K3 No. 4 - Juni 2018

| 04 | 2018 13 das kommt das war Deutsch-französische Jugendbegegnung Das Programm war abwechslungsreich, und für Aktivitäten wie gemeinsames Graffitis- prühen, Fußballspielen und Kochen braucht es nicht unbedingt Worte. Der Besuch hinterlässt auch deutlich sichtbar etwas Bleibendes: Gleich zu Beginn der Begegnung wurde gemeinsam ein Freund- schaftsbaum gepflanzt. Eine Mittelalter-Mi- spel ziert nun den Bio-Garten des MKJZ an der Westendstraße 66a. Dabei griff auch die Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwant- halerhöhe (BA 8) Sibylle Stöhr zum Spaten. Sie wies darauf hin, wie wichtig es ist, andere Länder und ihre Gepflogenheiten durch per- sönliche Erfahrung kennenzulernen. Das Motto der Jugendbegegnung lautete „Zusammenleben“. Zu diesem Thema drehten die jungen Leute auch einen Dokumentar- film. In Interviews beantworteten sie zum Beispiel die Frage, was das Zusammenleben erschweren kann, etwa Vorurteile und Ras- sismus. Besuch in der Schule Höhepunkte des Ausflugsprogramms waren der Besuch der Allianz-Arena, weitere Be- sichtigungen in München und eine Radtour durch den Englischen Garten. Die Gruppe hat auch eine Klasse der Mittelschule an der Ridlerstraße besucht. Mit Erstaunen erfuhren die deutschen Schüler und Schülerinnen, dass in Frankreich generell erst um 17 oder 18 Uhr Schulschluss ist und es auch ganz andere Schularten gibt als in Deutschland. „Es war faszinierend zu sehen, wie die Kids in kürzester Zeit kommunizierten und auch E-Mail-Adressen und Telefonnummern ausge- tauscht haben, um miteinander in Kontakt zu bleiben“, resümiert MKJZ-Leiter Ismail Sahin. Das MKJZ war zum zweiten Mal Gastgeber für eine französische Jugendgruppe aus St. Priest. Die Begegnung wurde organisiert durch „Arbeit und Leben in Bayern gGmbH“ Einen Freundschaftsbaum pflanzten die französischen Jugendlichen und ihre Gastgeber aus dem Westend im Garten des Multikulturellen Jugendzentrums (MKJZ) – ganz links Bezirksausschuss-Vorsitzende Sibylle Stöhr Am Ende fiel der Abschied schwer „Au revoir“ heißt „Auf Wiedersehen“, und auf das Wiedersehen freuen sich alle Teil­ nehmenden nach einer Woche deutsch-französischer Jugendbegegnung im Westend. Eine Gruppe Jugendlicher zwischen 16 und 19 Jahren aus St. Priest in der Nähe von Lyon hat sich mit etwa Gleichaltrigen aus dem Multikulturellen Jugendzentrum (MKJZ) aus­ getauscht – mit Hilfe von Übersetzerin Marie oder zur Not auch mit Händen und Füßen in Kooperation mit dem Jugendzentrum La Pépinière und finanziell gefördert vom Deutsch-Französischen Jugendwerk. Ismail Sahin sieht die Begegnung als vollen Erfolg. Er hat bei der Jugendbegegnung Neu- gier und echtes Interesse wahrgenommen, das ausgeweitet und vertieft werden soll. „So soll doch die Europäische Union sein. Wir wollen einen Beitrag für das friedliche Miteinander in unserem Stadtteil und in Europa leisten. Wir zeigen den jungen Men- schen, dass Zusammenleben in der Vielfalt ohne Vorurteile möglich ist. Wir bleiben am Thema ‚Vorurteile‘ dran und werden in St. Priest mit Jugendlichen diskutieren und Erfahrungen austauschen.“ Von 18. bis 23. Juli ist der Gegenbesuch einer MKJZ-Gruppe in St. Priest geplant. Doris Stickelbrocks Bild: Doris Stickelbrocks

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