K3 No. 4 - Juni 2018

PVSt - Deutsche Post AG - Entgelt bezahlt - 13074 KJR-Köpfe n Mittelalter im ABIX n OBEN OHNE Open Air n Fachtag Ganz- tagsbildung n Frühjahrsvollversammlung n 60 Jahre Kindertreff AKKU n 10 Jahre KoRi Schneckenstein Schwerpunkt: Heimat n „Kann ich hier wieder zuhause sein?“ – Interview mit Charlotte Knobloch n Maibaum-Aufstellen, Kocherlball & Co.: Warum boo- men Traditions-Events? n Typisch münchnerisch?! Der K3 5/2018 erscheint am 16. Juli Im nächsten K3: Lorenz Seibl ist der einzige Hauptamtliche der bayernweit ein- maligen StadtschülerInnenvertretung (SSV). Die feiert dieses Jahr 10. Geburtstag Was hast Du gelernt? Ich bin Diplom-Soziologe. Und in der Jugendarbeit habe ich viel „Erfahrungspädagogik“ gesammelt. Wie bist Du zum KJR gekommen? Ich war im Münchner Schülerbüro aktiv und hab die Gründung der SSV ehrenamtlich begleitet, die die Stadt 2008 beschlossen hat. 2010 hab ich die hauptamtliche Stelle übernommen. Was ist Deine Aufgabe? Ich unterstütze schulpolitisch engagierte Jugendliche, besonders den gewählten Vorstand mit 25 Schülerinnen und Schülern aus allen Schularten. Ich mache sie fit darin, ihre politischen Ziele zu erreichen, Projekte zu managen und vieles mehr. Was reizt Dich dabei? Die Aktiven zu begleiten und zu sehen, wie sie sich entwickeln. Wer in die SSV gewählt wird, hat oft noch wenig Erfahrung in Stadtpolitik oder Öffentlichkeitsarbeit. Was war bisher die größte Herausforderung in Deiner Arbeit? Letztes Jahr die Situation geflüchteter Schülerinnen und Schü- ler, die von Abschiebung und einem Ausbildungsverbot bedroht waren. Wir haben deren Demo unterstützt und in sehr kurzer Zeit ein Solidaritätsfestival mit 250 Gästen hochgezogen. An welches Ereignis denkst Du gerne zurück? An die Kundgebung in der Fußgängerzone, bei der die SSV dem Kultusminister ein Zwischenzeugnis ausgestellt hat. Alle zwölf Einzelnoten wurden von Ehrenamtlichen begründet. Zum Bei- spiel, warum er eine „Sechs“ im Fach „Sich für Schülerrechte einsetzen“ erhält und eine „Eins“ in „G8 als innovativ verkaufen“. Was machst Du, wenn Du nicht im KJR bist? Ich mag Münchner Boazn sehr und komm gerne am Tresen mit Menschen ins Gespräch. Da gibt’s viele Unterschiede, in manchen wird viel, in anderen wenig geredet, aber immer ist es ein sehr spezieller Mikrokosmos. Es kommt schon mal vor, dass ich an einem Abend sieben für mich neue Boazn ausprobiere. Was willst Du noch schaffen oder erreichen? Auch nach zehn Jahren SSV ist noch Luft nach oben, etwa für mehr verbriefte Mitwirkungsrechte. Ich würde auch gerne helfen, einen europäischen SchülerInnen-Kongress zu organisieren. Und dass in mehr Städten eine SSV entsteht. „Bis zu sieben Boazn an einem Abend“ An 1918 und 1968 erinnern 1918 und 1968 sind verdammt lang her? Richtig! Umso wichtiger ist es, dass sich junge Menschen auch in diesem Jahr wieder um eine Erinnerungs- und Lernkultur bemühen, die gleichzeitig historisch angemessen und auch innovativ und anschaulich ist. Das Setting dafür ist so ungewöhnlich wie bewährt und heißt Sommer.dok. Auch 2018 geht die JugendGeschichtsWerkstatt raus auf den Königsplatz, wo Geschichte und ihre Auswirkung aufs Heute im Zirkuszelt leben- dig werden. 100 Jahre nach Beendigung des Ersten Weltkriegs wird diese Zeit in der Graphic Novel „Memoria 1914-1918“sichtbar, die Nicolas Dehais gezeichnet hat und vorstellt. Und 50 Jahre nach 1968 thematisiert Sommer.dok die Auswirkungen dieses Jahres auf die Betrachtung der NS-Diktatur. Sommer.dok findet am 17. und 18. Juli jeweils ab 18 Uhr am Königsplatz statt. Was können junge Menschen 50 und 100 Jahre später aus der Vergangenheit lernen? Sommer.dok 2018

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