K3 No. 3 - Juni 2019

16 das kommt | 03 | 2019 das war Aktionstag im Haus der Kunst Zum 4. Mal fand der Aktionstag mit 55 Kindern aus verschiedenen KJR-Einrichtungen in Kooperation mit der Kinderbeauftragten und dem Haus der Kunst statt. Alles drehte sich um die Werke des afri- kanischen Künstlers El Anatsui. Er ist ein Künstler aus Ghana und sammelt gebrauchte Gegenstände, z.B. Flaschenverschlüsse oder Dosendeckel, und macht sehr große, beeindruckende Skulpturen daraus. Einige sehen wie farbenprächtige, funkelnde Stoffe aus, andere werden zu einem Labyrinth aus durchsichtig schimmernden Wänden. Um Tausende der kleinen Teile zu riesigen Kunstwerken zusammenzufügen, arbeitet der Künstler gemeinsam mit vielen Helferinnen und Helfern. In der Ausstellung waren auch Holzskulpturen, in deren Oberflä- che Symbole eingekerbt oder aufgemalt sind, zu sehen. Es handelte sich dabei um Adinkra-Symbole, eine alte Sprache aus afrikanischen Ländern, die aus Bildern und Zeichen besteht. Nach dem Ausstellungsrundgang bildeten wir Teams und gestal- teten Kunstwerke in Gemeinschaftsarbeit auf der Grundlage von großen Stoffbahnen. Wir durchstöberten das Atelier nach geeigneten Materialien wie Stoffresten, Wolle, Garn, Papier, Folien, Perlen und Bändern. Auch Dinge, die wir gewohnt sind wegzuwerfen, fanden Ver- wendung, etwa gebrauchte Kronkorken oder Teile von Verpackungen. All dies wurde nach eigenen Entwürfen zurechtgeschnitten, gelocht und auf den Stoff aufgenäht oder geklebt. Es wurde mit Wolle oder Garn bestickt, in Falten gelegt und mit Filzstiften bemalt. Unterstützt wurden wir vom Team kunstpädagogischer Fachkräfte des Kinder- und Jugendprogramms vom Haus der Kunst. Für die Gestaltung des Kunst- werks wählte jedes Team ein Thema und erfand ein Zeichen dafür. Die Adinkra-Symbole inspirierten dabei. Die Gemeinschaftswerke wurden im großen Terrassensaal als hängende Skulpturen präsentiert und anschließend mit in die Einrichtung genommen. Kerstin Hof, Kinderbeauftragte, KJR El Anatsui Wolle, Perlen, Stoffreste und Kunst. Wie das alles zusammenpasst, erfuhren Kinder beim letzten Aktionstag im Haus der Kunst. Sie be- schäftigten sich mit Kunstwerken des Afrika- ners El Anatsui und wurden auch selbst aktiv: es wurde geklebt, genäht geschnitten und wieder zusammengefügt Antirassismus-Tage Auszubildende der Landeshauptstadt München hatten bei Filmvor- führungen die Gelegenheit, über Themen wie Rassismus zu diskutie- ren. Die Filmreihe „Aus der Fremde – in die Fremde?!“, die seit 2006 vom Jugendinformationszentrum (JIZ), der Fachstelle Interkult im KJR und MIKADO (Initiativgruppe – Interkulturelle Begegnung und Bildung e.V.) veranstaltet wird, war anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus zu Gast im Aus- und Fortbildungszentrum der Landeshauptstadt München. Auf Einladung des Personal- und Organisationsreferats zeigte das Team der Filmreihe an drei Vormittagen im März den spannenden Film „IN OUR COUNTRY“ und diskutierte anschließend mit den Auszubil- denden der Stadtverwaltung über die aktuelle Situation von jungen Geflüchteten. An der Diskussion beteiligten sich auch die Filmema- cherinnen Louisa Wagener und Saskia Hahn sowie Mitarbeitende von „bunt kickt gut“ und der Beratungsstelle BEFORE. In dem 30-minütigen Spielfilm geht es um den 19-jährigen Te- klebrhan, der aus Eritrea geflohen ist. Sein größter Wunsch ist es, Fußballprofi zu werden. Er tritt einem lokalen Fußballverein bei, in der Hoffnung dort spielen zu können. Mit einem Jungen in der Mannschaft freundet sich Teklebrhan auch an, doch die anderen Mitspieler stehen „dem Neuen“ nicht so offen gegenüber und sind erst recht sauer, als er sich schnell einen Stammplatz in der Mann- schaft erspielt. Bald schon steht ein entscheidendes Spiel an. Doch Teklebrhan wird immer wieder von Albträumen und schrecklichen Erinnerungen geplagt, denn auf der Flucht verlor er mehr als nur sein altes Leben. Er musste auch seinen Bruder zurücklassen, der ihm sehr viel bedeutete und dem er versprochen hat, seinen Traum als Fußballprofi wahr werden zu lassen … Alle Infos zur Filmreihe 2019 gibt es unter www.filmreihe.jiz-m.de Cumali Naz, Beauftragter für interkulturelle Arbeit, KJR In our Country Zwar kommen aktuell weniger geflüchtete Menschen in Deutschland an als noch vor ein paar Jahren – dennoch sind Flucht und der damit einhergehende wachsende Rassismus nach wie vor Thema in unserer Gesellschaft

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