K3 No. 7 - November 2018

Dachzeile 22 das kommt | 07 | 2018 Orienti rung Schwerpunk Was in der heutigen Zeit erstaunen mag, ist die Tatsache, dass selbst in einer datenbasierten und online vernetzten Welt Handzettel, Info- Flyer und Bücher immer noch attraktiv sind. Die JIZ-Kundschaft nimmt jedenfalls immer noch gerne Zettel mit und lässt sich von physisch vorhandenen Menschen beraten. On- und offline – immer persönlich Davon unabhängig existiert das JIZ natürlich auch virtuell im In- ternet. Dort finden die Besucherinnen und Besucher eine Übersicht über Termine und Angebote sowie eine umfangreiche Datenbank mit mehreren Tausend jugendrelevanten Einträgen. Von der Adresse des Ju- gendzentrums um die Ecke bis zur Beratungsstelle für Ess-Störungen ist dort alles verzeichnet, was die Jugend Münchens wissen will und muss. Insofern löst das JIZ noch immer das gegebene Versprechen ein, Leuchtturm für die Informationsbedürfnisse der Jugendlichen in der Stadt zu sein. Das Erfolgsgeheimnis liegt im Mix aus einer zeitgemäßen Medienpräsenz und der Option, sich persönlich beraten zu lassen. Denn nach wie vor sind im JIZ Menschen vor Ort, die die Bedürfnisse der jungen Leute ernst nehmen, ihnen einen Überblick verschaffen und die richtige Antwort auf individuelle Fragen oder zu einem speziellen Problem geben können. Michael Graber, JIZ, KJR Orientierung tut not Vor, zurück und drum herum Der Übergang zwischen Schule und Berufsausbildung ist eine entscheidende Phase im Leben Heranwachsender und stellt sie aus verschiedenen Gründen vor große Herausforderungen. Charis Höft und Mohammad Akrayem berichten von ihren (Um-)Wegen zum beruflichen Ziel. Wie verlief dein bisheriger Weg in Sachen Schule und Berufswahl? Charis Höft: Ich bin 21 Jahre alt und denke, dass ich jetzt meinen Weg gefunden habe. Es hat allerdings ein wenig gedauert. Nach Grund- und Realschule bin ich nach der 10. Klasse auf die Fachoberschule (FOS) gewechselt, um dort mein Fachabitur zu machen. Danach wollte ich eigentlich studieren – wurde aber leider für meinen favorisierten Studi- engang abgelehnt. Was also tun? Nach einem Jahr, in dem ich gejobbt habe und verreist bin, wollte ich mich wieder an der Fachhochschule – diesmal für Fotodesign – einschreiben. Auch das ging leider schief. Ich habe dann versucht, eine Ausbildung anzufangen. Doch die bereits erfolgte Zusage wurde kurz vor Beginn zurückgenommen. Es folgte ein weiteres Jahr Pause. In dieser Zeit hatte ich erstmals Kontakt zum Kreisjugendring Mün- chen-Stadt (KJR). Ich habe dort ehrenamtlich bei der Kinder- und Jugendbetreuung mitgearbeitet. Über diesen Umweg bin ich schließlich bei meinem jetzigen Ausbildungsplatz gelandet und bin damit sehr zufrieden! Noch mal einen Schritt zurück. Wie wurde dein Berufswunsch geprägt? Ich wollte Fotografin werden. Mein Onkel war das auch und ich fand das spannend, weil ich immer schon kreativ und künstlerisch tätig sein wollte. Ich habe erst nur zum Spaß fotografiert und mir irgendwann meine erste richtige Kamera gekauft. Zudem hat mich meine Mutter beeinflusst, weil sie auch in diesem Bereich aktiv ist. Aber weder Onkel noch Mutter haben mich zu irgendetwas gedrängt – sie haben einfach mein Talent gefördert. Hast du die Pausenzeiten dazu genutzt, dich zu orientieren? Ich dachte mir vor allem, dass ich nie wieder so viel Zeit haben werde, Dinge zu tun, die ich machen möchte – reisen beispielsweise. Aus dieser Zeit habe ich Inspirationen für Neues gewonnen, Haltungen haben sich herausgebildet und irgendwie bin ich reifer geworden. Und dann kam plötzlich der Kontakt zum KJR … Ich hatte durch Zufall auf der Website des KJR gesehen, dass es eine Ausbildungsstelle zur Kauffrau für Marketingkommunikation gibt. Ich fand das spannend und habe mich beworben – nicht zuletzt deshalb, weil es gute Entwicklungsoptionen gibt. Bei so vielen Möglichkeiten – ist Orientierung für junge Menschen nicht enorm wichtig? Es ist mir tatsächlich schwergefallen, die vielen Optionen zu erfassen. Man orientiert sich dann an Freunden, ich war bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur. Bei dieser Menge an Informationen kam nicht wirklich ein Ergebnis zustande. Verschiedene Internet-Seiten sind ganz gut, wenn man Hilfe und Orientierung sucht – das ist aber mit einem erheblichen Recherche-Aufwand verbunden. Wer oder was gibt dir Orientierung in deinem Leben? » Menschen mit sozialen Wurzeln. « Mädchen, 15 (Laimer) Charis Höft

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