K3 No. 8 - November 2018

Dachzeile 34 das kommt | 08 | 2018 Partizipation Schwerpunk in diesem Zusammenhang Kinder, Teenager und Jugendliche aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt. Nun wird das Jubiläum im kommenden Jahr vorbereitet. Viele junge Menschen aus den ersten Ausbildungen sind weiterhin ehrenamtlich auf dem ASP aktiv. Mit 14 Jahren wird aus einem Junior ein T-Junior (Tutorin/Tutor), der sich um ein Neumitglied kümmert. Mit 16 Jahren können die T-Juniors an einer Jugendleiter/innen-Schulung teilneh- men. Damit werden sie in den „Rat der alten Weisen“ aufgenommen, die die Jüngeren unterstützen. Zum Jubiläum haben alle aktiven jungen Menschen, mittlerweile haben wir hier eine Altersspanne von 10 bis 23 Jahren, eine gemein- same Wochenendfahrt geplant. Natürlich selbstorganisiert. Die Juniors verbindet in ihrem Engagement weiterhin ein zentrales Thema: das ist „ihr ASP“. Susanne Kußmaul, ASP Neuhausen, KJR Inzwischen ist es so, dass die Besucherinnen und Besucher von sich aus danach fragen, wann denn wieder die Wahlen zum Jugendrat statt- finden. Sie würden auch gern kandidieren, sagen sie. Was ist passiert? Als ich zu Beginn überlegt hatte, wie die Jugend zu motivieren sei, hatte ich einen Blick auf die Politik geworfen. Fast krampfhaft halten dort die Vertreterinnen und Vertreter an ihren Posten fest. Warum? Macht! Es ist die Lust an der Macht, andere beherrschen können. Oft genug offenbart sich der wahre Charakter eines Menschen dann, wenn er Macht besitzt. Der Jugendrat in der Aubinger Tenne sollte also nicht nur darüber mitbestimmen, in welcher Farbe ein Raum gestrichen wird, sondern er wurde mit wirkungsvollen Mitteln der Macht ausgestattet. Der Ju- gendrat darf Spielverbote verhängen, Arbeitsstunden anordnen und sogar Hausverbot erteilen. Sehr wichtig ist dabei die Haltung des Teams zu diesem Gremium. Fühlen sich die Delegierten ernst genommen? Wenn ständig ihre Entscheidungen infrage gestellt werden, dann nicht. Auch wenn eine Entscheidung erst mal nicht so richtig erscheint, wird sie trotzdem umgesetzt. Im Nachhinein wird das Pro und Contra abgewogen. Es soll gelernt werden, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Es gibt die Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen. Über diese muss aber Rechenschaft abgelegt werden. Die positive Haltung des Teams überträgt sich auf die Multiplikato- rinnen bzw. Multiplikatoren und prägt deren Haltung. Dies wird spürbar und von allen anderen Besucherinnen und Besuchern wahrgenommen. Nehmen sich der Wünsche und Fragen aller Besucherinnen und Besu­ cher an – das ASP-Junior-Team. Jugendrat mit Wirkung – entschieden wird, was alle angeht. Von schwierigen Anfängen und späteren Selbstläufern Ein Rat mit Wirkung Ich erinnere mich an die Anfänge, als es zum ersten Mal darum ging, die Mädchen und Jungen dazu zu bringen, sich für die Wahlen zum Jugendrat aufzustellen. All jene, die in der offenen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen tätig sind, werden mir glauben, wenn ich behaupte, dass es nicht so einfach war. In einem ähnlichen Artikel „Formale Partizipation im Kinder- und Jugendtreff Aubinger Tenne“ von 2010 hatte ich den Ablauf des immer gleichen Prozedere beschrieben. Jetzt soll beleuchtet werden, wie es nach 14 Jahren Jugendrat um die Attraktivität und Aktivität dieses Amtes bestellt ist. Der Jugendrat hat zudem repräsentative Aufgaben. Bei Beirats- sitzungen, Ausschüssen, Besuchen von Studierenden sollen sie die Einrichtung vertreten. Schön ist es dann mit anzusehen, wie sich ihre Körpersprache verändert, wenn sie in die Rolle des Jugendrates schlüpfen. Das macht Eindruck, eben auch auf die „normale“ Besu- cherschaft. 2018 ist das erste Jahr, in dem wir eine zweite Gruppe zur Jugendleiter/innen-Schulung schicken. In den Anfangsjahren gab es alle zwei Jahre eine Gruppe. Der erste Schritt zur Etablierung eines Jugendrates in der Einrichtung ist der schwerste. Wenn es aber läuft, trägt er sich fast von allein. Bert Witzens, Aubinger Tenne, KJR Foto: Aubinger Tenne Foto: ASP Neuhausen

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