K3 No. 5 - September 2019

18 das kommt | 05 | 2019 das war Kooperationsprojekt Freizeitstätte und Schule Am Anfang stand die Idee, ein Programm zu entwickeln, das den Abenteuerspielplatz (ASP) Maulwurfshausen noch attraktiver für Schulklassen machen sollte. Schließlich können hier viele Themen des Lehrplans praktisch umgesetzt werden. Dies bedeutet für die Kinder vor allem mehr Spannung beim Lernen und somit eine nachhaltigere Bildung. Jetzt musste nur noch eine Schul- klasse gefunden werden, die bereit war, „Versuchskaninchen“ zu sein. Nach einem Ausflug einer dritten Klasse der Europäischen Schule München nach Maulwurfshausen war der passende Koope- rationspartner gefunden – rasch ließ sich die Klassenleitung von der Idee begeistern, ein ganzjähriges Projekt durchzuführen, das sich am aktuellen Curriculum orientieren würde. Man traf sich, um die weiteren Details zu besprechen. An sieben über das Schuljahr verteilten Tagen würden 23 Schülerinnen und Schüler für jeweils vier Stunden aktuelle Themen wie Steinzeit, Messen, Orientierung, Blumen und Pflanzen, Recycling und Müll sowie Wasser gemein- sam behandeln. Schwer- punkt sollte die praktische Umsetzung darstellen. Aber auch Kooperations- spiele wie der „Gordische Knoten“ oder Plankenlauf sowie die Freispielzeit auf dem Gelände sollten fest in den Tag integriert werden. Dies würde den Zusammenhalt der Klasse zusätzlich stärken und den Kindern Raum für selbstbestimmte Tätigkeit geben. An den jeweiligen Tagen lernten die Kinder, wie man auf unterschiedliche Arten Feuer macht, sie bauten ei- gene Feuersteinmesser, prüf- ten ihr Wissen im Körperma- ße-Quiz, orientierten sich im Türe auf – wir gehen raus Die Zusammenarbeit von Schule und OKJA wird durch den Ausbau der Ganztagsklassen immer wichtiger. Der ASP Maulwurfshausen startete deshalb ein Pilotprojekt: eine dritte Klasse kam ein ganzes Jahr lang regelmäßig zu Besuch – eine große Bereiche- rung für alle Beteiligten! Sowohl Kooperation als auch Koordination sind beim Plankenlauf gefragt Feedback durch die Kids ist wichtig – Ab- schlussrunde als festes Ritual der Projekttage Pancakes über dem Lagerfeuer zum Abschluss des Klas- senprojektes Ostpark bei einer Schatzsuche, zogen Obst und Gemüse für den ASP-Garten, zimmerten aus alten Paletten ein Hochbeet und unter- suchten die Wasserqualität des Hachinger Baches mit Becherlupen. Beim Abschlussfest wurde schließlich mit Pancakes am Lagerfeu- er und ausgiebigem Wasserrutschen gefeiert. Und nun, ein Jahr später, erzählen die Kinder stolz: „Ich fand es cool, das Baumwachs aufzu- kochen; und dann den Faustkeil zu machen. Ich fand den Steinzeittag cool!“ „Ich hab Äste für das Hochbeet geschnit- ten, mir hat am meisten Hochbeet und Recycling gefallen.“ „Seitdem ich weiß, dass für so viele Sa- chen Wasser benötigt wird, sage ich meiner Schwester, dass sie mehr Wasser sparen soll.“ Das Pilotprojekt war sowohl für das Maul- wurfshausen-Team als auch für das Lehrper- sonal eine spannende und neue Herausfor- derung. Jeder Projekttag brachte viele neue Kenntnisse im Umgang mit Schulklassen auf dem Gelände. Auch wenn die einzelnen Tage in der Vorbereitung und Durchführung sehr zeitintensiv waren, steht der pädagogische Lerneffekt ganz klar im Vordergrund. Rück- blickend können wir sagen, dass sich die Mühe für alle Seiten gelohnt hat und das Pro- jekt als voller Erfolg gewertet werden kann. Der ASP Maulwurfshausen kann nun mit den gewonnen Erkenntnissen in das neue Schuljahr aufbrechen. Der nächsten Klasse aus der Europäischen Schule München steht ein spannendes Jahr bevor. Zusätzlich wird es eine Herausforderung sein, auch eine Regelschule für das Projekt zu begeistern. Mirjam Börkey und Matthias Fleischmann, ASP Maulwurfshausen, KJR

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