K3 No. 6 - September 2018
| 06 | 2018 25 Musik und Feiern Schwerpunkt Künstlerkollektiv sucht Mitglieder Da kann was ganz Großes entstehen FreeMindMonaco ist ein Münchner Künstlerkollektiv, das von Leon Roithmaier (20, Musiker) und Luis Weiland (20, Künstler) in enger Zusammenarbeit mit Joel Selon (21, Sänger) im Februar 2018 gegründet wurde. Die Idee dahinter ist, junge Künstlerinnen und Künstler aus den verschiedensten Bereichen zu vernetzten und zu unterstützen. In kurzer Zeit wurde aus dem Drei-Mann-Projekt ein Kollektiv, dem mittlerweile über 20 Mitglieder im Alter zwischen 15 und 50 Jahren angehören. Alle sollen die Möglichkeit haben, ihre individuellen Talente zum Ausdruck zu bringen. „Wir alle sind davon überzeugt, dass die Zusammenarbeit jedem Individuum dabei hilft, sein maximales Talent auszuschöpfen.“ Musikerinnen und Musiker, Produzentinnen und Produzenten, Ma- lerinnen und Maler, Graffiti-Artists, Foto- und Videographen – durch diesen bunten Mix an Talenten sind innerhalb der letzten Monate bereits einige bemerkenswerte Projekte entstanden. Im Herbst 2018 wird die erste EP mit dem Namen „Berlin“ erscheinen. Das einwöchige Projekt war für alle Beteiligten eine aufregende Erfah- rung und bot ihnen einen tiefen Einblick in die Welt der Musikproduk- tion. Entstanden ist ein facettenreicher Mix aus HipHop, RnB und Pop. Viel improvisiert – viel Herzblut Auch bei dem „5.000 Zimmer Küche Bad‘‘-Kunstfestival Ende Juli in der Pappenheimstraße auf dem Telekom-Gelände in München war FreeMindMonaco vertreten. Während die Graffiti-Künstlerin Caro aka BR1GHT im Erdgeschoss des ehemaligen Krankenhauses ein Peace zaubert, verwandelt Luis das Bad im ersten Stock in ein Farbenspektakel. Nach einer anstrengenden, aber auch schönen Wo- che kreativem Arbeiten wurde die zweieinhalbtägige Veranstaltung eröffnet. Neben Ausstellungen, Installationen und Performances gab es auch eine tägliche Open-Air-Bühne und nächtliche Beschallung im Heizungskeller mit Bands und DJs. Veranstaltungen wie diese geben jungen Künstlerinnen und Künstlern die Chance, sich mit anderen kreativen Köpfen auszutauschen und damit ihre kreativen Möglichkeiten auszubauen. Im Juni dieses Jahres durfte FMM in Kooperation mit der Münchner Eventagentur „Slay Events“ die „StreetArtExpo“ in der Tanzschule am Stachus mitveranstalten. Die Location wurde in eine interaktive Kunstaustellung verwandelt, in der diverse Künstlerinnen und Künstler ihre Kunstwerke präsentieren und vor Ort gestalten konnten. Auch die Sängerinnen und Sänger bzw. Musikerinnen und Musiker konnten ihre Talente auf der Bühne unter Beweis stellen – sowohl ihre eigenen Lieder als auch Coversongs live performen. Veranstaltungen wie diese sollen nur der Anfang von dem sein, was sich Leon und die anderen Mitglieder für die Zukunft von FreeMind- Monaco vorstellen. Neben der künstlerischen Entfaltung verfolgen sie noch ein ganz anderes Ziel: „In München gibt es unserer Meinung nach noch zu wenige Veranstaltungen, um junge Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen oder ihnen schlichtweg eine Plattform zu bieten, ihre Kunst öffentlich zu präsentieren. Wir hoffen, eine solche Plattform schaffen zu können und durch Open Stages, Jam Sessions und Live-Konzerte mehr Leute zu motivieren, ihre Musik zu performen. Wir wollen den HipHop-Fans in der Stadt eine Alternative zu Clubs bieten, da sich die hautsächlich auf die Top-100-Charts oder elektronische Musik konzentrieren.“ Obwohl sich für die Mitglieder von FreeMindMonaco in den letzten Monaten viele spannende Möglichkeiten eröffnet haben, ist es immer noch nicht leicht ohne zusätzliche Unterstützung. Übungsraum, Atelier, Filmstudio und Büro finden sich – alles in einem – im Keller von Luis Weiland. Der Mangel an Proberäumen bzw. deren hoher Preis lässt den Künstlerinnen und Künstlern momentan keine andere Wahl. Dennoch verfolgen Leon und Luis weiterhin ihr Ziel und sind stets auf der Suche nach motivierten Kollektiv-Mitgliedern. Pamina Hof, Leon Roithmaier, Luis Weiland, Künstlerkollektiv FreeMindMonaco in den erstbesten Club und betrinken sich wie alle anderen. Wir wol- len allerdings nicht moralisierend eingreifen und verstehen uns als Ansprechpartner, wenn es Probleme gibt. Dabei arbeiten schon einige Organisationen eng zusammen. Im Prinzip also alles in Ordnung mit der Party-Stadt München? So ganz euphorisch kann man das nicht sagen. Räume wie das Glo- ckenbachviertel müssen entzerrt werden. Wir müssen auch bei den Party-Gästen ein Bewusstsein für Nachbarschaft schaffen. In dem Zusammenhang sehen wir unsere Aufgabe darin, bei den Jugendlichen Feierkompetenz zu entwickeln. Das bedeutet nicht, dass sie in ihrem Bedürfnis nach Feiern eingeschränkt werden sollen. Es geht darum zu erkennen, wie es mir und anderen damit geht. Und nicht zuletzt: München hat ein gutes Image, was die Möglichkeiten zum Feiern anbelangt. Das wollen wir natürlich bewahren. Interview: Marko Junghänel Die Band, bestehend aus Dennis Meyerdinger, Moritz Müller, Katharina Pauer, Leon Rothmaier und Joel Selon (v.l.n.r.), die sich im Kollektiv zusammengewürfelt hat. Bild: FreeMindMonaco
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