6 das kommt | 01 | 2019 das war Projekt des Freizeittreff Freimann gegen Vorurteile Die Sprache ist roher geworden, dazu tragen nicht nur die Aussagen von Donald Trump bei. Auch in Deutschland sitzt seit der Bundestagswahl 2017 mit der AfD erstmals wieder eine Partei vom rechten Rand im Bundestag. Diese Partei fällt immer wieder durch fremdenfeindliche Äußerungen auf. Gerade im Stadtteil Freimann ist die Zahl der Nicht- bzw. Extremwähler erhöht, deshalb war es ein Anliegen des Freizeittreff-Teams, die politische Bildung in der pädagogischen Arbeit in den Fokus zu rücken. Dazu wurde das Projekt #BesondersAnders! gestartet. Insgesamt haben ca. 100 Kinder und Jugendliche daran teilgenommen, neben den regulären Besuchern und Besucherinnen des Freizeittreffs haben sich auch zwei Schulklassen der Grundschule an der Burmesterstraße und der Mittelschule an der Situlistraße beteiligt. Die Kinder und Jugendlichen haben zusammen mit einem Schreiner und zwei Assistenten eine bunte Kommode gebaut. Sie Der zweite Hauptbestandteil des Projektes #BesondersAnders! war die Fotoarbeit. Die Kinder und Jugendlichen konnten gemeinsam mit einer professionellen Fotografin Bilder zum Thema machen. Hier ging es um Vorurteile, die sie am eigenen Leib erfahren oder die sie beobachtet haben. Das Projekt hat die Arbeit des Freizeittreffs das ganze Jahr über begleitet und fand in den verschiedenen Angeboten Verwendung. Zum Beispiel sind die Jugendlichen bei einer Spätschicht (Themenabend für Jugendliche) in Teams gegeneinander angetreten. In einem Quizduell haben sie Fragen zum Thema Gleichstellung, Erdkunde, Promis und Religion beantwortet. Danach wurden die Informationen aus dem Quiz in einem Riesengedächtnisspiel in der Kommode noch Projektarbeit im KJR München-Stadt Projektarbeit wird im KJR besonders gefördert, denn projektspezifische Arbeitsformen sind in allen Arbeitsfeldern geeignet, neue Ideen und Angebote zu entwickeln. Projektarbeit unterscheidet sich von der Regel- oder Routinearbeit durch eine begrenzte Aufgabenstellung mit inhaltlich oder methodisch innovativem Charakter. Projektarbeit ist immer ein effektives Lernfeld für alle Projektbeteiligten, die Professionellen wie die Kinder und Jugendlichen. Die Verpflichtung zur Dokumentation und Präsentation der geförderten Projekte ermöglicht, dass die gewonnenen Erfahrungen in die Arbeit weiterer Arbeitseinheiten einfließen. Im K3 berichten wir regelmäßig über solche Projekte. #BesondersAnders! „Hauptschüler sind Gangster und Gymnasiasten sind klug!“ oder „Frauen, die Videospiele spielen, sind alle dick und hässlich!“ – 2018 haben sich die Kinder und Jugendlichen im Freizeittreff Freimann mit dem Thema Vorurteile beschäftigt soll eine Metapher für das Schubladendenken in unserer Gesellschaft sein. Diese Kommode ging dann auf eine Reise durch Freimann. An zwei Standorten wurde gemeinsam mit anderen sozialen Einrichtungen des Stadtteils, dem Bezirksausschuss 12 und dem Demokratiemobil ein Bildungsangebot zu den Themen Landtagswahl, Demokratie, Teilhabe und Menschenrechte angeboten. einmal abgefragt. Bei einem Mädchennachmittag wurde spielerisch und positiv auf die Unterschiede der Menschen eingegangen. Den Abschluss bildete wieder das Riesengedächtnisspiel. Beim großen Finale – der Vernissage von #BesondersAnders! – kamen ca. 100 Kinder, Jugendliche, Eltern und Interessierte. Highlights waren hier eine Feuershow und das gemeinsame Ballon-Steigenlassen. Auch wenn das Projekt jetzt abgeschlossen ist, geht die Arbeit am Thema weiter. Die aufgehängten Fotos sorgen immer wieder für Nachfragen und Diskussion im Offenen Treff. Im nächsten Jahr soll die politische Bildung wieder Thema im Freizeittreff sein. Unter anderem wird gerade eine Ferienfahrt nach Berlin, mit einem Besuch im Bundestag, geplant. Jenny Otto, Freizeittreff Freimann, KJR Selbst erlebte und erlittene Vorurteile haben 100 Kinder und Jugendliche aus Freimann in Bildern kommentiert
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