K3 No. 8 - November 2018
| 08 | 2018 27 Partizipation Schwerpunkt Rahmenbedingungen für die Kinder- und Jugendbeteiligung Neben den aufgeführten Strukturelementen führten die Refe- rentinnen weitere Punkte an, die wesentlich für das Gelingen von Kinder- und Jugendpartizipation sind und die von den Teilnehmenden im Worldcafé engagiert diskutiert wurden. Fazit: Kinder- und Jugend- beteiligung muss professionell gemacht und abgesichert werden. Beim Runden Tisch wurde deutlich, auf welche Faktoren es ankommt. Jetzt muss die Politik entscheiden, welchen Stellenwert, sie dem Thema künftig einräumen wird. Ein neues Rahmenkonzept Kinder- und Jugendbeteiligung könnte die Grundlage dafür bilden, dass München wieder zum Vorreiter in Sachen Kinder- und Jugendbeteiligung wird. Marion Schäfer, Kultur & Spielraum e.V./ Arbeitskreis Kinder- und Jugendbeteiligung Großer Erfolg für das Netzwerk Jugendbeteiligung im Stadtbezirk 16 Es werde Licht Light at Sportsnight – nach über zwei Jahren Aktivitäten der Jugendbeteiligung im Stadtbezirk 16 bekommt der erste öffent liche Skate- und Sportpark Münchens eine Beleuchtungsanlage. Fröhliche Gesichter bei der Skatercommunity. Bei Flutlicht können die Jugendlichen jetzt auch am Abend noch ihrer Leidenschaft nachgehen. Etwa 600 Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung ins „Gefilde“, einem breiten Grünzug an der Putzbrunner Straße, gefolgt. Die jungen Erwachsenen von Young City Movement eröffneten zusammen mit Oberbürgermeister Dieter Reiter und Gästen aus Politik und Stadtver- waltung die Flutlichtanlage. Mona Madfai und Minh Tran, zwei Mitglieder von Young City Move- ment, verlasen eine lange Liste von Unterstützerinnen und Unterstüt- zern, die dem Wunsch der Neuperlacher Jugendlichen zum Durchbruch verholfen haben. Young City Movement hatte zusammen mit dem Netzwerk Jugendbeteiligung im Stadtbezirk 16 bisher drei „Light at Sportsnights“ durchgeführt und dabei mittels einer Online-Petition Unterschriften für die Beleuchtung im Gefilde gesammelt. Mit den Scheinwerfern des Technischen Hilfswerks Ortsverband München-Ost konnte die Sportanlage an den drei Abenden komplett ausgeleuchtet werden. Der Erfolg dieser Veranstaltungen machte deutlich, dass eine dauerhafte Beleuchtung von vielen gewünscht wurde. … und es wurde Licht Dieter Reiter: „Die zwei haben das so nachdrücklich verfolgt, dass es gar nicht möglich war ‚nein’ zu sagen. Wenn sich junge Menschen im politischen Raum und für ihre Altersgenossen einsetzen, finde ich das sensationell.“ Der Oberbürgermeister war leicht zu überzeugen: „Für mich war neu, dass etwas, was wir bauen, nur unzureichend genutzt werden kann, weil es nachts nicht beleuchtet ist.“ Mit Blick auf die einjährige Pilotphase ist es dem OB ein Anliegen, dass sich die Beschwerdebriefe aus der Nachbarschaft nicht zu hoch auf seinem Schreibtisch auftürmen. Dann würden die Chancen für andere Standorte nicht schlecht stehen: „Wir werden schauen, ob die Erfahrungen im Gefilde beispielgebend für andere Einrichtungen sein können.“ 67. Kinder- und Jugendforum im Rathaus Voll (un-)gerecht?! Im April fand im Großen Sitzungssaal des Münchner Rathauses das 67. Kinder- und Jugendforum statt. Mitglieder des Schülerrats der Grundschule Blutenburgstraße waren mit dabei. Das Münchner Kinder- und Jugendforum ist eine Einrichtung zur Förderung der Kinder- und Jugendpartizipation in der Landeshauptstadt München. Organisiert wird dieses Forum vom AK Kinder- und Jugendbe- teiligung. Bei den Kinder- und Jugendforen können alle Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren Anträge an Politik und Verwaltung stellen, damit die Stadt kinderfreundlicher wird. Jeweils im Frühjahr und im Herbst findet im Großen Sitzungssaal des Münchner Rathauses ein zentrales Kinder- und Jugendforum statt. Für einen angenommenen Antrag übernimmt ein erwachsener Gast die Patenschaft und bemüht sich um die Umsetzung des Anliegens. Hier haben Kinder das Wort! Das Thema im April: Voll (un-)gerecht?! Wie gerecht ist München für Mädchen und Jungs? Wo fühlen sie sich benachteiligt und was sollte dagegen unternommen werden? Zuerst übten alle zusammen die Abstimmung, dann folgten die Anträge. Oft wurden die Exper- tinnen und Experten, das heißt die Politikerinnen und Politiker bzw. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung zum Thema befragt: Gibt es schon etwas zum Gegenstand des Antrags? Kennt jemand die Situation? Über jeden Antrag wurde anschließend abgestimmt. Alle Kinder im Sitzungssaal hatten Zettel in den Farben Grün (Zustimmung), Gelb (Enthaltung) und Rot (Ablehnung). Bei der Abstimmung mussten alle Kinder einen der Zettel in die Höhe halten. Nach der Abstimmung wurden die Politikerinnen und Politiker bzw. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung gefragt, wer Pate für das Projekt sein möchte. Das bedeutet: Wer möchte die Kinder bei ihrem Anlie- gen unterstützen? Zusammen mit ihrem Paten machten die Kinder schließlich einen Vertrag. Es war ein großartiges Gefühl, direkt dabei zu sein und zu merken, dass Kinder mit ihren Problemen ernst genommen werden. Vielleicht reichen wir beim nächsten Mal auch einen Antrag ein. Schülerrat der Blutenburg-Grundschule Foto: Samir Sakkal
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