K3 No. 5 - Juli 2018

5 das kommt | 05 | 2018 das war 60 Jahre Kindertreff AKKU Sehr weit kommt Ronald Wirth nicht. Gerade hat er den Gästen beim 60. Jubiläum des Kindertreff AKKU erklärt, wofür „AKKU“ steht: Aktion, Kommunikation, Kultur und Untergiesing. Da streckt sich ihm ein Junge im Grundschulalter entgegen und fragt: „Was bedeutet dieses Wort, das Sie vorhin gesagt haben?“ Der Redner ist irritiert, „welches Wort?“. „Dieses eine Wort… Kultur?“, prä- zisiert der Junge. Einfache Kinderfragen können verzwickt sein. „Ja, was ist Kultur?“, fragt Wirth in die Runde und spielt KJR-Ge- schäftsführer Franz Schnitzlbaumer den Ball zu. „Kultur ist zum Beispiel Musik, Tanz, aber auch mit Messer und Gabel zu essen“, erklärt dieser dem Jungen und den vielen Festgästen souverän. „Eigentlich ist Kultur alles, was uns vom Tier unterscheidet.“ Dieses Problem ist elegant gelöst und Wirth, Abteilungsleiter im Stadtjugendamt, kann das Grußwort der Bürgermeisterin Chri- stine Strobl weiter vortragen. Wegen Termin- schwierigkeiten ist er für sie eingesprungen und bedankt sich nun beim AKKU-Team für dessen Arbeit. „Mit sehr wenig Personal stellen Sie wahnsinnig viel für unsere Kinder auf die Beine. Danke!“ Auch KJR-Vorsitzende Steffie Lux ist voll des Lobes fürs Team und besonders für Nina Hartmann und Julie Altner. Hartmann hat die Leitung 2017 als Elternzeitvertretung für Altner übernommen. Jahrelang hatte das Team mit erheblichen krankheitsbedingten Personalausfällen zu kämpfen, zeitweise konnte der Betrieb nur mit Hilfe von Ho- „Jeden Tag Spaß“ norarkräften sowie von Kolleginnen und Kollegen aus anderen KJR-Freizeitstätten weitergehen. „Aber gemeinsam habt ihr diese schwierige Zeit gewuppt!“, sagt Lux. „Ein Rie- sendankeschön für eure engagierte Arbeit!“ Die Früchte dieser Arbeit sind unter ande- rem viele zufriedene Stammbesucherinnen und -besucher. Wie wohl sich die Kinder hier fühlen, zeigen zum Beispiel Andy und Beat. Die Achtjährigen sind „eigentlich immer“ im AKKU, sagt Andy, am liebsten spielt er in der Tobeecke. Die zehnjährige Gabi hat für das Jubiläum 120 Muffins gebacken. Ihr macht es „jeden Tag Spaß“, hier zu sein. Und der gleichaltrigen Elanaz gefallen im Kindertreff besonders die Experimente und das gemein- same Kochen und Backen. Die beiden und ihre Freundin Gülsüm führen außerdem als Mode- ratorinnen durch das Jubiläumsprogramm. Es ist windig und für einen 22. Juni etwas zu frisch, aber das ist nichts im Vergleich zum frischen Wind, den die AKKU-Kinder ins Ju- biläum bringen. Da sind die Moderatorinnen, die schon in ihrer Begrüßung erklären: „Das AKKU ist dafür da, dass Kinder Spaß haben und frei sind“. Da sind die Kinder, die auf einem Dutzend selbst gebauter Cajóns den Rhythmus von „We will rock you“ trommeln und jene, die dazu lautstark den AKKU-Song skandieren, der letztes Jahr gemeinsam mit dem KJR-MusikMobil entstanden ist. Und da sind die Kinder, die kein Halten mehr kennen, als Steffie Lux das Geburtstagsgeschenk des Vorstands an Nina Hartmann überreicht. Noch ehe ein Foto der Geschenkübergabe ge- schossen werden kann, stürzen sie sich aufs Paket, reißen das Geschenkpapier auf und halten mit lautem Jubel die lang ersehnte Nestschaukel in die Luft. AKKU-Leiterin Hartmann, ihre Kolleginnen und die KJR-Vor- sitzende Lux sind hinter den begeisterten Kindern kaum noch zu sehen. Hartmann lacht und sagt: „Das ist Kindertreff live.“ Gecko Wagner, Öffentlichkeitsarbeit, KJR Stella und Gülsüm (r.)tragen stolz eine große, bunte „60“ aus Pappe durch den Hof. Gülsüm hat das Jubiläum auch moderiert AKKU-Song und Cajón, selbstgemacht: Die AKKU-Kinder singen und trommeln ihren AKKU-Song, der mit dem KJR-MusikMobil entstanden ist Die Kinder stürzen sich mit Begeisterung auf das Geschenk zum 60. Jubiläum: Eine Nestschaukel. Im Hintergrund Pauline Grassl (FSJ), Leiterin Nina Hartmann (vom Ge- schenk halb verdeckt), KJR-Vorsitzende Steffie Lux und Lisa Muth (v.l.n.r.) Der Kindertreff AKKU in Untergiesing hat 60 Jahre und schwierige Zeiten hinter sich. Zum Jubiläum erntet das Team viel Lob – und die Kinder kapern das Geburtstagsgeschenk