zwei Kinder von KJR-Vorstandsmit- glied Karsten Urbanek sind dabei. Tochter Sophia (8) hat darauf bestanden, pünktlich zum Festbeginn da zu sein, um ja nichts zu verpassen. Und nicht erst um 16.30 Uhr, wenn ihr Papa beim offiziellen Teil der Feier seine Rede hält. Recht hat sie, denn an diesem Tag ist einiges geboten. Und auch ihr fünfjähriger Bruder Konstantin genießt den Trubel. Bevor es „offiziell“ wird, tritt noch das „Trio Souvenirs“ auf und begeistert die Fest- gäste. Dann begrüßt ASP-Leiterin Susanne Kußmaul die Gäste und stellt die beiden Redner vor. Stadtrat Marian Offman hat sichtlich Freude daran, zu diesem Jubiläum die Grußworte der Stadt zu überbringen, und er erzählt etwas zur Entstehungsgeschichte, die er ganz bemer- kenswert findet. Denn tatsächlich ist dieses „Paradies für Kinder und Eltern“ zunächst nur als „Provisorium“ geplant. Eltern, die vergeblich einen anspruchsvollen Spielplatz in Neuhausen gesucht hatten, gründeten eine Elterninitiative und forderten von der Stadt die Einrichtung eines Abenteuerspielplatzes, damit die Kinder hämmern, graben, schreien, toben, rennen, matschen, planschen und Feuer machen können. Schließlich fand sich zumindest eine Lösung auf Zeit – auf einem Grundstück der Heiliggeist-Spital-Stiftung. Nach der Eröffnung 1979 erwies sich der ASP als Erfolgsmodell. Niemand hatte damit gerechnet, dass schon innerhalb des ersten halben Jahres über 1.000 Schulkinder auf den Platz strömen würden, um sich einen „Werkzeugausweis“ ausstellen zu lassen. Von der bewegten Zeit der Anfangsjahre über einen Großbrand und das Reaktorun- glück von Tschernobyl – beide Male musste der Platz für notwendige Entsorgungsar- beiten geschlossen werden – ging es mit dem Provisorium doch immer weiter. Das pädago- gisch betreute Lern- und Experimentierfeld für Kinder wuchs und gedieh. Beständiges Provisorium Und: „Wie sie sehen, der ASP ist immer noch da, wo er 1979 gegründet worden ist“, schmunzelt Marian Offman. „Und das Gelände ist für die Zukunft gesichert“. Es ist übrigens der einzige Abenteuerspielplatz in ganz Bayern ohne ein festes Spielhaus! „Hier wurde in den letzten 40 Jahren sehr viel ge- leistet“, lobt Offman und schließt seine Rede mit einem großen Dank an alle Beteiligten. Der nächste Redner erhält „Geleitschutz“, als er ans Mikrofon tritt. Sophia und Konstan- tin finden es spannend, dass jetzt der Papa was erzählen soll. Karsten Urbanek ist seit Ende Mai im KJR-Vorstand und freut sich, dass gera- de dieses Jubiläum sein erster offizieller Termin ist. Begeistert erläutert er das pädagogische Konzept. „Alle heute hier zu sehenden Spiel- und Erlebnisbereiche sind von Kindern für Kinder konzipiert und selbst bzw. mitgestaltet“, betont Urbanek. Er erzählt auch vom berühmten „Gemüse- suppenbeet“, in dem die Zutaten für die Versorgung von mindestens 40 Kindern an- gebaut werden. Und von fast verzweifelten Eltern, die von Einkaufserlebnissen mit ihren Kindern berichten, die sich weigerten, Ein Paradies für Kinder und Eltern Bei herrlichem Spätsommerwetter wurde am 13. September das 40-jährige Bestehen des ASP Neuhausen gefeiert. Ein Geschenk vom Vorstand!? Was da wohl drin ist? Ein Akku-Schlagschrauber!

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