K3 No. 7 - November 2018

5 das kommt | 07 | 2018 das war Zukunftswerkstatt Junges Wohnen Rund 100 Organisationen und Parteien hatten zur Demo aufgerufen. Kurz zuvor hatten Kreisjugendring München-Stadt (KJR) und DGB-Jugend zu einer Zukunftswerkstatt zum Thema Wohnen eingeladen. Nicht erst seit der großen Demo ist das Thema Wohnen in aller Munde. Die Situation junger Menschen auf dem Wohnungsmarkt beschäftigt den KJR mit seinem jugendpo- litischen Auftrag quasi als Dauerthema. Die beiden Münchner Jugendbefragungen haben aber ebenso wie die Zuwanderung junger unbegleiteter Geflüchteter noch einmal deutlich gemacht, dass Wohnen auch für junge Menschen ein Mega-Thema ist, dem sich auch der KJR noch intensiver widmen muss. Gleichzeitig stellt sich aber gerade beim Thema Wohnen die Frage, welche Hand- lungsmöglichkeiten hier im kommunalen Einflussbereich liegen, und wo der KJR konkrete Ansatzpunkte finden kann. Um den Antworten auf diese Fragen etwas näher zu kommen, veranstaltete der KJR in Koo- peration mit der DGB-Jugend München eine Zukunftswerkstatt „Junges Wohnen“. Dazu wurden gezielt Vertreterinnen und Vertreter aus den einschlägigen städtischen Referaten, von Wohnheim-Trägern und Wohnungsbau- gesellschaften, aus den Jugendverbänden und der Jugendhilfe sowie eigeninitiativen Projekten eingeladen. Nach einem Erfahrungsbericht der Wohn- beratungsstelle des Jugendinformations- zentrums (JIZ) wurde in klassischer Zu- kunftswerkstatt-Manier gearbeitet. Auf eine Kritikphase folgte die Utopiephase und zum Abschluss die Realisierungsphase. Der Schritt Raum für Kritik und Utopien Unter dem Motto #ausspekuliert demonstrierten am 15. September 11.000 Münchnerinnen und Münchner gegen Mietwahnsinn und soziale Ausgrenzung in jede Phase bot dabei eigene Herausforde- rungen: Nach der bekannten Kritik an der Münchner Situation den Kopf wieder ganz frei zu machen für neue, schräge, unglaub- liche Utopien war genauso herausfordernd, wie Ideen der entwickelten Utopien mit der Realität abzugleichen und operationalisier- bar zu machen. Schwierig dabei vor allem, dass die Akteure auf kommunaler Ebene auf rechtliche Rahmenbedingungen treffen, die vom Bund oder dem Land gesetzt werden. Wichtig war den Teilnehmenden v.a. das ge- meinsame Gespräch, trafen hier doch Akteure aufeinander, die sonst wenig bis keine Berüh- rungspunkte haben, auch wenn sie alle mit dem Thema „Wohnen für jungen Menschen“ in der ein oder anderen Form befasst sind. Der KJR hat daher zugesagt, im Frühjahr 2019 eine Folgeveranstaltung zu organisieren, damit die Kontakte vertieft und mit neuen Partnern – der Kreis der Teilnehmenden soll 2019 erweitert werden – ausgebaut werden können. Darüber hinaus wird das Thema „Junges Wohnen“ in den Jugendpolitischen Forderungen des KJR zur Kommunalwahl einen wichtigen Platz einnehmen. Dr. Manuela Sauer, Grundsatzreferentin, KJR Die Zukunftswerkstatt Junges Wohnen ermöglichte Austausch und Vernetzung und entwickelte Ideen und Utopien für bezahlbares Wohnen Ob Schule, Ausbildung oder Studium: Die Probleme, eine Bleibe zu finden, sind ähnlich

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