K3 No. 3 - Juni 2019
12 das kommt | 03 | 2019 das war Fachtag: Strukturprinzipien der OKJA Während die Strukturprinzipien beim ersten Fachtag (2017) hinsichtlich ihrer Bedeutung wie auch ihrer Möglichkeiten und Grenzen befragt wurden, richtete sich diesmal das Interesse auf den Zusammenhang zwischen den Prinzipien der Freiwilligkeit / Offenheit / Partizipation und dem Prinzip der Subjektbildung. Ausgehend von der Praxis der OKJA-Fach- kräfte im Umgang mit den Strukturprinzipien wurden diese Erfahrungen anhand von drei Fragestellungen reflektiert: n Inwiefern trägt ein Arbeiten entlang des Strukturprinzips der Offenheit / der Freiwilligkeit / der Partizipation dazu bei, dass Kinder und Jugendliche ihre Bedürfnisse, Anliegen und Fähigkeiten wahrnehmen, vertreten und schließlich auch umsetzen können? n Welchen Beitrag kann das jeweilige Struk- turprinzip also zur Subjektbildung der Kinder und Jugendlichen leisten? n Welche Begrenzungen oder gar Zwänge erleben die Mitarbeitenden, wenn sie entlang des jeweiligen Strukturprinzips arbeiten und einen Beitrag zur Subjekt- bildung leisten (möchten)? n Welche – vielleicht noch ungenutzten – Spielräume lassen sich gemeinsam bestimmen und laden dazu ein, Neues auszuprobieren? Ziel des Fachtags war es, bestehende Handlungsspielräume zur Realisierung der Strukturprinzipien zu bestimmen, aber auch neue, eroberungswürdige Spielräume zu ent- decken sowie ggf. auch Ansätze zur Nutzung dieser Spielräume zu entwickeln. In den Diskussionen zeigte sich zunächst, dass der zentrale Beitrag der Prinzipien der Freiwilligkeit / Partizipation / Offenheit zur Subjektbildung darin besteht, dass z.B. im Rahmen von partizipativen Projekten jungen Menschen konkrete Erfahrungsräume eröffnet werden, in denen sie „sich auspro- bieren“ bzw. ganz praktisch lernen können, ihre Bedürfnisse, Interessen, Anliegen und Stärken wahrzunehmen, zu vertreten und umzusetzen. Hinsichtlich der Begrenzungen pädago- gischer Spielräume bei der Umsetzung der Prinzipien zeigten sich – unabhängig vom konkreten Handlungsfeld – einige Gemein- samkeiten; darunter etwa die personelle Aus- stattung oder auch eine Verrechtlichung von Aufgaben unter dem Aspekt der „Sicherheit“ (z.B. „Hygienevorschriften“). Im alltäglichen Umgang der Fachkräfte mit diesen Begrenzungen bzw. zur Frage der Spielräume wurde zweierlei sichtbar: Erstens entwickeln und praktizieren die Fachkräfte der OKJA auf der individuellen Ebene kreative und oft auch mutige Lö- sungen bei der Nutzung oder Erweiterung von Spielräumen. Zweitens sind – im Sinne einer Vergrößerung von Spielräumen – kollektive Zusammenschlüsse wie Kooperationen nicht nur nützlich, sondern können sogar dringend geboten sein. Ulrike Steinforth, Münchner Trichter Prozesse der Subjektbildung Das Bündnis „Wir sind die Zukunft“ hat den Strukturprinzipien der Offenen Kinder- und Jugendarbeit am 21. März einen zweiten Fachtag gewidmet Komm Wahrung des Unfallschutzes, Wiederher- stellung der Ordnung! Schule schwänzen wird mit Nachsitzen, Verweisen und Buß- geldandrohung geahndet. Die Schulpflicht als „Errungenschaft der Menschheit“(1) ist in Gefahr. Jugend sollte lieber den Wohlstand boykottieren. „Erfolg versprechend ist nur der Gang durch die Institutionen“(2). Am Ende gibt es auch noch einen „Thursday for Peace“. Ja, warum eigentlich nicht! Auch damit wird sich Schule dann auseinandersetzen müssen, wenn die Schüler*innen sie als aufrichtigen Teil ihrer Lebenswelt begreifen sollen. Der „Friday for Future“ wird an manchen Schulen zum „Politischen Freitag“ umbenannt und über die demonstrierenden Schüler*innen hinweg gesehen. Aber ein Etikett ersetzt keine politische Haltung. Das müssen engagierte Lehrkräfte mit Inhalten bieten. Da reicht es nicht, wenn jeder interviewte Schulleiter auf eigene Demo-Heldentaten aus der Vergangen- heit verweist. Die Jugend soll rein in die Jugendforen, Jugendräte, Jugendparlamente und bekommt für jede institutionalisierte Mitbestimmung eine Gebrauchsanweisung. Dass sie von der Schule auf die Straße soll, hat keiner verlangt. Aber jetzt fordert sie von eben dort von ihren Amtsträgerinnen und -trägern Taten ein, unmittelbar und direkt. Wer hierzu die Netz-Kommentare von Jugendlichen liest, hat nicht den Eindruck, dass diese konfus und unreflektiert sind. Sie sehen Erwachsene Versprechen brechen, die diese auch in ihrem Lebendige Dem Die Strukturprinzipien der OKJA wurden ausführlich diskutiert
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