K3 No. 5 - September 2019
15 das kommt | 05 | 2019 das war Fachgespräch Um den aktuellen Handlungsbedarf im Bereich der „Bildungszugänge junger Ge- flüchteter in München“ genau zu ermitteln, haben die Fachstellen „Interkult“ und „Migrationsgesellschaft – Schwerpunkt Junge Geflüchtete“ im KJR am 23. Juli zu einem Fachgespräch eingeladen. Ziel des Gesprächs war es, alle wichtigen Akteu- rinnen und Akteure aus diesem Arbeitsfeld zusammenzubringen und darüber zu disku- tieren, welche Erfahrungen im Bereich der Bildungszugänge für Geflüchtete bestehen, auf welche Arten junge Geflüchtete Zugang zum Arbeitsmarkt (insbesondere Ausbil- dungsmarkt) finden und welche jungen Menschen den Schritt in den Arbeitsmarkt nicht schaffen. Aus Sicht des KJR stand dabei insbesondere das Interesse im Mittel- punkt, ob sich aus dieser Situation heraus ein jugendpolitischer Auftrag ergibt. An diesem Fachgespräch nahmen Ver- treterinnen und Vertreter verschiedener Institutionen teil: Maria Prem (Kommunale Koordinierung Bildung und Beschäftigung für Geflüch- tete unter 25 Jahren), Dr. Viola Hörbst (Netzwerkkoordinatorin des Projekts FiBA 2 – Flüchtlinge in Beruf und Ausbildung), Franziska Messerschmidt (Stabsstelle Kom- munales Bildungsmanagement im Referat für Bildung und Sport), Kathrin Schmidt (Geschäftsbereich Berufliche Schulen im Referat für Bildung und Sport), Stefan Kraus (Berufsberater U25 in der Agentur für Arbeit München), Manuela Philipp und Serkan Engin (Ausbildungsberatung, Hand- werkskammer für München und Oberbayern), Mareike Ziegler (Teamleitung Integration, Bereich Berufsbildung, Industrie- und Han- delskammer für München und Oberbayern), Ines Rehm (Schulsozialarbeit/Übergang Schule-Beruf, SchlaU-Schule), Rebecca Kili- an-Mason (Geschäftsführerin des Münchner Flüchtlingsrats), Janina Endesfelder (Pro- jektmitarbeiterin, Ankommen im Beruf, IN VIA München e.V.), Karl Hochheim (Leitung, JAPs Jugend – Arbeit – Perspektiven im KJR). Im Laufe des Fachgesprächs wurden fol- gende Themenbereiche und Handlungsbe- darfe identifiziert: n Ausbildung: Unterstützung bei der Aus- bildungsstabilisierung fehlt n Freizeit: Fehlen von Freizeitangebote für geflüchtete Auszubildende n Wohnen: Prekäre Wohnsituation für Azubis n Sprache: Sprachniveau vieler Azubis mit Fluchthintergrund nicht gut genug, um Prüfung am Ende der Ausbildung zu be- stehen n Mentor/innen-Modell: Mentor/innen als Sprachpartner/innen und Unterstützung für Geflüchtete in Ausbildung benötigt Fazit: Die Angebote und Maßnahmen für junge Geflüchtete gilt es bedarfsgerecht und individuell auszurichten. Sie müssen als Bestandteil der Regelförderung in der Struktur des gesamten Übergangsbereichs von Schule in Ausbildung und Beruf einge- bettet sein. Für die jungen Menschen selbst geht es um sehr viel, vor allem aber um die Chancen schulischer, beruflicher und gesell- schaftlicher Teilhabe. Denn nur über Bildung und Beruf werden jungen Geflüchteten neue Perspektiven ermöglicht. Cumali Naz, Beauftragter für interkulturelle Arbeit, KJR Bildungszugänge junger Geflüchteter in München Bildung und Qualifizierung spielen eine zentrale Rolle bei der Integration von jungen Geflüchte- ten in den Arbeitsmarkt und damit auch in die Gesellschaft. Ihre hohe Zahl sowie unterschied- liche Bildungsvoraussetzungen und kulturelle Hintergründe stellen die Bildungseinrichtungen jedoch vor große Herausforderungen, die sie mit neuen Konzepten systematisch und nachhaltig bewältigen müssen. In München ist vieles in den letzten Jahren auf den Weg gebracht worden, es bedarf aber weiterer sozial- und bildungspolitischer Interventionen
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjk2NDUy