K3 No. 4 - Juli 2019
17 das kommt | 04 | 2019 das war Täglich besuchen viele Kinder und Jugendliche die KJR-Einrichtungen. Was ist eigentlich im Laufe der vielen Jahre aus ihnen geworden? Welche Wirkung hatte der Kontakt mit den Pädagoginnen und Pädagogen in den Einrichtungen, die Teilnahme an einer Ferienfahrt oder einem Bildungsangebot? In dieser Serie berichten ehemalige Besucherinnen und Besucher über ihre Erlebnisse und wie sie auf dem Weg zum selbstbestimmten Leben gut begleitet und individuell unterstützt wurden. Das ist aus mir geworden Wann warst Du das erste Mal in der Einrichtung? 2008, da war ich 10 Jahre alt. Wir wohnten in direkter Nachbarschaft zum Zeugnerhof. Mitschülerinnen und Nachbarskinder haben mich mal mitgenommen. Ich weiß noch, dass meine Eltern anfangs skep- tisch waren, dass ich einen Jugendtreff besuche. Aber nachdem sie sich den Zeugnerhof dann selbst angeschaut und mit den pädago- gischen Fachkräften Jo Arnecke und Christa Himmelhuber gesprochen haben, war es o.k. Wie lange hast Du die Einrichtung besucht? Bis 2014, da war ich dann 16 Jahre alt, habe ich den Zeugnerhof re- gelmäßig besucht – anfangs sogar täglich. Später nur noch ab und zu. Was hast Du von den Angeboten genutzt? Ganz toll waren die Kreativangebote mit Jo, besonders die Holzwerk- statt oder das Arbeiten mit Leder. Aber auch bei den Ausflügen in den Skyline-Park oder in die Therme Erding war ich gerne dabei. Die Mädchenabende sind mir auch in Erinnerung geblieben: zuerst ge- meinsam kochen und dann gemütlich DVDs anschauen. Und manchmal habe ich auch Aikido bei Christa mitgemacht. Gab es bestimmte Ansprechpersonen, die für Dich besonders wichtig waren? Als Jo Arnecke in den Ruhestand ging, konnten wir uns den Zeug- nerhof ohne ihn gar nicht vorstellen. Und wir fragten uns, wer wohl die Nachfolge antreten wird. Die neue Leiterin Birgit Stieler ist uns Jugendlichen sofort ans Herz gewachsen. Ich konnte mit ihr über alles reden, sie war ebenfalls eine wichtige Ansprechpartnerin in Sachen Berufsfindung. Ich besuchte den M-Zweig der Mittelschule. Zusammen re- cherchierten wir im Internet, was für mich generell in Frage kommen würde. Irgendwann war klar, es soll die Kauffrau für Büroma- nagement werden. Wir sichteten gemeinsam Stellenanzeigen und sie unterstützte mich auch bei den Bewerbungsanschreiben. Sie hat mich gestärkt, als ich die ersten Vor- stellungsgespräche hatte und hat mich dann auf die Ausbildungsmöglichkeit beim KJR aufmerksam gemacht. Ich erinnere mich, dass ich bei dem Vorstellungsgespräch mit Barbara Huber und Michaela Scheel besonders aufgeregt war, denn ich wollte Birgit, die mich ja auch empfohlen hatte, nicht enttäuschen. Gab es Dinge, an die Du heute immer noch denkst und die Du beherzigst? Die Zeit mit Birgit war richtig gut. Ihre Empfehlung für die Ausbil- dungsstelle beim KJR hat mich gefreut. Sie hat an mich geglaubt. Und dieser Glaube an mich und das Gefühl, dass ich alles schaffen kann, begleiten mich seitdem durch mein Leben. Was machst Du heute? Nach meiner Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement (2014 bis 2017) wurde beim KJR gerade eine neue Teilzeitstelle im Team Organisation geschaf- fen, so dass ich nahtlos dorthin wechseln konnte. Seit Januar 2018 absolviere ich an der IHK-Akademie berufsbegleitend ein Studium zur Wirtschaftsfachwirtin, inklusive AdA-Schein (Ausbildung zum Ausbilder/zur Ausbilderin). Die Schule und die Ausbildung liefen sehr gut, aber das Studium ist doch anstrengend und bringt mich manchmal an meine Grenzen. Im Januar 2020 werde ich das Studium abgeschlossen haben und dann sehen wir schon, wie es weitergeht. Hast Du heute noch Kontakt zu Leuten von damals oder zur Einrichtung? Mit den Mädchen von früher bin ich noch befreundet. Nachdem meine vier Geschwister jetzt auch die Einrichtung besuchen, schaue ich auch hin und wieder dort vorbei. Birgit hat an mich geglaubt Aferdita Shaqiri (21 Jahre) besuchte von 2008 bis 2014 regelmäßig den Kinder- und Jugendtreff Zeugnerhof in Berg am Laim.
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