K3 No. 2 - März 2018
Dachzeile | 02 | 2018 18 das kommt Gerechtigkeit & Armut Schwerpunk Schulklassenprojekt zum Thema globale Gerechtigkeit „Ich wusste nicht, dass nicht jeder Mensch gleich viel hat.“ Globale Gerechtigkeit – ein großer Begriff. Was bedeutet aber Gerechtigkeit? Die Antwort auf die Frage fiel bei den Kindern zunächst recht eindeutig aus: „Wenn jeder Mensch das Gleiche hat“. Beschäftigen sich Kinder mit dieser Frage allerdings genauer, ist es gar nicht so einfach, eine eindeutige Antwort zu finden. Die Comic-Figur „Knietzsche“, der kleinste Philosoph der Welt, fragt sich ebenfalls, was denn Gerechtigkeit sei. Am Beispiel eines Musikinstruments findet er heraus, dass für die eine Person eine Tuba ein tolles Instrument ist, weil sie auf der gern spielt. Eine andere Person kann mit diesem Instrument aber nur wenig anfangen (siehe dazu: www.youtube.com/ watch?v=Pv_JXCLfFPY). Was bedeutet es denn nun, gerecht zu sein? Wie ist es uns allen möglich, gut und gerecht im Einklang mit der Natur zu leben? Wie können wir unser Zusammenleben in der Klassengemein- schaft, in München oder auf der ganzen Welt so gestalten, dass es den Bedürfnissen aller gerecht wird? Mit diesen Fragen beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen aus verschiedenen Grundschulen der Maxvorstadt. Einen ganzen Vormittag lang arbeiteten sie gemeinsam am Projekt „Wir teilen uns die Welt – genug für alle für immer!“. Das Spielhaus Sophienstraße und Ökoprojekt MobilSpiel e.V. hatten die Idee dazu und sorgten für die Durchführung des Projekts. Was uns wirklich wichtig ist: Frieden, Familie, saubere Luft, sauberes Wasser Nach einem gemeinsamen Einstieg in das Thema mit der gesamten Klasse diskutierten die Kinder in Kleingruppen darüber, welche Dinge ihnen im Leben wichtig sind und auf was sie verzichten könnten. Während Materielles wie Computer, Handy oder ein Auto nach kurzen Diskussionen relativ schnell aus der Rangliste der wichtigen Dinge ausschied, wurde viel länger darüber gesprochen, wie wichtig ein eigenes Zimmer, Freundschaft, die Möglichkeit, seine Kultur ausleben zu können, Meinungsfreiheit oder auch das Recht, in die Schule gehen zu können, sind. Die Gruppen sammelten Argumente dafür und dagegen und entschieden schließlich gemeinsam, was denn besonders wichtig Globale Gerechtigkeit Die Agenda 2030 gilt als ein Meilenstein in der jüngeren Geschichte der Vereinten Nation. Mit ihr drückt die internationale Staatenge- meinschaft ihre Überzeugung aus, dass wir die globalen Herausfor- derungen nur gemeinsam lösen können. In der Agenda 2030, welche mit breiter Beteiligung der Zivilgesellschaft in aller Welt entwickelt wurde, werden fünf Kernbotschaften benannt: 1. die Würde des Menschen steht im Mittelpunkt 2. den Planet Erde schützen 3. Wohlstand für alle fördern 4. Frieden fördern und 5. globale Partnerschaften aufbauen Neben diesen Kernbotschaften bilden die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung das Herz der Agenda 2030. Diese berücksichtigt erstmals alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit und haben gleichermaßen die ökologische, ökonomische und soziale Gerechtigkeit zum Inhalt. 17 globale Entwicklungsziele haben die Vereinten Nationen im September 2015 verabschiedet. Bei einigen ist man auf einem guten Weg (Armutsbekämpfung) – andere werden Schritt für Schritt aufgeweicht (Klimaschutz). Was bedeutet für Dich Gerechtigkeit? » Also wenn jeder was hat, dann ist es gerecht. « Peter, 8 (Kinderhaus Wolkerweg) Grafik: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
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