K3 No. 4 - Juni 2018
| 04 | 2018 16 das kommt das war Anti-Cybermobbing-Workshop für das junge Resi Hintergrund ist die Theaterinszenie- rung des Spielfilms „Homevideo“ durch ein Ensemble des jungen Resi. Eine span- nende Idee, die Café-Netzwerk-Mitarbeiterin Elisabeth Schmitt im Januar 2018 durch einen Anti-Cybermobbing Workshop im Proben-Quartier an der Ackermannstraße mit dem jungen Schauspiel-Ensemble um- setzen konnte. Nach der Generalprobe im März 2018 im Marstalltheater bat man sie, begleitend einen Artikel für den Resi-Blog zu verfassen (www. residenztheater.de/blogentry/cybermob- bing-die-unterschaetzte-gewalt): Das Theaterstück Homevideo, durch ein junges Ensemble hervorragend gespielt, zeigt auf eindringliche Weise, wie Mobbing und Cybermobbing aus dem Nichts entstehen und unaufhaltsam miteinander „verschmelzen“ können. Mobbing gibt es seit Menschengedenken, nur damals anders bezeichnet: Hänseln, Ärgern, Beleidigen, Intrigen, Ränkespiele uvm. Gründe für Mobbing und Cybermobbing sind vielschichtig, z.B. fehlende Kommuni- kationsstrukturen oder fehlende Empathie der Täter. Dies forciert unter anderem Neid, Eifersucht, Rache, Wut, Antipathie, Frem- denfeindlichkeit, Hass und Langeweile und verstärkt beim Täter das Gefühl, Macht über einen anderen Menschen zu gewinnen, um diesen zu unterdrücken, gegebenenfalls bis hin zur systematischen Zerstörung. Die Folgen für das Opfer sind oft schwerwiegend und langwierig. In unseren „Anti“-Cybermobbing Work- shops mit Schulklassen brechen auch nach Foto: Markus Tomaszewski/CN Die unterschätzte Gewalt Im Dezember 2017 erhielt das Café Netzwerk eine Anfrage von Verena Wössner, einer Mitarbeiterin des Residenztheaters. Ihr Anliegen: Input zum Thema Mobbing und Cyber- mobbing – und bei ihrer Recherche stieß sie auf die Homepage des Café Netzwerk In Erinnerung an Dr. Wolfgang Zacharias Als Gründer der Initiativen KEKS und Pädaktion, als Kunst- und Kulturpädagoge, Philosoph und Querdenker gilt Dr. Wolfgang Zacharias als bedeutender und vor allem produktiver Visionär. Von Anfang an lagen ihm kulturelle Bildung, Teilhabe von Kin- dern und Jugendlichen und Medienbildung besonders am Herzen. Er hat es geschafft, Kulturpädagogik und kulturelle Bildung in München großzumachen und die freie Szene zu prägen. Die Bedeutung der vir- tuellen Welten – vor allem für Kinder und Jugendliche – wurde ihm schnell bewusst, unabdingbar war für ihn die Förderung der Medienkompetenz. Außerdem setzte er sich hoch motiviert auf vielen Ebenen für kulturpolitische Weiterentwicklung ein. Am 26. April ist Dr. Wolfgang Zacharias verstorben. Der Kreisjugendring Mün- chen-Stadt wird ihn als Vordenker und Iden- tifikationsfigur der kulturellen Bildung in Ehren halten. Jahren Kinder, Jugendliche und sogar Lehr- kräfte in Tränen aus, wenn sie ihre Leidens- geschichte des Mobbings aus vergangenen Zeiten rekapitulieren und offenlegen. Dies verdeutlicht, wie tief diese Verletzungen und Demütigungen sitzen und dass sie einen Menschen ein ganzes Leben lang begleiten können. Cybermobbing ist kein Kavaliersde- likt und muss in unserer Gesellschaft ernst genommen und ab einem bestimmten Grad auch strafrechtlich geahndet werden. Das pädagogische Team im Café Netzwerk, der medienpädagogischen Facheinrichtung des KJR, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern, Jugendlichen, aber auch Erwach- senen Medienkompetenz zu vermitteln. Im Mittelpunkt stehen der Selbst- und Datenschutz, die Aufklärung, das situative Agieren und das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen. Angeboten werden Workshops für Schulklassen sowie ein Sozialtraining im Sinne der Prävention und Intervention. Elisabeth Schmitt, Café Netzwerk, KJR Cybermobbing-Workshop für das Residenztheater
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